Immer mehr Unternehmen erkennen, dass der Onlinehandel an Bedeutung gewinnt und eine attraktive Verdienstmöglichkeit bietet. Neue Onlineshops entstehen und Vorhandene werden optimiert. Die Konkurrenz wächst zunehmend.
Suchmaschinenoptimierung für Online-Shops gewinnt daher immer mehr an Bedeutung. Mit den richtigen SEO-Maßnahmen können Händler den Traffic für den eigenen Webshop nachhaltig erhöhen, ohne dabei für jeden Klick oder jede Impression zu bezahlen. Doch SEO für Onlineshops ist auch eine große Herausforderung. Denn die Unternehmen setzen auf unterschiedliche Shopsysteme .
Beliebt sind beispielsweise Shopware, Shopify, WooCommerce oder Magento. Die Shopsysteme unterscheiden sich hinsichtlich der technischen Möglichkeiten. Der ein oder andere Wunsch aus der SEO-Abteilung, kann aufgrund des vorhandenen CMS nicht so einfach umgesetzt werden. Aber auch unabhängig vom System, lassen viele Onlineshops technische und inhaltliche SEO-Potentiale ungenutzt.
Ich hatte in den letzten Jahren mit Shops aus unterschiedlichen Branchen und mit verschiedenen Shopsystemen zu tun.
Aus meiner Erfahrung zählen die folgenden sieben Tipps zu den effektivsten SEO-Maßnahmen, um den organischen Traffic Deines Onlineshops zu verbessern:
1. Die Macht der Kategorie-Seiten
2. Snippets des Onlineshops optimieren
3. Crawlbudget & Indexierung gezielt steuern
4. Duplicate Content vermeiden
5. Interne Verlinkung im Onlineshop optimieren
7. SEO Power durch Online Magazine
SEO-Tipp 1: Die Macht der Kategorie-Seiten
Viele Online-Händler konzentrieren sich zu Beginn nur auf die Produktseiten. Die Bedeutung von Kategorie-Seiten verkennt so manch ein Shopbesitzer und gewährt dem Mitbewerber einen Vorsprung im Rennen um potenzielle Kunden. Dabei können optimierte Kategorie-Seiten ein echtes Wundermittel sein, um bei wichtigen Keywords mit hohem Suchvolumen gefunden zu werden. Gute Produktseiten sind das eine, die Verbesserung der Kategorie-Seiten das andere. Wenn Bezeichnung und Beschreibung der Kategorie auf Keywords ausgerichtet sind und suchmaschinenfreundlich erstellt wurden, gelangen über Kategorien meistens deutlich mehr Besucher auf Deinen Onlineshop als über Produktseiten. Ausnahmsweise kann dies anders sein, wenn die Produkte bzw. der Produktname selbst ein sehr hohes Suchvolumen haben. Naturgemäß sind jedoch die Kategorieseiten die wichtigsten Seiten Deines Online-Shops, um für kommerzielle Keywords mit hohem Suchvolumen zu ranken.
Beispiel für Suchvolumen Produkt vs. Kategorie Keywords:
Screenshot aus dem Google Keyword Planner.
“Sportschuhe” wäre in diesem Fall das Keyword für die Kategorie-Seite auf der sich die Produkte “adidas runfalcon”, “nike downshifter” und “puma thunder spectra” befinden.
Das Ziel: Mit den Kategorie-Seiten rankst Du fortan für wichtige Keywords mit großem Suchvolumen. Mehr Kunden gelangen in Deinen Onlineshop und können sich durch die Produktkategorie klicken.
SEO-Kategorie-Seiten erstellen: So geht es
Die Grundlage jeder Optimierung ist die Keywordrecherche und Keyword-Map.
Kurz erklärt: Keywords sind Schlüsselwörter, die als Suchbegriff fungieren. Die relevantesten Keywords sind die Hauptkeywords. Diese passen am besten zu deinem Seiteninhalt und haben ein großes Suchvolumen. Folglich solltest Du für Deine Kategorie-Seiten derartige Hauptkeywords finden. Die Keyword-Map zeigt Dir am Ende Deiner Analyse alle analysierten Keywords im Überblick. Dann musst Du entscheiden, welche Keywords zur Kategorie passen und welche zur Produktseite.
Dabei gilt immer:
Beachte die Suchintention hinter den Keywords. Wird eine Auflistung mehrerer Produkte verlangt oder ist ein konkretes Produkt das beste Ergebnis? Die Suchintention der User entscheidet über die Textinhalte und Platzierung.
Wenn Du nun die passenden Keywords für deine Kategorie-Seiten gefunden hast, findet im nächsten Schritt die Optimierung der ausgewählten Keywords statt.
Die folgenden Schritte sind das A und O für ein erfolgreiches Ranking von Kategorieseiten:
- Individuelle Erstellung der URL
- Ansprechender Meta-Title (mit Keyword) und Meta-Description
- Individuelle Erstellung der H1-Überschrift (mit Keyword)
- Integration von Texten, Bildern und Videos
- Frei wählbarer Link-Text (mit Keyword) für die Kategorie
- Optimierte Usability der Kategorie-Seite
Besonders wichtig ist bei allen Schritten zur Optimierung der Produktkategorie ein stimmiges Konzept. Die Keyword-Ausrichtung bei Meta-Title, Meta-Description, H1-Überschrift und internem Link-Text ist die Grundlage. Der Content aus Textinhalt, Bilder oder Videos sollte den Leser abholen und zum Keyword passen. Es schadet Deinem Ranking, wenn Du das hohe Suchvolumen des Keywords “Sportschuhe“ nutzt, aber mit Text und Bildern lediglich über Schuhe für Damen und Herren berichtest.
Beispiel einer optimierten Kategorieseite von otto.de
Häufig findet man Kategorietexte als eine Art “Kaufberatung” unter den Produkten am Ende der Kategorieseiten.
Dafür musst Du verstehen, dass die Bedeutung der Produktkategorie für Besucher und Suchmaschine nicht zwangsläufig die Gleiche ist. Deine Onlineshop-Besucher nutzen die Kategorie-Seite meistens nur, um zum gewünschten Produkt zu gelangen und benötigen an dieser Stelle nicht zwangsläufig viel Text. Nichtsdestotrotz bewertet Google die Kategorie-Seite unter SEO-Gesichtspunkten.
Mit hochwertigem Inhalt und einer userfreundlichen Gestaltung gibst Du der Suchmaschine zu verstehen, dass es sich bei Deiner Kategorie-Seite um das beste Ergebnis zum jeweiligen Thema handelt. Das funktioniert am besten mit Text. Ein geeignetes Mittel zur Texterstellung ist die Beantwortung von häufigen Fragen, in denen Du Expertenwissen kommunizierst.
Die Seitenbesucher werden beim Kauf beraten und finden die Antworten direkt auf der Kategorie-Seite. Deinen Aufwand wird Google mit einem besseren Ranking belohnen.
Screenshot aus Sistrix:
Rankingverlauf nach Optimierung der Kategorieseite (Pin B). Von Position 23 auf Position 1.
Auch wenn es mit deinem Hauptkeyword nicht so schnell funktioniert, wirst Du mit umfangreichen Inhalten auch viele Besucher über Longtail-Suchanfragen gewinnen. Dein organischer Traffic im Onlineshop wächst!
Falls Du noch mehr Tipps für die Texterstellung Deiner Kategorie-Seiten benötigst, schau doch einmal in diesem Beitrag über SEO-Texte vorbei:
SEO-Tipp 2: Snippets des Onlineshops optimieren
Natürlich spielen auch bei Onlineshops die SERP-Snippets eine wichtige Rolle. Ein ansprechendes Snippet mit Keyword Fokus erhöht Deine Klickrate. Die höhere Klickrate generiert mehr Traffic und kann ggf. zu besseren Rankings führen. Um diesen SEO-Flow zu erreichen, solltest Du die Snippets individuell gestalten und auf die Suchintention optimieren. Um nicht gleich den ganzen Onlineshop mit tausenden von Seiten zu überarbeiten, empfiehlt sich eine Priorisierung nach Potenzial vorzunehmen. Dafür kannst Du die Seiten mit den meisten Klicks und Impressionen bevorzugt behandeln. Die Informationen dazu, bekommst Du aus der Google Search Console. Hier siehst Du auch die Click-Through-Rate (CTR) der einzelnen Seiten und erkennst schnell, wo Handlungsbedarf besteht.
Die Search Console zeigt Dir Klicks, Impressionen, CTR und die durchschnittliche Position Deiner Suchanfrage in den SERPs.
Bei der Optimierung solltest Du immer deine Keyword-Strategie im Blick haben, da vor allem der Keyword Einsatz im Meta-Title ein wichtiger Rankingfaktor ist. Eine Keywordrecherche geht somit auch in diesem Fall anderen Maßnahmen voraus. Die unterschätzten Meta-Descriptions sind für User allerdings auch ein wichtiges Entscheidungskriterium. Der erste Eindruck entscheidet – wenn die Snippets überzeugen, besucht der User Deinen Onlineshop. Schlecht gemachte Snippets bewirken das Gegenteil, sodass die Konkurrenz einen potenziellen Kunden gewinnt.
In diesem Beitrag zur Snippet Optimierung findest Du mehr Informationen über die Länge und den Aufbau der Meta-Daten.
Snippets mit strukturierten Daten verbessern: Mehr Aufmerksamkeit generieren!
Gerade bei Onlineshops sind strukturierte Daten eine ideale Methode, um mehr Aufmerksamkeit in den SERPs zu generieren. Dennoch nutzen noch immer zu wenig Onlinehändler das Potenzial der strukturierten Daten.
Das Gegenteil ist hier sogar der Fall: Die Daten werden von Shopbetreibern geradezu vernachlässigt. Mit strukturierten Daten kannst Du eine Vielzahl von Informationen Deiner Produkte auszeichnen. Besonders interessant sind strukturierte Daten in diesem Zusammenhang, um Preis, Verfügbarkeit und Bewertungen direkt im Suchergebnis sichtbar zu machen. Bestenfalls wird dadurch wieder die Klickrate verbessert.
Ein Produktseiten-Markup sorgt dafür, dass die Suchmaschine Informationen zu Deinen Produkten versteht. Die Google-Anleitung kann dir helfen, strukturierte Daten in die Snippets einzupflegen.
So werden Produkte mit Rich Snippets in den Suchergebnissen angezeigt:
So sehen Rich-Snippets in den SERPs von Google aus.
Damit Du den Mehrwert der Rich Snippets (Snippets mit strukturierten Daten) nicht vergisst, gibt es hier einige Vorteile im Überblick:
- Höhere Aufmerksamkeit
- Höhere Klickrate
- Mehr Informationen für den Kunden
SEO-Tipp 3: Crawlbudget & Indexierung gezielt steuern
Sollen Suchmaschinen all meine Seiten crawlen und indexieren? Diese Frage würden wohl viele Online-Händler ohne SEO-Kenntnisse mit Ja beantworten. Für SEO-Experten ist es jedoch außerordentlich wichtig, die Indexierung und das Crawl Budget gezielt zu steuern. Denn Google steht nicht auf dünnen oder doppelten Inhalt. Wenn die Suchmaschine durch Seiten crawlt, die in den Suchergebnissen keinen Mehrwert liefern, wird Deine Webseite von Google negativ bewertet, da unnötig Crawl-Budget verschwendet wird. Für große Shops mit tausenden von Seiten kann das problematisch werden. Das Ziel der Indexierung heißt also: Du hast überwiegend ranking-relevante Inhalte in den Suchmaschinen indexiert!
Es gibt also einen guten Grund, Deinen Onlineshop nicht vollständig zu indexieren. Die Steuerung der Indexierung muss effizient erfolgen. Suchmaschinen sollten z.B. keine parametrierten- oder duplizierten Inhalte crawlen.
Bei Parameter-URLs könnt Ihr in der Google Search Console auswählen, wie sich diese auf den Inhalt auswirken und ob sie gecrawlt werden sollen. Zum Thema Duplicate Content komme ich gleich noch.
Parameter URLs in der Google Search Console konfigurieren.
Auch die interne Suche oder der Warenkorb und Login-Prozess haben nichts im Suchmaschinenindex zu suchen. Über die robots.txt könnt Ihr ganze Verzeichnisse vom Crawling ausschließen. Wenn sich diese Seiten aber bereits im Index befinden, musst Du Dich vorab um die Deindexierung kümmern. Dafür nutzt Du das robots-Metatag in der folgenden Konfiguration: <meta name=“robots“ content=“noindex,follow“ />, um einzelne URLs aus dem Index zu entfernen. Um das Ganze zu beschleunigen kannst Du auch hier wieder auf die Google Search Console zurückgreifen und für einzelne URLs oder alle URLs mit bestimmten Präfixen einen Antrag auf eine vorübergehende Deindexierung stellen.
Gehören Filterseiten in den Index?
Bei der Google Search Console kannst Du URLs aus dem Index entfernen.
Viele Onlineshops verwenden eine Filterung, um Produkte nach Größe, Preis, Marken, Farben usw. zu unterteilen. Dadurch entsteht eine Vielzahl neuer URLs. Da es sich hierbei meistens um identische URLs handelt, könnte man sagen, dass auch solche Filterseiten nichts im Index von Suchmaschinen zu suchen haben. Ist die Filterung aber eine stark nachgefragte Suchkombination, könnte diese Seite durchaus für Deine Keyword-Strategie interessant sein und indexiert werden.
Beispiel für Filterung nach Größe mit hohem Suchvolumen:
Screenshot aus dem Google Keyword Planner.
Um mit Filterseiten auf solchen Suchanfragen zu ranken, müssen allerdings die technischen Voraussetzungen für individuelle Meta-Daten und Überschriften gegeben sein.
Nach Deiner Keyword-Recherche wirst du feststellen, dass ein Großteil der Filterseiten höchstwahrscheinlich kein SEO-Potential hat und somit nicht indexiert (noindex) werden sollte.
Vorsicht bei der Paginierung
Bei Onlineshops sorgt häufig die Paginierung für die Ordnung auf Kategorieseiten. Besonders Webshops mit vielen Produkten eignen sich hierfür hervorragend. Über die Paginierung wird oftmals eine gezielte Indexsteuerung vorgenommen.
Denn früher wurde empfohlen, dass „noindex,follow“ ab Seite 2 verwendet wird, um vermeintlich unnötige Seiten aus dem Index zu entfernen. Allerdings ist heute klar, dass die Vorgehensweise einen negativen Effekt hat. Langfristig wird aus einem „noindex, follow“ ein „noindex, nofollow“. Das hätte zur Folge, dass auch all die Produkte auf den hinteren Seiten Gefahr laufen, aus dem Index zu fliegen. Wie soll man nun aber mit der Paginierung umgehen? Mit dieser Frage hat sich Markus Fritzsche in einem eigenen Beitrag zur Paginierung beschäftigt.
Paginierung ist für viele ein vermeintlich längst gelöstes Problem, aber Paginierung ist immer ein Kompromiss zwischen Struktur, Usability und Design und birgt viele Fallstricke. Der Vortrag nimmt das Thema Paginieru...Sitemap überprüfen
Bei der Indexsteuerung darf natürlich die Sitemap nicht vergessen werden. In die sitemap.xml gehören nur rankingrelevante URLs. Folgerichtig sollten alle Seiten, die Du auf noindex setzt oder vom Crawling ausschließt, auch aus der Sitemap entfernt werden.
SEO-Tipp 4: Duplicate Content vermeiden
Eine gezielte Indexsteuerung kann nur mit der Vermeidung bzw. dem richtigen Umgang mit Duplicate Content funktionieren. Mit Inhalten, die identisch auf mehreren Seiten vorkommen, hat Google ein Problem. Zum einen wird dadurch, wie bereits erwähnt, unnötig Crawl Budget verschwendet und zum anderen ist es dann für Suchmaschinen schwer zu identifizieren, welche Seite am besten zur Suchanfrage passt. Das führt zwar nicht zu einer Abstrafung, kann aber zu großen Problemen im Ranking einzelner Keywords führen und wirkt sich negativ auf die gesamte Qualität und Onpage Optimierung Deiner Website aus.
Bei Onlineshops besteht häufig eine Menge Duplicate Content durch Produktseiten. Typischerweise bestehen viele Onlineshop aus ähnlichen Produktvarianten mit identischen Beschreibungen unter unterschiedlichen Produkt-URLs. Wenn ein Produkt in unterschiedlichen Kategorien zu finden ist und sich jedes Mal eine neue Produkt-URL durch das Kategorie-Verzeichnis ergibt, entsteht Duplicate Content. Und natürlich geht es auch darum, externen Duplicate Content zu anderen Onlineshops mit den gleichen Produkten zu vermeiden.
Zusammengefasst lassen sich die häufigsten Duplicate Content Probleme von Produktseiten wie folgt lösen:
Problem | Lösungen |
Produkt in verschiedenen Kategorien | ● Einzigartige Produkt-URL
● Canonical Tag einsetzen |
Mehrere Produktversionen durch unterschiedliche Farben und Größen | ● Filter auf Produktseite (z.B. Farbauswahl)
● individuelle Produkttexte verfassen ● Canonical Tag einsetzen |
Externer Duplicate Content durch einheitliche Produkttexte | ● Individuelle Produktbeschreibungen verfassen |
SEO-Tipp 5: Interne Verlinkung im Onlineshop optimieren
Viele Shopbetreiber unterschätzen ein weiteres wichtiges Instrument bei der Suchmaschinenoptimierung: Die interne Verlinkung.
Trotz aufwändiger Überlegungen im Voraus und dem Wunsch, den eigenen Onlineshop übersichtlich zu gestalten, spielen SEO-Kriterien bei der Seitenstruktur meist keine große Rolle.
Dies birgt Gefahren. Wichtige und unwichtige Marken-, Kategorie-, Serien- oder Produktseiten haben das gleiche Linkgewicht. Vorteilhaft wäre es jedoch, das Linkgewicht auf die relevanten Seiten Deines Onlineshops zu verschieben. Wichtige Seiten sollten öfter und besser verlinkt werden. Als relevantes Onpage-Kriterium kann dies Dein Ranking bei den Suchmaschinen verbessern. Für die Zuteilung eines Linkgewichts kommt es auf die sogenannte Klicktiefe an. Dieses Kriterium beschreibt, wie viele Klicks der Besucher des Onlineshops braucht, um auf eine bestimmte Seite zu gelangen. Die Klicktiefe 3 – also drei Klicks von der Startseite bis zur relevanten Seite – ist ein guter Maßstab. Je tiefer die Seite liegt, desto geringer ist ihr Linkgewicht. Damit wird es unwahrscheinlicher, dass diese Seite für Suchmaschinen eine wichtige Rolle spielt.
OMT-Podcast mit Stephan Czysch, Mario Jung
Interne Verlinkungen – der heilige Gral der SEO – OMT-Podcast Folge #014
Die Optimierung der internen Verlinkung im Onlineshop verfolgt grundsätzlich drei Ziele:
- Linkgewicht auf wichtige und relevante Seite des Onlineshops lenken
- Klicktiefe begrenzen, um Bedeutung relevanter Seiten zu erhöhen
- Individuelle und sinnvolle Linktexte
Die korrekte Verwendung von Linktexten leisten einen wichtigen Beitrag bei der Optimierung der internen Verlinkung.
Das Credo dabei: Du solltest sinnvolle Linktexte verwenden und auf Deine Keywords achten. Grundsätzlich kannst Du das Wort, mit welchem die Verlinkung erfolgt, frei wählen. User wissen sofort, wo der Link hinführt und der Google-Algorithmus versteht die Relevanz einer Seite besser. Linktexte sollten unique sein und nur für eine einzige Seite verwendet werden. Bei Deinen Produktbildern im Onlineshop gilt das Alt-Tag als Linktext.
Eine durchdachte interne Verlinkung ist ein wichtiger Bestandteil jeder SEO-Strategie für Onlineshops. Diese kann einen Unterschied im Ranking ausmachen. Während sich viele Wettbewerber auf Backlinks konzentrieren, schlummert bei der internen Verlinkung unerkanntes Verbesserungspotenzial im eigenen Onlineshop.
Wie du die interne Verlinkung optimieren kannst, erfährst Du ausführlich im Beitrag von Stephan Czysch:
SEO-Tipp 6: Und was ist mit Backlinks?
Natürlich spielen auch Backlinks bei SEO für Onlineshops eine Rolle. Denn wenn Du alle bisherigen SEO-Tipps aus diesem Artikel bereits umgesetzt hast und sich Dein Ranking dennoch nicht verbessert, kann das an Deinem Backlinkprofil liegen. Sind die externen Links zu schwach oder fehlen sogar komplett, geraten alle weiteren Maßnahmen an ihre Grenzen.
Denn auch in der Gegenwart zählen Offpage-Signale zu den relevantesten Rankingfaktoren, sodass Du Dich auch mit dem Thema Linkaufbau beschäftigen solltest. Du kannst Dein Linkprofil mit Tools wie dem ahrefs Backlinkchecker oder den Linkresearchtools analysieren und mit Deinen Konkurrenten vergleichen.
Für Shopbetreiber einer Nische ist der organische Linkaufbau mit einem Onlineshop nicht wirklich einfach, da Produktseiten oder Kategorieseiten nur selten auf natürliche Art und Weise verlinkt werden. Folglich empfiehlt es sich, einen Seitenbereich mit nicht kommerziellen Inhalten zu schaffen. Du kannst aber ein eigenes Shopmagazin nutzen, um das volle Potenzial des Online Marketings auszuschöpfen und um ein geeignetes Linkziel für hochwertigen Linkaufbau zu haben.
SEO-Tipp 7: SEO Power durch Online Magazine
Hochwertige Magazine helfen nicht nur beim Linkaufbau, sondern bieten auch aus der Keyword-Perspektive diverse Vorteile. Du kannst dort beispielsweise weitere Ratgebertexte und Landingpages erstellen. Wahrscheinliche hast Du bereits bei der Keywordrecherche festgestellt, dass es interessante Suchbegriffe gibt, die weder auf eine Produktseite noch in einen Kategorietext gehören.
Das Zooplus-Magazin hat die Sichtbarkeit des Onlineshops nochmal deutlich erhöht.
Diesbezüglich unterscheidet man zwischen informationalen und kommerziellen Keywords. User nutzen informationale Keywords, um sich weiterzubilden oder zu informieren. Das kann ein erster Schritt in Richtung Kauf sein. Allerdings ist der User davon noch ein Stück entfernt.
Bei den Commercial Keywords ist die Suchintention mit Blick auf den potenziellen Kauf schon deutlich ausgeprägter. Der User ist auf der Suche nach Dienstleistung oder Produkt.
Für Shopbetreiber ergibt sich aus dieser Unterteilung ein praktischer Mehrwert, um die Suchmaschinenoptimierung besser zu nutzen und Nutzerfreundlichkeit zu zelebrieren. Auf der Produktseite oder im Kategorietext findet man meist das Commercial Keyword. Demgegenüber rankt der Onlineshop beim informationalen Keywords deutlich weiter hinten, da die Suchintention nicht übereinstimmt. Für Onlineshops ist es somit besonders wichtig, den klassischen Shop mit einem Magazin oder Blog zu kombinieren.
Fazit
Wenn Du als Shopbetreiber Dein Potenzial ausnutzen möchtest, solltest Du die vorgestellten SEO-Tipps für Onlineshops beherzigen. Natürlich solltest Du auch an Ladezeiten, Überschriftenstruktur, Nutzerfreundlichkeit und an allen weiteren Punkten der Onpage Optimierung arbeiten. Aber wenn sich Deine Tickets in der IT bereits stauen und Du nach effektiven SEO-Maßnahmen suchst, helfen Dir meine Tipps weiter. Schritte wie die Snippet Optimierung oder die Erstellung von hochwertigem Content auf Kategorieseiten oder im Online Magazin, kannst Du auch ohne IT und unabhängig vom CMS angehen. Die Maßnahmen werden Deinen Traffic im Shop spürbar erhöhen. Effektives SEO ist ein Must-have, um im Haifischbecken E-Commerce dauerhaft bestehen zu können.