Das sind Deine ersten Schritte
In diesem Artikel lernst Du, die Bedürfnisse der Nutzer:innen Deiner App zu verstehen. So kannst Du ihre Interaktionen mit der App verbessern, um eine positive Erfahrung zu schaffen und ihre Zufriedenheit zu steigern. Das ist die Grundlage für eine erfolgreiche App.
Was ist App Optimierung?
“The status of your app is now ready for sale” – das Kribbeln, dass diese Mail auslöst, ist unbeschreiblich:
Endlich ist die App durch den Review Prozess durch und kann im App Store veröffentlicht werden. Doch wie geht es nun weiter?
Wahrscheinlich hast Du Dir bereits Gedanken über die App Store Optimierung (ASO) gemacht und Marketingaktivitäten geplant.
Was für eine Freude, wenn die ersten Nutzer:innen Deine App auf ihrem Smartphone installieren. Irgendwann kommt der erste Umsatz und dann ein bisschen mehr. Und so geht es immer weiter. Oder?
Schön wäre es. Die allermeisten Apps benötigen auch nach dem Launch jede Menge Aufmerksamkeit.
Erstens in technischer Hinsicht (mit jeder neuen Version des Betriebssystems muss ein Großteil der Apps angepasst werden) und zweitens im Hinblick auf das Nutzungsverhalten (erst jetzt sieht man, wie genau die Nutzer:innen die App verwenden).
Es gibt verschiedene Ansatzpunkte, um eine App zu optimieren, von der Benutzeroberfläche bis hin zur Leistung der App. Doch bevor Du all das in Angriff nimmst, musst Du Dir Ziele setzen.
Dabei ist es wichtig, spezifische Kennwerte zu definieren, die erreicht werden sollen. Beispiele dafür sind:
- eine höhere Anzahl von Downloads
- eine längere Verweildauer
- eine höhere Konversionsrate auf bestimmten Screens
Die Wahl der Ziele hängt vom Inhalt bzw. Zweck der App ab. Bei einer App, mit der man die Punktestände beim Bowling notiert, ist eine Optimierung auf tägliche Verwendung nicht sinnvoll. Bei einer App, mit der man Krankheitssymptome dokumentiert, ist genau diese Regelmäßigkeit das Ziel.
Warum solltest Du Deine App optimieren?
Fangen wir mal so an: Es gibt Apps, die nicht optimiert werden müssen, weil die Nutzer:innen gezwungen sind, sie zu verwenden – egal, ob die User-Experience gut oder schlecht ist.
Ich denke da zum Beispiel an den gruseligen Upload-Prozess meiner Krankenkassen-App, bei der ich jedes Mal einen Wutanfall bekomme, wenn ich die Krankenscheine vom Kinderarzt hochladen muss.
Doch ich benutze sie stoisch, denn andernfalls müsste ich den Zettel in einen Briefumschlag stecken, die Adresse der Krankenkasse daraufschreiben, eine Briefmarke aufkleben und das Ganze zum Briefkasten tragen – da ist die App dann doch die bessere Wahl.
Die meisten App-Anbieter haben jedoch ein Interesse daran, dass die Nutzer:innen sich gern in ihrer App aufhalten, denn zufriedene Nutzer:innen machen mehr Umsatz.
Screenshot: In-App-Käufe
Sie sind eher bereit, ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen, zu verlängern oder eine freiwillige Zahlung (gib mir einen Kaffee aus 😋) zu leisten.
Lege die Ziele für die Optimierung Deiner App fest
Nachdem Du geklärt hast, welche Art von App Du hast (Bowling vs. Krankheitssymptome), kannst Du Optimierungsziele festlegen.
Es ist wichtig, dass diese Ziele messbar sind, damit Du bei jeder Maßnahme, die Du ergreifst, prüfen kannst, ob sie sich positiv oder negativ auf Deinen Kennwert ausgewirkt hat.
Mögliche Optimierungsziele beschreibe ich Dir beispielhaft in den folgenden Absätzen:
Mehr Downloads
Höhere Stickiness
Längere Verweildauer
Hauptaktion durchgeührt – die Conversion
Mehr Downloads
Je mehr Menschen Deine App installiert haben, desto mehr wird sie auch tatsächlich benutzt werden – eigentlich einfach. Doch in der Realität kann es ganz schön kniffelig sein, zwischen all den anderen Apps im App Store herauszustechen und Downloads zu generieren.
Dein wichtigstes Stichwort hier: App Store Optimization (ASO).
Informiere Dich über relevante Keywords, überlege Dir einen sprechenden Namen für Deine App und teste verschiedene Screenshots und Beschreibungstexte.
Im Bereich ASO gibt es Tools, die Dir dabei helfen, Deine Darstellung im App Store zu verbessern. Es kann super interessant sein, die Performance mit anderen Apps zu vergleichen. Plane Dir Zeit dafür ein, die Bewertungen der Nutzer:innen zu beantworten.
Überlege, welche Marketing-Maßnahmen außerhalb des App-Stores oder Play Stores zu Deiner Zielgruppe passen. Je nachdem, an welche Personen Du Dich mit Deinem Angebot richtest, können sehr gut ausgerichtete Anzeigen in sozialen Netzwerken der Schlüssel zum Erfolg sein.
Bei anderen Apps brauchst Du vor allem Influencer:innen und Empfehlungen oder eine:n passende:n Kooperationspartner:in.
Wieder andere Themen lassen sich hervorragend über Suchmaschinen vermarkten, wodurch Suchmaschinenoptimierung und die Webseite, auf der Du Deine App vorstellst, in den Mittelpunkt Deiner Bemühungen rücken sollte.
Am besten machst Du Dir schon während der Programmierung der App Gedanken über die Vermarktung. Baue ein Verständnis für Deine Zielgruppe auf und überlege genau, welches Problem Du für diese Personen löst. Gestalte dann Deinen Eintrag im App Store passend zu diesen Erkenntnissen.
Ein Trick, den viele App-Entwickler:innen anwenden, ist, schon während der Programmierung über die App zu sprechen – vor allem in Social Media. Man nennt das building in public.
So kann man bereits passende Nutzer:innen neugierig machen und hat die ersten Downloads sicher. Du kannst mit einem Newsletter-Tool eine Warteliste bauen und dann nach dem Launch alle Leads direkt per E-Mail informieren.
Höhere Stickiness
Stickiness bezeichnet die Häufigkeit, mit der Nutzer:innen innerhalb eines Monats Dein Angebot verwenden. Sie setzt sich aus den drei Komponenten Besucherfrequenz, durchschnittliche Besuchsdauer und Besucherquote zusammen.
Diesen Wert zu erhöhen, ist eine Kunst, die sich aus mehreren Disziplinen zusammensetzt. Ein paar Gedanken dazu:
Technik: Deine App sollte reibungslos funktionieren, denn wenn die Nutzer:innen von Abstürzen und Bugs frustriert sind, haben sie keine Lust, die App häufiger zu öffnen als unbedingt notwendig.
Überwache deshalb die technische Performance Deiner App und kümmere Dich zeitnah um Fehlermeldungen und Bug Reports. Dazu gehört übrigens auch die Akku-Optimierung.
Wenn Deine App (bei der Verwendung oder im Hintergrund) die Akkulaufzeit extrem verkürzt, ärgert das die Nutzer:innen sehr. Beispielsweise war die Facebook-App dafür eine Zeit lang berüchtigt, dass man die Smartphones wesentlich häufiger laden musste.
Benutzerführung: Die Benutzerführung Deiner App muss intuitiv sein. Das solltest Du ausgiebig testen und zum Beispiel Menschen dabei beobachten, wie sie Deine App zum ersten Mal sehen (frag also nicht immer den gleichen Kumpel um Hilfe).
Achte darauf, ob sie die Hauptfunktionen finden und in der Lage sind, die Einstellungen an ihre Bedürfnisse anzupassen. Um die Wege durch die App zu testen und zu verbessern, helfen Dir Funnels. Mit ihnen kannst Du das erwartete und das davon abweichende Verhalten der Nutzer:innen messen und entsprechend Verbesserungen bei der Benutzerführung einbauen. Weiter unten beschreibe ich die Funnels genauer.
Inhalte: Sprich bei Deinen Nutzer:innen die richtigen Gefühle an. Arbeite mit klarer, einfacher Sprache, aber sei freundlich und nutze positive Überraschungen. Lobe Deine Nutzer:innen und sorge dafür, dass sie sich gut betreut fühlen.
Wenn sie mit Zufriedenheit und Freude Deine App nutzen, dann tun sie das auch wieder und wieder und wieder.
Mit A/B-Tests kannst Du verschiedene Optionen gegeneinander ausprobieren. Mehr über A/B-Tests erfährst Du am Ende dieses Artikels.
Benachrichtigungen: Für manche Arten von Apps sind Benachrichtigungen ein guter Weg, um die Stickiness zu erhöhen. Bei einer App, in der Krankheitssymptome dokumentiert werden, ist eine tägliche Erinnerung an die Dokumentation hilfreich.
Solche Benachrichtigungen können von den Nutzer:innen an ihre jeweiligen Gewohnheiten angepasst werden. Es gibt sie in Form von Bannern auf dem Sperrbildschirm und Mitteilungen. In den Einstellungen des Smartphones legen die Nutzer:innen selbst fest, ob sie Benachrichtigungen deaktivieren, mit oder ohne Tonsignal empfangen wollen.
Längere Verweildauer
Ein gutes Beispiel für Apps, die auf längere Verweildauer hin optimieren, sind die bekannten Social-Media-Plattformen wie TikTok, Twitter und Instagram.
Die Anbieter haben ein Interesse, die Nutzer:innen möglichst lange in der App zu halten, um möglichst viele Werbeanzeigen einzublenden, denn an den Einblendungen verdient der Betreiber der Plattform.
Wenn Deine App ebenfalls durch die Einblendung von Werbung Geld verdienen soll, dann ist eine höhere Verweildauer ein gutes Ziel für Dich.
In so einem Fall ist es wichtig, die Nutzer:innen permanent “bei der Stange” zu halten. Du musst also in Deiner App ständig etwas Neues bieten und damit für einen hohen Unterhaltungsfaktor sorgen. Das funktioniert gut bei Spielen oder Onlineshops, die zum endlosen Scrollen einladen.
Hauptaktion durchgeführt – die Conversion
Die meisten Apps haben einen Haupt-Screen, eine Hauptaktion oder ein Ziel, auf das sowohl der Anbieter der App als auch die Nutzer:innen hinarbeiten.
In einer Taxi-App wäre das Ziel einer Sitzung erreicht, wenn das Taxi unterwegs ist, bzw. wenn die Taxifahrt abgeschlossen und bezahlt ist. Denn dann wurden potenzielle Kunden in tatsächliche Kunden “konvertiert”.
Bei einer Bowling-App mit optionalen In-App-Käufen (extra-Features, zusätzliche Nutzer:innen, etc.) wäre eine Conversion, wenn jemand den In-App-Kauf durchführt. Ist die App dagegen rein werbefinanziert, ist eine Conversion das Darstellen oder Anklicken von Werbebannern.
Deine Conversion Rate ist die Prozentzahl an Nutzer:innen, die mindestens einmal konvertiert wurden. Das ist eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Kennzahl, die Du im Auge behalten solltest!
Zielsetzung überprüfen
Nachdem Du Ziele und Kennzahlen für die Optimierung Deiner App festgesetzt hast, besteht der nächste Schritt daraus, die richtigen Daten zu sammeln. Du benötigst also eine passende Software, um die Ergebnisse zu überprüfen und die Veränderung zu dokumentieren.
Von dieser Software solltest Du die jeweils passenden Hilfsmittel für den Bereich benutzen, bei dem Du optimieren willst. Beachte dabei folgende Bereiche:
Web
Mit SEO-Tools und Web Analytics kannst Du zum Beispiel den Weg optimieren, auf dem die Nutzer:innen über die Webseite auf den App Store kommen, um dort die App herunterzuladen.
App Stores
Um die Präsentation und Findbarkeit in den App-Stores zu verbessern, gibt es sogenannte ASO-Tools. ASO steht für App Store Optimization.
App
Und schließlich gibt es Analytics-Tools für die Wege und Aktionen von Nutzer:innen innerhalb Deiner App selbst. Diese Tools stellen sogenannte App Analytics oder Usage Data zur Verfügung. Einige Vor- und Nachteile verschiedener Tools habe ich Dir unter dem Stichwort App Analytics zusammengestellt.
App Optimierung Schritt für Schritt
Es ist wichtig, dass Du erst Daten sammelst und dann mit der Optimierung beginnst. So stellst Du sicher, dass Du Ausgangswerte hast, von denen Du dann die Verbesserung oder Verschlechterung ableiten kannst.
Wie lange Du vor dem Start der Optimierung die Daten sammelst, bleibt Dir überlassen.
Ich würde sagen, dass Du mindestens einen “normalen” Monat brauchst, um sinnvolle Aussagen treffen zu können. Also etwa 30 Tage ohne kurzfristige Marketing-Aktionen (nur heute 20 % sparen!) oder besondere Events (Weihnachten, ein landesweiter Internetausfall). Das ist Deine Baseline.
Ab dann kannst Du Dir für jeden Monat eine Veränderung überlegen, ausprobieren und auswerten.
Überlege Dir Kategorien, in denen Du Deine App verbessern oder besser vermarkten kannst. Zum Beispiel:
- Mehr oder eine neue Art von Social-Media-Content für die Vermarktung der App
- Neue Kategorien/Themen auf Deiner Website für die Suchmaschinenoptimierung
- Mehr oder eine neue Art von Online-Werbung (teste Themen und Zielgruppen und Plattformen)
- Neue Features innerhalb der App, um die Conversion Rate zu optimieren
- Verbesserungen beim Design und User Interface für eine höhere Zufriedenheit
- Bugfixes für eine höhere Zufriedenheit
- Verbesserte Prozesse für die wichtigen Aktionen innerhalb Deiner App für eine höhere Zufriedenheit
- Weitere Kategorien, die zu Deiner App und Deiner Zielgruppe passen
In jeder dieser groben Kategorien kannst Du in den nächsten Monaten ein paar Testballons steigen lassen. Such Dir für ein bis zwei der Kategorien eine Aktion aus, die in diese Kategorie passt.
Im Bereich Social-Media könntest Du ein paar TikTok-Videos machen, oder auf LinkedIn, Twitter und Mastodon posten.
Eine andere Möglichkeit ist, endlich mal eines der Features umzusetzen, die Deine Nutzer:innen immer mal wieder anfragen. Das muss oft keine große Veränderung sein. Vielen Kunden ist es einfach wichtig zu sehen, dass “sich etwas tut” in der App. Das erhöht die Zahlungsbereitschaft.
Du hast bereits die Infrastruktur aufgebaut, um den Erfolg dieser Aktionen zu bewerten, und deswegen kannst Du im kommenden Monat die ersten Daten darüber sammeln, was Dich Deinen Zielen näher bringt: Social-Media-Content oder neue Features.
Wichtig: Natürlich kannst Du die gesamte Kategorie “Social Media” nicht komplett ausschließen, nur weil die ersten paar Posts nicht performt haben. Aber Du wirst in den kommenden Monaten in jeder Deiner vorher aufgestellten Kategorien ein paar Experimente durchführen und diese nach ihrem Erfolg bewerten, um Deine Kennzahlen zu verbessern.
Nach ein paar Runden mit diesem Modell kannst Du sagen, welche der von Dir bearbeiteten Kategorien Dich und Deine App am schnellsten voranbringen.
Das ist die Art von Aktionen, auf die Du künftig einen Großteil Deiner Zeit und Energie verwenden solltest, um gut und schnell zu wachsen.
Anders ausgedrückt: Finde die Trampelpfade und baue sie zu Straßen aus.
Das Optimieren optimieren
Natürlich lässt Du trotzdem immer mal wieder gelegentliche Testballons in den anderen Kategorien steigen, um wichtige Trends nicht zu verpassen und weil sich Dinge verändern.
So stellst Du zum Beispiel fest, dass ein bestimmtes Feature Deiner App viel wichtiger ist als ein anderes und dass sich dadurch Deine Zielgruppe verschoben hat. Dann solltest Du auch die Marketingmaßnahmen anpassen.
Manchmal ändern sich auch die äußeren Umstände, wenn zum Beispiel eine neue Plattform an Popularität gewinnt, wie das bei Mastodon der Fall war.
Ich kann hier aus dem Nähkästchen plaudern, dass meine Zielgruppe (App-Entwickler:innen) zu großen Teilen von Twitter zu Mastodon umgezogen sind. Da haben wir natürlich unsere Social-Media-Aktivitäten entsprechend angepasst.
Wenn Du flexibel auf solche Änderungen reagierst und das Modell der monatlichen Testballons nutzt, hast Du ein Rahmenprogramm für die stetige Verbesserung Deiner App.
Die Optimierung einer App ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich an den Bedürfnissen und Anforderungen der Nutzer:innen orientiert.
Um Deine Ziele zu erreichen, ist es wichtig, die Nutzungsanalysen der App regelmäßig anzusehen, um Verbesserungspotential schnell zu entdecken.
A/B-Testing und Funnels können hierbei nützliche Instrumente sein, um zu verstehen, wie Personen mit der App interagieren und wie sie verbessert werden kann.
Mit Funnels Schwachstellen finden
Ein Funnel (dt. Trichter) ist ein Hilfsmittel, mit dem App Analytics Tools die Zwischenschritte für Nutzer:innen auf einem Weg darstellen.
Zum Beispiel könnte ein Conversion-Funnel die folgenden Schritte enthalten:
- Die App zum ersten Mal gestartet
- Einen Benutzeraccount angelegt
- Ein neues Bowling-Spiel gestartet
- Ein Bowling-Spiel abgeschlossen
- Den Payment Screen gesehen
- Einen In-App-Kauf durchgeführt
Für jeden dieser Schritte sagt Dir der Funnel Chart, wie viele Nutzer:innen es bis zu diesem Schritt in Deiner App geschafft haben.
Schritt 1 sind definitionsgemäß 100 %, und Schritt 5 ist in diesem Fall der gleiche Wert wie die Conversion Rate Deiner App.
Screenshot einer eigenen Funnel Chart
Dadurch, dass Du die Unterschiede zwischen den einzelnen Schritten genau erkennen kannst, siehst Du an welchem Übergang Du die meisten Nutzer:innen verlierst. So hast Du ein wichtiges Indiz dafür, in welchem Bereich Deiner App Du arbeiten solltest.
Wenn z. B. kaum jemand einen Account anlegt (Schritt 2 in unserem Beispiel), ergibt es keinen Sinn, Deine ganze Energie in die Verbesserung Deines Payment Screens zu stecken. Du solltest stattdessen herausfinden, welche Hürden die Nutzer:innen davon abhalten, einen Account zu erstellen.
Funktioniert technisch etwas nicht oder werden die Erwartungen nicht erfüllt? Könnte es an einer missverständlichen Formulierung liegen?
Sieh Dir den betreffenden Screen genau an, plane Deine Verbesserungen und setze sie einzeln um. So wirst Du dem Problem auf den Grund gehen und die Anzahl der Account-Registrierungen erhöhen.
Mit A/B-Tests Zeit sparen
A/B-Testing ist eine Technik, die es Dir erlaubt, verschiedene User-Interface-Alternativen miteinander zu vergleichen. Es ist oft mehr Arbeit, als verschiedene Alternativen zeitlich hintereinander auszuprobieren. Der Vorteil ist, dass Du schneller vorankommst.
Beim A/B-Testing unterteilst Du Deine Nutzer:innen in sogenannten Kohorten (Gruppen). Die erste Gruppe bekommt Variante A eines neuen Features zu sehen, die zweite Gruppe sieht Variante B.
Nach einiger Zeit kannst Du dann erkennen, welche Variante erfolgreicher war. Gestalte den A/B-Test so, dass Du die Ergebnisse durch messbare Kennwerte überprüfen kannst.
Ein Beispiel: Der Payment Screen Deiner App sollte verbessert werden.
Du baust also mehrere Variationen davon, z. B. eine, die besonders die Vorteile der App darlegt, und eine, die besonders auf die finanziellen Ersparnisse für Deine Benutzer:innen eingeht.
Beim Start entscheidet Deine App zufällig für jede:n Benutzer:in, ob sie zu Kohorte A oder Kohorte B gehört, und zeigt die entsprechende Variation an.
Nach einem Monat kannst Du sehen, welche der beiden Variationen die höhere Conversion Rate hat, und diese Variante für alle Benutzer:innen anzeigen.
Mach den ersten Schritt
Natürlich könnte man zu all den erwähnten Maßnahmen und Strategien und Kennwerten jeweils eigene Artikel schreiben. App Optimierung ist ein schier unerschöpfliches Feld, bei dem es noch viele Details zu berichten gibt.
Ich wurde jedoch gebeten, hier einen Text für Einsteiger:innen zu schreiben, die sich an das Thema herantasten.
Ich hoffe, Du hast hier die richtigen Begriffe kennengelernt, mit denen Du nun im nächsten Schritt Dein Wissen vertiefen kannst.
Nun wünsche ich Dir, dass Du beim monatlichen Check der Zahlen so viel Spaß hast wie ich und bin mir sicher, dass Du spannende Optimierungsansätze bei Deiner App finden wirst!