Online Marketing ist vielfältig und verfolgt Ziele mannigfaltigster Art, die von der langfristigern Kundenbindung bis hin zur optimalen Positionierung eines Unternehmens in den Suchmaschinen reichen. Letzteres bezeichnet man auch als Suchmaschinenoptimierung (SEO). Willst Du mit deiner Website in den Google-Suchergebnissen erscheinen, sind gute SEO-Maßnahmen ein Muss.
Je höher das Ranking von Keywords bzw. Suchbegriffen in der organischen Suche ist, desto mehr Klicks bekommt Deine Website. Und je mehr Klicks Du erhältst, desto mehr Traffic resultiert daraus. Darum ist eines der primären Ziele von SEO, das Ranking in der organischen Suche zu verbessern.
Welche Maßnahmen Du dafür ergreifen kannst und was die organische Suche ausmacht, erfährst Du in diesem Artikel!
Organische Suche – was ist das?
Als organische Suche werden alle Suchtreffer bezeichnet, die bei einer Suchanfrage auf der Suchergebnisseite einer beliebigen Suchmaschine angezeigt werden und organisch – also durch natürliches Wachstum – dort gelandet sind. Die Suchergebnisseite wird in der SEO auch als „Search Enginge Result Page“ (SERP) bezeichnet. Damit grenzt sich die organische Suche klar von der Suchmaschinenwerbung, auch „Paid Search“ genannt, ab.
Laut Statistiken wird durchschnittlich ca. 8 Milliarden Mal am Tag gegoogelt. Dabei variieren die Suchanfragen von komplexen Sachverhalten bis hin zu lustigen Fragen.
Eine Sache bleibt jedoch immer gleich: Während gut rankende Websites in den Top 10 der organischen Suche landen, bleiben andere auf Seite 10 „begraben“, ohne je gesehen zu werden.
Prozentuale Klickwahrscheinlichkeit von Rankingposition 1-11. (Quelle: Sistrix)
Gemäß einer Studie aus dem Jahr 2015 klicken rund 60 Prozent der Google-Nutzer auf das erste organische Ergebnis. Insgesamt erfolgen 99,1 Prozent der organischen Klicks auf Position 1-10, also auf Seite 1 – die darauffolgenden Seiten gehen so gut wie leer aus.
„Es gibt heute keinen besseren Platz, um eine Leiche zu verstecken, als auf Seite 3 der Suchergebnisse”
Abgrenzung der organischen Suche zur Paid Search
Bezahlte Anzeigen sind immer als „Anzeige“ gekennzeichnet und stehen auf der SERP entweder ganz oben oder ganz unten. Die oberen Anzeigen besetzen alle die Position 0. Organische Suchergebnisse beginnen direkt darunter, wobei das erste Ergebnis als Position 1 bezeichnet wird. Dort zu landen ist das Ziel der Suchmaschinenoptimierung – wobei Position 1 die Königsklasse darstellt. Als erfolgreich gilt bereits, wer es mit seiner Website überhaupt auf Seite 1 und damit unter die ersten 10 Positionen schafft.
Der Vorteil der organischen Suche gegenüber bezahlten Anzeigen? Ganz klar: die Kosten. Die Suchmaschinenoptimierung erfordert zwar auch Zeit und Geld, jedoch bleiben dabei die Kosten immer gleich, egal, ob nur wenige oder eben sehr viele Nutzer auf das Suchergebnis klicken. Ist man also erfolgreich, sind die Kosten pro Klick vergleichsweise gering.
Bei einer bezahlten Anzeige hingegen wird jeder Klick bezahlt – was bei einer guten Klickrate am Tag schnell zu einer ansehnlichen Summe werden kann. Zudem zeigen Studien, dass Suchende organischen Suchergebnissen meist mehr vertrauen als Werbeanzeigen, da diese oft unauthentisch und unseriös wirken.
Die mysteriösen Suchalgorithmen
Jede der in der organischen Suche gelisteten URLs wurde zuvor von der Suchmaschine gecrawlt, bewertet und indexiert. „Crawlen“ leitet sich von Crawler ab und ist als Computerprogramm zu verstehen, welches sowohl die Inhalte einer Website als auch das Netz durchsucht und analysiert. Er funktioniert wie ein kleiner Käfer, der über alle Seiten krabbelt, die er findet und Informationen sammelt.
Wenn Webseitenbetreiber es erlauben, werden die gefundenen Inhalte auch indexiert. „Indexieren“ bedeutet, dass die Informationen erfasst und in den Index einer Suchmaschine aufgenommen werden. Aus den indexierten Webseiten werden dann die Suchtreffer ausgewählt, die den Nutzern bei einer Suchanfrage angezeigt werden.
Welche Ergebnisse in der organischen Suche landen, bestimmen die Suchalgorithmen der entsprechenden Suchmaschine.
Da diese sich je nach Suchmaschine unterscheiden, werden dort auch verschiedene Ergebnisse für denselben Suchbegriff angezeigt:
Google-Suche „Fahrradklingel“
Bing-Suche „Fahrradklingel“
Wie der Algorithmus einer Suchmaschine die Qualität und somit das Ranking einer Website in der organischen Suche bewertet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Welche und wie viele es genau sind, kann man nur vermuten. Man sagt, dass Google über 200 verschiedene Qualitätsfaktoren betrachtet.
Am wichtigsten ist der Suchmaschine, dass Nutzer für ihre eingegebenen Begriffe relevante Ergebnisse ausgespielt bekommen. Neben entsprechend hochwertigem Content zählen also auch Verlinkungen, die User Experience oder eine gut funktionierende Technik zu den Kriterien.
Google hat in den letzten Jahren einige Algorithmus-Änderungen vorgenommen, die mehrere Bereiche in der Suchmaschinenoptimierung stark verändert haben. Zu den bedeutendsten Änderungen zählen das Panda-Update (2011) und das Penguin-Update (2012).
Durch diese beiden Updates hat sich der Fokus in der Suchmaschinenoptimierung stark verschoben: von Quantität hin zu Qualität. Auch danach gab es noch viele kleinere und größere Updates. Ein Update kann stark steigende, aber auch rapide fallende Rankings oder weniger Traffic erklären.
Ob Rankingverluste einer Website auf ein Update zurückzuführen sind, lässt sich nur durch granulare Analysen und Auswertungen der betroffenen Keywords und Mitbewerber feststellen.
Zudem hat Google stark daran gearbeitet, die Komplexität der menschlichen Sprache noch besser nachvollziehen zu können. Ziel ist, den auf Websites enthaltenen Content besser auszuwerten und eingegebene Suchanfragen leichter verstehen zu können.
Vor diesem Hintergrund wurde 2013 ein weiteres wichtiges Update ausgerollt: Google Hummingbird. Durch dieses Algorithmus-Update begann Google erstmals die Suchintention von Nutzern zu analysieren und zu interpretieren und einen semantischen Zusammenhang von Suchanfragen zu erkennen.
Doch auch nicht-textliche Inhalte gewinnen für Google immer mehr an Bedeutung: Ist es wirklich ein Text, der auf eine Suchanfrage ausgespielt werden sollte oder ist vielleicht ein Bild, ein Video oder eine Ortsangabe viel treffender?
Universal Search – mehr als nur 10 blaue Links
Als „Universal Search“ (dt. erweiterte Suche) wird die Einbindung weiterer Medien zusätzlich zu den „normalen“ organischen Suchergebnissen bezeichnet. Bei Google bedeutet das, dass über den textlichen Suchergebnissen beispielsweise auch Bilder- oder Videoergebnisse zu einem bestimmten Keyword angezeigt werden.
Die Universal Search basiert auf vertikalen Suchkategorien, also speziellen Themengebieten. Dazu werden bei einer Suchanfrage unterschiedliche Datenbanken abgefragt und die besten Ergebnisse kombiniert.
Ziel ist, Suchenden schnell das bestmögliche Resultat im optimalen Format zu liefern, sodass sie möglicherweise gar kein Ergebnis mehr anklicken müssen, sondern alle essenziellen Informationen bereits auf der SERP angezeigt bekommen.
Auch die Funktion „Ähnliche Fragen“ verfolgt dieses Ziel. Dabei werden an unterschiedlichen Positionen auf der SERP verwandte Suchanfragen angezeigt und kurz und knapp beantwortet. Darunter stellt Google den Link zur entsprechenden Quelle bereit.
Beispiel für „Ähnliche Fragen“
Neben der Universal Search gibt es noch die „Extended Search“. Dafür werden Daten aus Google-internen Quellen oder von externen Datenlieferanten herangezogen und ausgespielt (z. B. für die Direct Answers oder den Knowledge Graph.)
Beispiel einer Direct Answer im Knowledge Graph.
Google arbeitet kontinuierlich an neuen Integrationen – sei es im Bereich Universal oder Extended Search. Jedes neue Update ist darauf ausgelegt, den Internetnutzern ein immer besseres Suchergebnis zu ermöglichen. Ob Kinoprogramme, Wetterberichte oder die Integration von Social Media und Apps: Die Möglichkeiten, die die Universal Search bietet, sind schier grenzenlos und werden immer universaler.
Zu den nach wie vor am häufigsten vorkommenden Integrationen zählen Videos, Bilder, News und das Local Pack.
Je nach Suchanfrage werden so die passenden Ergebnisse und Formate ausgewählt:
Videos
Google-Suche „wie mache ich erdbeermarmelade“
Bilder
Google-Suche „katze malen schritt für schritt“
News
Google-Suche „impfung“
Local Pack
Google-Suche „eisdiele berlin“
Eine ganz neue Dimension des Sucherlebnisses steht zudem gerade in den Startlöchern. 2021 kündigte Google eine neue Technologie an, eine Künstliche Intelligenz, welche unter anderem eine multimediale Suche ermöglichen soll: Das Multitask Unified Model, kurz MUM. Demnach kann Google dann nicht nur Worte, sondern auch Bilder, Videos oder Audiodateien verstehen.
Dadurch können Nutzer schon bei der Suchanfrage einen Text mit verschiedenen Medien kombinieren. So kann beispielsweise ein mit Google Lens aufgenommenes Foto eines Kleidungsstücks mit der dazu eingegebenen Suchanfrage wie „Hemd in dieser Farbe“ konkrete Shoppingergebnisse ausspielen.
Der Weg in die organischen Suchergebnisse
Doch wie landet Deine Website nun in den organischen Suchergebnissen? Zunächst ist wichtig zu verstehen, welche Schritte dafür notwendig sind.
Damit Deine SEO-Maßnahmen erfolgreich werden, gilt es, Antworten auf folgende Fragen zu finden:
- Was ist Deine Strategie und ist diese sinnvoll?
- Ist Deine Website für die Suchmaschine einfach zu verstehen?
- Verweisen andere qualitativ gute Websites auf Deine Seite?
- Ist Dein Content hochwertig und zielgruppenorientiert?
Die vier Säulen der Suchmaschinenoptimierung. (Quelle: Claneo)
Wie Du Antworten auf diese Fragen findest, erfährst Du in den folgenden Abschnitten. Eines solltest Du dabei jedoch immer im Hinterkopf behalten: SEO ist kein Sprint, sondern ein Marathon! Das bedeutet, dass Du nicht innerhalb einer Woche ein gutes Ranking erzielen wirst. SEO ist ein Prozess, der eine fortlaufende Optimierung erfordert und stetig in Arbeit ist. Nur so kann Deine Website nachhaltig an Relevanz gewinnen.
Strategie – der erste Schachzug im SEO-Spiel
Am Anfang Deiner SEO-Strategie stehen immer drei essenzielle Fragen:
- Was willst Du überhaupt erreichen?
- Wie soll die Architektur Deiner Website aussehen?
- Welche Themen solltest Du abdecken?
Darauf aufbauend entscheidest Du Dich für eine passende Strategie.
Des Weiteren ist es wichtig zu verstehen, was Deine Kunden wollen und wie sie ticken. Wie suchen potenzielle Kunden nach Deinen Produkten und was wird am meisten gesucht? Welcher Content ist dafür nötig?
Der erste Schritt ist die Erstellung einer passenden Keyword-Analyse. Keywords bzw. Suchbegriffe spielen eine sehr wichtige Rolle in der SEO-Welt und dienen als „Vermittler“ zwischen Deiner Website, der Suchmaschine und den Nutzern. Anhand der Keywords kann eine Suchmaschine die Inhalte Deiner Website einordnen und in den Suchergebnissen abbilden.
Keywords können dabei unterschiedliche Intentionen haben:
- Bei informationalen Suchanfragen, B. „KI bedeutung“ oder „was ist SEA?“, geht es darum, Wissen und Informationen zu erhalten.
- Transaktionale Suchanfragen bezeichnen Suchbegriffe mit der Absicht, eine Transaktion auszuführen, z. B. „kleid kaufen“ oder „sneaker günstig“.
- Navigationale Suchanfragen werden verwendet, um eine bestimmte Firma oder Website zu suchen, z. B. „agentur claneo standort“ oder „ipad pro saturn“.
- Mischformen: Es können auch zwei oder mehr Suchintentionen miteinander kombiniert werden, z. B. „reebok schuhe kaufen“ (transaktional-navigational).
Die Keyword-Analyse ist eine Kunstform für sich und beginnt immer mit einem Brainstorming. Es reicht nicht aus, nur die Begriffe mit den höchsten Suchvolumina einzubauen – Keywords müssen den Inhalten Deiner Website und den Bedürfnissen Deiner Zielgruppe entsprechen.
Wie denken Deine Kunden? Überlegen sie noch oder haben sie bereits die Entscheidung zum Kauf getroffen? Dabei hilft es, sich in die Lage Deiner Kunden zu versetzen, Deine Website einmal aus anderen Augen zu betrachten und auch Deine Mittbewerber nicht außer Acht zu lassen.
Um Deine Kunden in Ihrem Kaufprozess besser zu verstehen, kann Dir die AIDA-Theorie helfen. Das Modell beschreibt die Reise vom ersten Kontakt der Nutzer zu Deinem Unternehmen bis hin zur gewünschten Conversion.
Diese verläuft in vier Phasen, die aufeinander aufbauen:
- A (Attention): Erzeugung von Aufmerksamkeit
- I (Interest): Stärkung von Interesse
- D (Desire): Wecken eines Bedürfnisses für ein Produkt, eine Dienstleistung etc.
- A (Action): Auslösen einer Handlung
Darstellung des Kaufprozesses anhand des AIDA-Modells. (Quelle: Claneo)
Steht Deine Keyword-Strategie, solltest Du Dir schließlich Gedanken über Deine Seitenarchitektur machen. Wie kannst Du Deine Seiten aufbauen, damit sie zielgruppenorientiert und möglichst leicht und intuitiv zu bedienen sind? Das sorgt im besten Fall dafür, dass potenzielle Kunden lange auf Deiner Website bleiben.
Das Ganze – von Keywords bis hin zur Seitenarchitektur – ist jedoch nur ein Teil des SEO-Puzzles. Damit Deine Website gecrawlt, indexiert und somit bei Suchanfragen ausgespielt wird, müssen noch weitere Puzzleteile zusammengesetzt werden – angefangen bei der Technik.
T wie Technik
Damit die Suchmaschine Deine Webseite richtig verstehen kann, sollte diese gewisse technische Anforderungen erfüllen. Diese Maßnahmen verfolgen das Ziel, durch technisches SEO Deine Page Performance zu verbessern. Die Komplexität dieser Maßnahmen hängt immer von der Größe der Website ab: Je größer, desto anspruchsvoller und desto mehr gibt es zu beachten.
Die technischen Maßnahmen lassen sich in verschiedene Bereiche unterteilen:
1. Crawling- und Indexierungsmanagement
Bei diesem Punkt geht es darum, sicherzustellen, dass alle rankingrelevanten URLs gecrawlt und indexiert werden können. Denn ohne es in den Suchindex zu schaffen, bleibt Deine Seite für Suchende unsichtbar.
Unter anderem solltest Du dafür auf folgende technische Aspekte achten:
- Technische Fehler (z. B. nicht unterstützte Scripte) und Serverfehler beheben.
- Über robot.txt und Meta-Angaben eine sogenannte „Anleitung“ mit Dos and Don’ts für den Crawler verfassen.
- Sitemaps bei Google einreichen.
Um Deinen Indexierungsstatus regelmäßig zu prüfen, kannst Du beispielweise die Google Search Console nutzen.
2. Mobile-Optimierung und Page Speed
Die Optimierung für mobile Endgeräte ist zum absoluten Muss geworden. Da immer mehr Menschen mit einem Smartphone im Netz surfen, sieht auch Google die Mobile-Optimierung als einen Rankingfaktor. Seit der Einführung des Mobile-First-Index (2021) werden daher auch die mobilen Versionen von Websites gecrawlt, sodass es nicht mehr möglich ist, nur mit einer Desktop-Version auf ein gutes Ranking zu hoffen.
Von der Ladegeschwindigkeit Deiner Website hängt ab, ob Nutzer auf Deiner Website bleiben. Je länger es dauert, bis die Website sich komplett lädt (Desktop und Mobile), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer die Seite wieder verlassen.
Faktoren, die sich auf die Ladezeit Deiner Website auswirken können, sind beispielsweise:
- Bilder (Anzahl, Größe, Format)
- Caching (sind die Inhalte im Cache vorgeladen?)
- Dateigrößen (JavaScript, CSS)
3. Informationsarchitektur
Ziel einer sinnvollen Informationsstruktur ist es, einen transparenten Zugang zu Informationen zu gewährleisten – und zwar sowohl für den Crawler als auch für die Nutzer Deiner Website. Dabei sollte ebenso die interne Linkstruktur berücksichtigt werden, um thematische Bezüge herzustellen.
Zum einen können Nutzer sich besser auf Deiner Website orientieren, zum anderen sind interne Verlinkungen eine Hilfe für den Crawler, damit dieser die Inhalte besser und schneller einordnen kann. Wichtig: Achte darauf, dass keine 404-Seiten verlinkt sind.
4. Strukturierte Daten und Rich Snippets
Damit die Suchmaschine versteht, wofür Deine Website ranken soll und Inhalte problemlos lesen und zuordnen kann, spielen auch strukturierte Daten eine wichtige Rolle. Sie bezeichnen ein standardisiertes Format, welches die Inhalte Deiner Website vordefiniert und strukturiert. Dadurch vermittelst Du dem Crawler, welche Bedeutung einzelne Elemente haben (z. B. Namen, Positionen, Preise etc.).
Um Deine Daten zu strukturieren, kannst Du schema.org (anwendbar für Google, Yahoo und Bing) nutzen. Darin findest Du die „Sprache“, die für die Umsetzung strukturierter Daten notwendig ist.
Google weiß strukturierte Daten zu schätzen und belohnt diese auch regelmäßig – zum Beispiel durch Rich Snippets. Diese werden als erweiterte Form eines Snippets ausgespielt und beinhalten spezielle Elemente, beispielsweise Bewertungssterne, Rezensionen, Verlinkungen oder im Falle eines Rezepts auch zusätzliche Angaben wie die Kochzeit.
Zwar sind laut Google strukturierte Daten noch kein direkter Rankingfaktor – Rich Snippets können jedoch durch den Mehrwert, den sie den Nutzern bieten, indirekten Einfluss auf das Ranking haben.
Beispiel eines Rich Snippets. (Quelle: Google)
Mit technischen Optimierungen schaffst Du also die Basis für eine bestmögliche Sichtbarkeit Deiner Website in den Suchmaschinen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Du damit automatisch gut ranken wirst. Um dafür zu sorgen, dass Deine Website Nutzern einen Mehrwert bietet, kommt es auch auf den Content an.
Content – guter Inhalt ist mehr als nur Worte
Alle Seiten, die bei bestimmten Suchanfragen in den organischen Suchergebnissen erscheinen, werden auf Basis der Search Quality Rater Guidelines hinsichtlich ihrer Qualität bewertet. Damit Deine Website den Nutzern einen Mehrwert bietet und somit in der organischen Suche ein hohes Ranking erzielen kann, ist guter Content unerlässlich.
Was macht guten Content aus?
Früher zählte ausschließlich Quantität – an Texten oder Keywords. Durch das Panda-Update, das 2011 ausgerollt wurde, hat sich das gewandelt. Heute steht nur eins im Fokus: Qualität.
Eine zentrale Rolle spielt also, ob Dein Content vertrauenswürdig und hochwertig ist. Dies bewertet Google anhand der sogenannten E-A-T-Kriterien. E-A-T steht für Expertise (dt. Expertise), Authoritativeness (dt. Autorität) und Trustworthiness (dt. Vertrauen) und bezieht sich auf das Fachwissen und die Vertrauenswürdigkeit von Autoren, Website und Content.
In manchen Bereichen ist es noch wichtiger als bei anderen, dass die E-A-T-Kriterien erfüllt werden. Google nennt diese Themen „Your Money or Your Life“-Themen. Dabei handelt es sich um Themen, die möglicherweise negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die finanzielle Stabilität oder die Sicherheit von Nutzern haben können.
Des Weiteren sind auch einige technische Aspekte entscheidend für guten Content. Um für Suchanfragen relevant zu sein, müssen Seitenelemente auf ein bestimmtes Keyword-Set abgestimmt sein und gewisse Best-Practice-Kriterien erfüllen.
Dazu zählen:
- Meta-Title mit Hauptkeyword
- Meta-Description mit Haupt- oder Nebenkeywords
- Mobilfreundliche Absatzlängen
- Logische Dokumentenstruktur (z. B. Überschriften h1-h6)
- Interne Verlinkungen
Vier Bereiche, die guten Content ausmachen. (Quelle: Claneo)
Auch folgende Elemente dienen dazu, bestimmte Themen vereinfachter darzustellen oder einen bestimmten Inhalt möglichst kurz und prägnant zu beschreiben oder hervorzuheben:
- Tabellen, Listen und Stichpunkte,
- Bilder, Grafiken und Videos,
- Hervorhebungen wichtiger Passagen und Conversion-Elemente bei transaktionalen Inhalten.
So können Nutzer schneller sehen, welche Themen behandelt werden und gezielt auswählen, was sie interessiert.
Neben einem guten Ranking kann hochwertiger Content auch extra belohnt werden – z. B. durch ein hervorgehobenes Suchergebnis, das sogenannte „Featured Snippet“. Dieses beinhaltet die unmittelbare Antwort auf eine Suchanfrage in Form eines Textes, einer Liste, einer Tabelle oder eines Videos.
Beispiel eines Featured Snippets. (Quelle: Google)
Dabei entscheidet Google selbst, bei welcher Suchanfrage eine Seite als Featured Snippet ausgespielt wird. Informationen darüber, wie Du Deinen Content gezielt für ein Featured Snippet optimieren kannst, gibt es bisher nicht – ist Dein Content allerdings so aufbereitet, dass dieser hochwertig ist und einen Mehrwert für Nutzer bietet, stehen die Chancen gut.
Offpage – so gewinnt Deine Website an Autorität
Alle bisher genannten Maßnahmen finden auf Deiner Webseite statt, man nennt diese Onpage-Maßnahmen. Darüber hinaus gibt es aber auch SEO-Maßnahmen, die Du außerhalb Deiner Website vornimmst. Sie fallen in den Bereich Offpage.
Ziel von Offpage-Maßnahmen ist es, dass Deine Website durch Empfehlungen an Autorität gewinnt und eine gute externe Linkstruktur geschaffen wird. Linkbuilding gehört zu den wichtigsten Maßnahmen in der Offpage-Optimierung. Die Idee dahinter ist, Links von qualitativ hochwertigen, externen Domains auf Deine Website zu ergattern.
Da Google diese Links als Empfehlungen versteht, kann das Ranking Deiner Website in der organischen Suche dadurch verbessert werden.
Darstellung des Backlink-Verhältnisses.
Einen eingehenden Link von einer Domain zu einer anderen bezeichnet man als Backlink. In der Vergangenheit zählte für den Rankingerfolg ausschließlich die Menge an Backlinks. Damals war es mit wenig Aufwand möglich, viele Backlinks zu generieren, um das eigene Ranking zu verbessern. Mit dem Panda-Update 2011 hat Google seinen Algorithmus angepasst, sodass heute auch im Bereich Backlinks Qualität klar vor Quantität steht.
Linkaufbau kann von Google auf verschiedene Arten bewertet werden.
Wird der Backlink an sich betrachtet, sind vor allem drei Aspekte wichtig:
Ankertext
Neben einer inhaltlich treffenden Formulierung sollte der Ankertext natürlich wirken und bspw. keine Money-Keywords, z. B. „Sneakers kaufen“, enthalten.
Linkziel
Das Linkziel sollte eine thematische Relevanz haben. Achte auch darauf, immer wieder verschiedene Linkziele zu wählen. „hier“ wäre also nicht so relevant.
Attribut
Der Link sollte ein do-follow-Attribut haben – außer es handelt sich dabei um einen gesponsorten Post, der als „Anzeige“ markiert ist. Werbliche Inhalte müssen immer als „no follow“ gekennzeichnet sein, um nicht gegen die Google-Richtlinien zu verstoßen. Optional können sie mit einem sponsored-Attribut versehen werden.
Stammt ein Link aus nutzergenerierten Beiträgen wie Foren- und Blogbeiträgen oder Kommentaren, kann er zusätzlich als „user generated content“ (ugc) gekennzeichnet werden. Diese Zusatzattribute helfen Google, Verlinkungen besser zu verstehen.
Theoretisch ist es möglich, von jeder auf dieser Welt existierenden Website einen Link zur eigenen Website zu setzen. Doch nicht alle Arten von Linkquellen werden von Suchmaschinen als vertrauenswürdig eingestuft.
Grundsätzlich gilt: Der Link muss thematisch auf die Website passen und den Nutzern dort einen Mehrwert bieten.
Die folgenden Linkquellen haben gemeinsam, dass sie auf ein gut recherchiertes und moderiertes redaktionelles Umfeld schließen lassen. Die Chancen der Manipulation sind hier geringer und somit auch das Risiko für Abstrafungen.
Konkret gemeint sind hier:
- News-Portale
- Magazine
- Blogs
- Unternehmensseiten
- Redaktionelle Beiträge in Communities
Eine vertrauenswürdige Linkquelle allein reicht jedoch nicht aus.
Für ein gutes Ranking in der organischen Suche sollte bei der linkgebenden Domain auf folgende Punkte geachtet werden:
- Thematische Relevanz
- Aktualität der Inhalte
- Hohe Sichtbarkeit
- Gute Rankingverteilung
- Starker Traffic
- Gutes Backlinkprofil
Vorteile von Linkbuilding. (Quelle: Claneo)
Die Vorteile des Linkaufbaus liegen klar auf der Hand: Backlinks stärken Deine Website durch die Weitergabe von Link-Power. Unter Link-Power oder Link-Juice versteht man die Qualität von Backlinks innerhalb einer Website. Dazu zählen das Ansehen oder die Stärke sowie die Anzahl und die Verteilung der Links.
Je stärker die Link-Power der linkgebenden Domain, desto mehr profitiert Deine Website davon. Zudem können Backlinks auch als ein Marken-Management-Tool angesehen werden, da sie Aufmerksamkeit auf Deine Website lenken. Letztendlich generiert Linkbuilding im besten Fall mehr Traffic für Deine Website.
Was Du dabei jedoch immer im Hinterkopf behalten solltest: Google ist generell kein Fan von künstlich erzeugtem Linkbuilding. An erster Stelle sollte immer stehen, guten Content zu kreieren, damit andere Websites freiwillig auf Deine Website verlinken.
Mit hochwertigen Inhalten und natürlichen Verlinkungen erreicht Deine Website von ganz allein ein viel höheres Ansehen bei Google und Du musst keine Zeit in aufwendige Linkbuilding-Maßnahmen investieren.
Organische Suche: Lohnt sich also der Aufwand?
Um mit Deiner Website in der organischen Suche zu landen, sind also verschiedene Schritte notwendig. Zunächst solltest Du Dir Gedanken über Deine Strategie machen. Sobald diese steht, geht es daran, die Technik Deiner Website zu optimieren, sodass die Suchmaschine den Aufbau und den Inhalt Deiner Seiten verstehen kann.
Auf Basis Deiner Strategie gilt es dann, hochwertigen Content zu erstellen, der durch Linkmarketing mit Links belohnt wird.
Mittlerweile ist die organische Suche viel mehr als nur 10 blaue Links. Sie befindet sich in einem stetigen Wandel – was für Websitebetreiber Fluch und Segen zugleich sein kann. Zwar bieten Universal-Search-Integrationen, Featured Snippets und Co. neue Möglichkeiten, Traffic zu generieren und die Sichtbarkeit Deiner Website zu erhöhen.
Jedoch beanspruchen neue Elemente, etwa beispielsweise der Knowledge Graph, auch einen großen Teil der SERPs.
Da neue Integrationen sich meist direkt am Seitenanfang befinden, rücken die textlichen organischen Suchergebnisse auf der SERP immer weiter nach unten. Da Nutzer also bereits scrollen müssen, um überhaupt bei den organischen Suchergebnissen zu landen, wird der Wettbewerb um die ersten Positionen immer härter.
Umso wichtiger ist es, Deine Website mit einer passenden Strategie nachhaltig zu optimieren und sowohl technische Anforderungen zu erfüllen als auch hochwertigen Content zu liefern.
Der Weg in die organischen Suchergebnisse erfordert zwar mehr Bemühungen als Werbeschaltungen, jedoch ist SEO auch nachhaltiger. Sollte Dir einmal das Geld ausgehen, kannst Du immer noch von Deinen Investitionen profitieren und durch stetige kleine Anpassungen sogar Deine Rankings halten.
Bei der Paid Search bekommst Du ohne Geld auch keinen Traffic mehr. Auf die Frage, ob sich der Aufwand für ein gutes Ranking in der organischen Suche lohnt, lässt sich also ganz klar mit „Ja“ beantworten.