Welche Bedeutung und Verbreitung hat E-Mail-Marketing insbesondere im eCommerce?
E-Mail-Marketing ist ein alter, aber weiterhin sehr effektiver, Online-Marketing-Kanal. 98% der Top 5000 Unternehmen in DACH setzen heute diesen Kanal ein (Quelle: email-marketing-forum.de). Bedeutet also, dass fast alle Unternehmen den Nutzen von E-Mail-Marketing erkannt und eingeführt haben. Die große Bedeutung aus Sicht des eCommerce untersucht eine t3n Studie (Quelle: t3n.de). Bei der Umfrage wurden eCommerce Unternehmen nach ihren wichtigsten Online-Marketing-Kanälen gefragt. Auf Platz 1 und 2 war die organische und bezahlte Suche von Google. Der drittwichtigste Kanal war der Newsletter.
Das sind die wichtigsten Marketing-Kanäle im eCommerce.
Jeder Online-Marketing-Kanal muss sich wirtschaftlich rechnen. Verschiedene Studien – beispielsweise von der Direct Marketing Assocation DMA (Quelle: dma.org.uk ) – belegen den hohen Return On Invest (ROI) beim E-Mail-Marketing. In den vergangenen Jahren wurde ermittelt das 1 Euro, der in E-Mail-Marketing investiert wurde, 42 bis 44 Euro an Umsatz erwirtschaftet hat. Die Fakten sprechen für sich. E-Mail-Marketing bietet für Dich und Dein eCommerce Geschäft große Chancen und ein attraktives Umsatzpotential.
Warum E-Mail-Marketing wichtig ist, sollte somit klar sein. Deine nächste Frage ist vermutlich was muss ich tun, um diese Umsatzpotentiale mit E-Mail-Marketing zu heben? Oder falls Du bereits E-Mail-Marketing durchführst, wie kannst Du Deinen Erfolg steigern.
Wie nutze ich das volle Potential für E-Mail-Marketing?
Nach der Einführung der DSGVO im Mai 2018 herrschten anfangs große Unklarheiten. Viele Unternehmen waren verunsichert, ob und wie sie weiter die Daten ihrer Interessenten und Kunden nutzen dürfen. Aus Unwissenheit und Angst wurden oft wertvolle Daten einfach gelöscht und sind nun verloren. Allerdings gibt es für E-Mail-Marketing einen rechtlichen Rahmen innerhalb der DSGVO. Die rechtlichen Besonderheiten zu erläutern, würde an dieser Stelle zu weit führen. Da wir weder das Recht noch den Anspruch haben für Dich eine Rechtsberatung durchzuführen. Weiterführende rechtliche Informationen findest Du beim Händlerbund (Quelle: haendlerbund.de) oder der IT-Rechtskanzlei (Quelle. it-recht-kanzlei.de). Beide Quellen beschreiben detailliert die rechtlichen Grundlagen für die Durchführung von E-Mail-Marketing an Interessenten, aber auch an Kunden. Oftmals verzichten eCommerce Unternehmen aus Unwissenheit oder falscher Angst auf das E-Mail-Marketing mit Bestandskunden. Wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind, ist es aber rechtlich zulässig E-Mail-Marketing im Bestandskundenumfeld durchzuführen. Solltest du dies nicht nutzen, verschenkst Du sonst erhebliche Umsatzpotentiale ohne Not.
Auch der OMT hat ein Webinar zur DSGVO von Anwalt Carsten Schröder, der Dir die DSGVO Regeln näher bringt:
Und da der Mai 2018 mittlerweile schon einige Zeit passe ist, haben wir mit Carsten auch noch ein Update im Podcast aufgenommen:
OMT-Podcast mit Carsten Schröder, Mario Jung
2,5 Jahre nach dem Start der DSGVO – Was ist seitdem passiert? – OMT-Podcast Folge #067
Stark vereinfacht brauchst Du für Interessenten eine explizite Werbeeinwilligung (Opt-In). Bei Kunden gilt hingegen eine Widerspruchsregelung (Opt-Out).
Einwilligung und Widerspruchsregeln für Newsletter an Interessenten und Kunden.
Bei Interessenten ist eine Einwilligung per „Opt-In“ erforderlich. Der Interessent trägt im einfachsten Fall seine E-Mail-Adresse in einem Formular in Deinem Online-Shop oder auf Deiner Webseite ein. Außerdem muss er aktiv innerhalb einer „Checkbox“ einen Haken setzen, da er dir so eine Werbeeinwilligung erteilt und Deine Datenschutzbestimmung akzeptiert. Im Idealfall machst Du direkt hier einen Hinweis auf die Inhalte der kommenden Newsletter und wie man einfach den Widerruf erklären kann, beispielweise durch eine E-Mail an eine bestimmte Adresse. Nach dem Absenden des Formulars wird eine sogenannte „Double Opt-In“ E-Mail gesendet. Also eine E-Mail zur doppelten Bestätigung der Einwilligung.
Das steht zwar nirgends im Gesetz, aber Du bist verpflichtet zu belegen und entsprechend zu dokumentieren, wie diese Daten erhoben wurden. Theoretisch könnte sonst ein unbefugter Dritter die E-Mail-Adresse in Deinen Newsletter eingetragen haben. Der Nutzer bekommt aus diesem Grund eine Bestätigungsnachricht per E-Mail. In dieser E-Mail ist ein Link mit einem eindeutigen Schlüssel passend zur Newsletter-Anmeldung. Wenn der Nutzer den Link betätigt, hast du rechtskonform und sicher eine Werbeeinwilligung für Deinen Interessenten erzeugt.
Bei Kunden sind die Spielregeln etwas anders: Du darfst unter gewissen Voraussetzungen Newsletter an Deine Kunden senden. Der Kunde hat bei Dir eine Ware oder Dienstleistung erworben. Im Rahmen des Kaufs wurde die E-Mail-Adresse erhoben. Im Gegensatz zur erforderlichen Einwilligung bei Interessenten, gilt bei Kunden eine Widerspruchsregelung. Du darfst Deinen Kunden Newsletter senden, und zwar auch solange bis dieser den Widerspruch erklärt hat. Der Widerspruch muss für den Kunden – analog wie auch beim Interessenten – einfach und kostenlos möglich sein. Beispielsweise durch eine E-Mail an ein definiertes Postfach oder einen Abmeldelink in Deinen E-Mails an den Kunden.
Im Idealfall integrierst Du die Widerspruchsmöglichkeit direkt in den Kaufprozess. Beim Check Out und Abschluss des Kaufes kann der Kunde mit einem Klick auf eine Checkbox oder Button seinen Widerspruch erklären. Das sind klare und relativ einfach zu erfüllende Voraussetzungen. Etwas schwieriger ist die Einschränkung auf ähnliche Waren oder Dienstleistungen. Verkauft Dein Unternehmen Möbel, Mode und Elektronik, dann müssen die Kunden sauber in diese Kategorien einsortiert werden. Du darfst einem Kunden, der Möbel gekauft hat, keine Newsletter für Elektronik oder Mode senden. Elektronik und Mode sind selbst bei wohlwollender Auslegung keine ähnlichen Waren. Du musst insb. in so einem Fall Deine Empfänger unbedingt sauber trennen und entsprechende Segmente für Deine Newsletter-Empfänger bilden.
Also gibt es in unserem Beispiel folgende Segmente:
- Möbelkunden
- Modekunden
- Elektronikkunden
Diese drei Segmente dürfen niemals gemeinsam in einem Newsletter angeschrieben werden. Selbstverständlich kann es Kunden geben, die sowohl Möbel als auch Elektronik bei Dir gekauft haben. Diese Kunden gehören dann beiden Segmenten an. Es gibt allerdings auch noch einen kleinen Trick, um ggf. doch Cross-Selling-Potenziale auszuschöpfen: Wenn Du einem Newsletter mit 10 Angeboten aus dem Möbelbereich versendest und dann ein einzelnes Angebot oder Aktion aus dem Bereich Elektronik enthalten ist, so könnte das noch im rechtlich zulässigen Rahmen sein? Das ist allerdings eine Grauzone und außerdem stellt sich die Frage, warum ein Möbelkunde sich auch für Deine Elektronikware interessieren sollte. Neben der rechtlichen Frage stellt sich die Frage, ob so ein Vorgehen sich wirtschaftlich lohnen würde.
Rechtliche Regelung für Newsletter an Interessenten und Kunden.
Um wirklich das volle Umsatzpotential zu realisieren, solltest Du die Unterscheidung zwischen Kunden und Interessent und die damit verbundenen Spielregeln kennen. In den meisten Fällen haben Unternehmen deutlich mehr Kunden als Interessenten. Wenn Du Deine Kundendaten nicht für Dein E-Mail-Marketing nutzt, verschenkst Du den größten Teil deines Umsatzpotentials.
Warum solltest Du eine professionelle E-Mail-Marketing-Lösung nutzen?
Für Deinen Erfolg solltest Du unbedingt eine professionelle E-Mail-Marketing-Lösung einsetzen. Es gibt eine Reihe von Gründen.
Der erste Faktor ist das Thema Zustellbarkeit. Zustellbarkeit bedeutet, das Deine E-Mail beim Empfänger ankommt und in der Inbox landet. Je größer ein Verteiler wird, desto bedeutsamer wird dieser Punkt.
Alle professionellen Anbieter von E-Mail-Marketing erledigen das für Dich. Sie kümmern sich um die ganzen technischen Fragen bei der Zustellbarkeit. Es geht um Themen wie IP-Reputation, DNS-Einstellungen wie DKIM, SPF oder DMARC. E-Mail-Marketing an große Verteiler hat ganz andere Herausforderungen als einzelne per Hand geschriebene und versendete E-Mails. Schnell kann es passieren, dass Deine E-Mails durch einen Spamfilter aussortiert werden. Aus diesem Grund würden wir Dir immer eine Software as a Service (SaaS)-Lösung empfehlen. Das bedeutet Du bekommst einen Zugang und kannst Dich einfach per Browser einloggen und mit der Lösung Deine Newsletter erstellen und versenden.
Den Betrieb, die Wartung und Weiterentwicklung übernimmt der Anbieter. Die fachlichen und technischen Herausforderungen bei der Zustellbarkeit solltest Du nicht unterschätzen. Und es ist einleuchtend das nur Deine E-Mails, welche Deine Empfänger erreichen, einen Nutzen bringen und Umsatz realisieren. Es gibt viele weitere Gründe für eine professionelle Lösung. Es sind Funktionen wie Messung der Öffnungs- und Klickrate, Abmelder-Management, Blacklisting uvm. Außerdem sollte die Lösung eng mit deinem CRM oder eCommerce Systemen verbunden sein. Kunden und Interessenten sollten automatisch synchronisiert werden. Moderne E-Mail-Marketing-Plattformen haben außerdem Funktionalitäten für Marketing-Automation oder Landing-Pages integriert. Die Wahl besteht aus einer Vielzahl von Anbietern. In der Regel haben diese Tools eine monatliche Grundgebühr plus eine mengen- und nutzungsabhängige Vergütung über die Anzahl der Empfänger oder die Menge der versendeten E-Mails.
Was sind die zentralen Erfolgsfaktoren für erfolgreiches E-Mail-Marketing?
Nach dem die rechtlichen und technischen Voraussetzungen geklärt sind, geht es um das richtige Vorgehen bei der Umsetzung Deines E-Mail-Marketings. Du solltest an Deine Zielgruppe Newsletter mit relevanten, guten Inhalten senden. Gute Inhalte sind spannende Angebote, Produkte, Tipps & Tricks rund um Deine Produkte sowie sonstige Informationen von Interesse für Deine Zielgruppe. Ob und wie gut Du die Erwartung deiner Zielgruppe triffst, kannst du an Kennzahlen, wie der Öffnungsrate, Klickrate und den Abmeldern, erkennen. Die Öffnungsräte hängt primär von einem vertrauenswürdigen Absender, Deiner Marke oder Firma, und dem Betreff ab. Nichts ist weniger motivierend als ein Betreff wie „Newsletter Oktober“. Der Betreff sollte kurz, ansprechend und motivierend sein.
Gute E-Mail-Marketing Lösungen erlauben außerdem die Personalisierung des Betreffs. Ein Beispiel für einen guten Betreff könnte sein „Susanne, entdecke neue Wohnideen für Dein zu Hause“.
Klasse, Du hast es geschafft Dein Empfänger hat Deine E-Mail geöffnet. Jetzt kommt es auf die Inhalte der E-Mail an. Zum Inhalt gehört auf jeden Fall ein ansprechendes Design. Sieh Deine E-Mail als die Visitenkarte Deines Unternehmens. Sie sollte mit genauso viel Sorgfalt gestaltet sein, wie Deine Webseite oder Dein Online-Shop. Achte bei Deinen E-Mails auf eine gute Mischung aus Verkaufsangeboten und qualitativen Inhalten mit Mehrwerten für Deine Zielgruppe ohne direkte Verkaufsabsicht.
Ebenfalls ist Personalisierung ein Schlüssel für Deinen Erfolg. Personalisierung bedeutet nicht nur die korrekte Anrede Deiner männlichen und weiblichen Newsletter-Empfänger. Personalisierung bedeutet ebenfalls Deine Produkteangebote passend zur Verkaufshistorie und Verhalten deiner Kunden auszuspielen. Das bedeutet, Deine Kunden bekommen Produkte präsentiert, die zu Ihrem bisherigen Verkaufsverhalten passen. Ein Werkzeug für eine einfache und gute Personalisierung sind SmartTags.
Wie gut Du die Erwartung Deiner Zielgruppe getroffen hast, kannst Du an der Klickrate und Abmelder-Rate ablesen. Ein besonders schlechtes Zeichen wäre es, wenn Deine Klickrate niedriger als Deine Abmelderate ist. Typischerweise sehen wir im eCommerce eindeutige Öffnerraten von 10% bis 40%. Es gibt immer wieder mehrfache Öffnungen durch einen Nutzer. Diese werden bei der eindeutigen Öffnerrate nur einmal gezählt. Der Anteil der eindeutigen Klicker liegt typischer Weise bei 1% bis 10%. Die Abmelderate liegt meist unter 0,5%. Mit Öffnern und Klickern allein hast Du noch keinen Umsatz gemacht. Wir empfehlen Dir aus diesem Grund unbedingt die Nutzung von Trackern wie Google Analytics oder Matomo. Du solltest Techniken wie UTM Parameter nutzen.
Mit diesem Werkzeug kannst du einfach die notwendigen Parameter anfügen: ga-dev-tools.appspot.com
Auf Grund des BGH-Urteils aus 2020 zur notwendigen Einwilligung bei der Nutzung von Cookies, solltest du unbedingt Trackingtechniken ohne Cookies nutzen. Wir empfehlen an den Link sogenannte ReferrerID oder AffiliateID anzufügen. Für jede Kampagne oder Online-Marketing-Kanal solltest du eine eigene ReferrerID haben. Das wird von den meisten Shopsystemen problemlos unterstützt. Mit der ReferrerID kannst du einfach im Shop nachvollziehen, wieviel Umsatz welche Kampagne oder Newsletter erwirtschaftet hat.
Was sind eCommerce SmartTags und wie nutze ich sie im E-Mail-Marketing?
Kurz gesagt bilden eCommerce SmartTags das Kaufverhalten Deiner Kunden ab. Sie werden automatisch gesetzt durch eine entsprechende Integration zwischen Deiner Warenwirtschaft (WaWi) oder Deinem Online-Shop. Bei jedem Einkauf Deiner Kunden wird automatisch die Information an die E-Mail-Marketing-Lösung übertragen. Die Informationen werden als Tags (englisch für Kennzeichen) in deiner Empfängerliste eingetragen. SmartTags heißen diese, weil sie Dir helfen Dein E-Mail-Marketing und Marketing-Automation intelligenter zu machen. Intelligenter in dem Sinne, dass Du individuell auf die Bedürfnisse und Situation Deines Kunden eingehen kannst. Konkret bedeutet dies, dass die Empfänger nicht die gleichen Inhalte und Angebote, sondern maßgeschneiderte Angebote und natürlich auch Inhalte erhalten.
Typische SmartTags sind:
- Letztes Kaufdatum
- Letzte Auftragsnummer
- Netto-Auftragswert
- Netto-Auftragswert letzte 12 Monate
- Netto-Auftragswert insgesamt
- AffiliateID
- ReferrerID
Außerdem beinhalten eCommerce SmartTags die gekauften Produktkategorien. In den meisten Fällen ist der konkret gekaufte Artikel nicht so hilfreich für Dein E-Mail-Marketing. Es geht bei der Übertragung der SmartTags auf keinen Fall darum, die gesamte Kaufhistorie in das E-Mail-Marketing komplett zu übernehmen. In aller Regel können die Kategorien hierarchisch in einer WaWi oder Online-Shop hinterlegt werden. Also eine Hauptkategorie, kann Kategorien haben, die wiederum Unterkategorien haben. Die Kategorien werden ebenfalls automatisch als eCommerce SmartTags in die E-Mail-Marketing-Lösung übertragen.
Produktkategorien als eCommerce SmartTags im E-Mail-Marketing.
Name – Produktkategorien als eCommerce SmartTags im E-Mail-Marketing
Alt-Tags – Produkthierarchien, Kategorien von Produkten
Die eCommerce SmartTags kann ich auf verschiedene Art und Weise nutzen:
- zur Segmentierung
- zur Steuerung von Marketing Automation
- zur Personalisierung
Es empfiehlt sich, nicht immer alle Empfänger Deines Unternehmens anzuschreiben. Besser ist es, wenn du gezielt ein bestimmte Teilmengen Deiner E-Mail-Liste ansprichst. Diese Teilmengen werden Segmente genannt.
Ein Segment könnte beispielweise so definiert sein:
„Wähle alle Männer aus, die zwischen 20 und 40 Jahre alt sind und bereits Business Hemden gekauft haben“.
Je nach E-Mail-Marketing-Lösung sind die Segmente einfacher oder schwerer zu definieren. Du kannst also mit den Segmenten eine bestimmte Zielgruppe per Newsletter ansprechen, die gewisse Gemeinsamkeiten haben. Auf diese Weise wird Dein Marketing effektiver. Du wirst in aller Regel mehr Klicks und Umsatz bei weniger Abmeldern erreichen.
Marketing-Automation ist eine spannende Technologie mit einem großen Potential. Unter Marketing-Automation versteht man eine Kette von E-Mails mit dazugehörigen Zielseiten in Deinem Online-Shop oder Webseite. Die Kette der E-Mails wird über einen längeren Zeitraum versandt. Ob und wann eine E-Mail dynamisch versendet wird, hängt vom Verhalten des Benutzers ab. In die Steuerung der Marketing-Automation fließen Informationen ein, ob der Nutzer eine E-Mail geöffnet oder geklickt und natürlich über die eCommerce SmartTags wie er sich in deinem Online-Shop verhalten hat. Ganz wichtig beim Newsletter werden immer alle Empfänger oder große Gruppen von Empfängern angeschrieben. Eine Marketing-Automation wird ggf. nur für einen Empfänger gestartet, weil er die Startvoraussetzung zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt. Um es ganz konkret zu machen, gebe ich Dir ein paar typische Beispiele für Marketing-Automations.
Eine Willkommen-Strecke für Erstkäufer
Hier präsentierst Du Dich und Deine Produkte über einige Wochen.
Warenkorb-Abbrecher-Strecken
Dein Kunde hatte die Ware im Warenkorb abgelegt, aber dann nicht gekauft. Achtung hier gibt es allerdings einige rechtliche Hürden zu berücksichtigen.
Kundenrückgewinnung
Dein Kunde hat seit 3 Monaten bspw. nicht mehr in der Produktkategorie „Herrenmode“ gekauft. Er wird in eine Automation gestartet, die anfangs z.B. ähnliche Produkte präsentiert und am Ende mit Gutscheinen, Rabatten oder anderen Motivatoren den Kunden zu einem zweiten Kauf verleitet.
eCommerce SmartTags sind der Schlüssel zur Steuerung der Marketing Automation. Letztlich machen die eCommerce SmartTags diese erst sinnvoll möglich.
Eine weitere Anwendung von eCommerce SmartTags ist bei der Personalisierung von Inhalten. Ein Newsletter ist in modernen E-Mail-Marketing-Lösungen keine starre Konstruktion mehr. Einzelne Abschnitte können dynamisch eingefügt oder entfernt werden in Abhängigkeit von den SmartTags an einem einzelnen Empfänger. Der Newsletter kann so individuell auf die Interessen jedes einzelnen Empfängers abgestimmt werden. Im Beispiel gibt es eine Headergraphik mit einem Angebot für alle Kunden, danach folgt eine personalisierte Ansprache und ein „Hero-Produkt“, was ebenfalls allen Kunden präsentiert wird. Im Anschluss folgende dynamische Abschnitte, die nur erscheinen, wenn Dein Kunde in der Vergangenheit in diesen Produktkategorien eingekauft hat.
E-Mail mit Personalisierung und dynamischen Abschnitten mit Personalisierung.
Wie sehen konkrete Anwendungsszenarien für eCommerce Smarttags mit Marketing- Automation aus?
Das erste Anwendungsbeispiel ist die Automatisierung der Kundenrückgewinnung. Es ist eine alte Marketing-Weisheit, dass es viel schwerer ist, einen neuen Kunden zu gewinnen, als einen vorhandenen Kunden zu binden und weitere Verkäufe mit ihm zu erzielen. Durch die Verbindung deines Shopsystems oder deiner WaWi liegen alle notwendigen Informationen mittels SmartTags in deiner E-Mail-Marketing Lösung immer aktuell vor. Moderne Marketing-Automation-Lösungen erlauben Dir, einfach Bedingungen zu formulieren, die automatisch eine Marketing Automation starten. Die Bedingungen nutzen genau die Informationen aus den SmartTags.
In unserem Beispiel sind folgende eCommerce Smarttags der Auslöser für den Prozess im untenstehenden Bild:
- Letztes Kaufdatum
- Gekaufte Produktkategorien
Konkreter Auslöser ist, dass seit x Monaten, beispielsweise 6 Monate, kein Kauf in der Produktkategorie A, sagen wir „Business Hemden“, erfolgt ist. Im ersten Schritt werden vergleichbare Produkte aus der Produktkategorie „Business Hemden“ präsentiert. Jeder durchgeführte Verkauf im Online-Shop an den Kunden würde zu einer Aktualisierung der Smarttags in deiner Marketinglösung führen. Nach 5 Tagen wird überprüft, ob der Kunde wieder in der Produktkategorie „Business Hemden“ gekauft hat. Falls kein Verkauf erfolgt ist, werden im nächsten Schritt Produktneuheiten aus dem Bereich „Business Hemden“ vorgestellt. Und wieder wird 5 Tage gewartet, wenn der Kunde in der Kategorie „Business Hemden“ gekauft hat, bevor der Prozess beendet wird. Falls weiterhin kein Verkauf erfolgt, bekommt der Kunde einen Gutschein und eine Erinnerung für den Gutschein, falls er diesen nicht nach 10 Tagen eingelöst hat. Das ist einfaches Beispiel für Marketing-Automation mit eCommerce Smarttags. Um so einen Prozess aufzusetzen, musst Du kein Programmierer sein. Moderne E-Mail-Marketing-Lösungen machen das alles ohne Programmierung möglich. Du kannst einfach und bequem die Prozesse graphisch modellieren.
Beispiel Marketing Automation zur Kundenrückgewinnung unter Nutzung von eCommerce SmartTags.
Nehmen wir uns noch ein weiteres Anwendungsszenario mit eCommerce Smarttags vor. Viele Händler legen zu wenig Aufmerksamkeit auf die Generierung von weiteren Verkäufen an einen Neukunden. Genau hier setzt eine einfache Willkommen-Strecke an. Der Anwendungsfall ist sogar einfacher als im ersten Szenario. Es gibt nur ein eCommerce Smarttag als Auslöser. Der Kunde hat erstmalig an einem bestimmten Datum gekauft. Diese Konstellation ist der Auslöser für den Start der Marketing-Automation. Im Anschluss erhält er über mehrere Wochen eine Folge von E-Mails mit dem Ziel, ihn am Ende zu einem weiteren Kauf zu motivieren. Im konkreten Fall wird eine Bewertung eingeholt, dann folgende Produkttipps und vergleichbare Produkte. Zum Abschluss bekommt er als Motivator für einen weiteren Kauf Gutscheine präsentiert.
Beispiel Marketing Automation Willkommen-Strecke für Neukunden.
Diese Marketing-Automations sind alle als Beispiele zu verstehen. Sie sollen Dich inspirieren, um eigene Automations zu entwerfen. Du kennst jetzt die Möglichkeiten besser und kannst Dir passend zu Deiner Zielgruppe oder Produktangebot geeignete Prozesse überlegen. Noch ein wichtiger Hinweis: fange klein an und baue die Marketing-Automations schrittweise aus. Nutze die eCommerce Smarttags als Auslöser für die Prozesse und zur Steuerung des Verlaufs im Prozess. Du hast jetzt mit den eCommerce Smarttags die volle Kontrolle und kannst Dich optimal auf Deinen Kunden einstellen, so machen Smarttags Dein E-Mail-Marketing intelligenter.
Neben den Marketing-Automations können die eCommerce Smarttags außerdem sehr genau die Inhalte deiner Newsletter steuern. Dynamischer Content bietet Dir viele Vorteile.
Die Vorteile sind:
- Höhere Kundenzufriedenheit, weil Du die richtigen Themen für jeden einzelnen Kunden präsentierst
- Bessere Conversion Rate, deine Angebote sind maßgeschneidert auf den Kunden. Die Chance für einen erfolgreichen Verkauf steigt
- Schonender Umgang mit den wertvollen E-Mail-Adressen. Du schreibst nicht mehr alle Kunden mit allen Themen an. Du sendest weniger E-Mails, bekommst weniger Abmelder und machst bessere Umsätze.
Durch automatische Übertragung der eCommerce Smarttags kennt deine E-Mail-Marketing-Lösung die Kaufhistorie. Jetzt musst Du allerdings noch etwas an Konzeptionsarbeit leisten. Du musst Deine Kunden kennen und außerdem wissen, wie dein Sortiment funktioniert. Je nach Fall kann es ratsam sein, wenn Du gezielt vor allem Produkte präsentierst aus Kategorien, welche der Kunde bereits gekauft hat oder du zeigst ergänzende Sortimentsbereiche, die zu den bisherigen Käufen passen. Die eCommerce Smarttags machen es möglich. Nehmen wir an, Du hast einen teuren Geschäftsanzug verkauft. Wie wahrscheinlich ist es, bei deinem Kunden direkt wieder einen Anzug zu verkaufen? Vielleicht würde es Sinn ergeben, diesem Kunden konkrete Accessoires zu präsentieren. Produkte wie Businesshemden, Krawatten, Einstecktücher, Gürtel oder passende Schuhe.
In dem Beispiel könnte es Sinn machen als Schwerpunkt ergänzende Produktkategorien zu präsentieren. In anderen Fällen macht es vielleicht mehr Sinn Produkte aus der gleichen Produktkategorie vorzustellen. Natürlich gibt es immer wieder „Hero-Produkte“ oder Themen, welche du allen Kunden präsentierst. Das kannst und solltest Du natürlich weiterhin tun.
Noch ein abschließender Hinweis: Mit derartigen Konstellationen beschäftigen sich Recommendation Engines, kurz Reco genannt. Bei Reco werden diese Korrelationen zwischem dem Kaufverhalten und Beziehungen zwischen Sortimentsbereichen und Artikeln automatisch ermittelt. Hier entscheidet eine Maschine automatisch, welche Produkte präsentiert werden. Diese Technik wird meist nur von sehr großen Händlern eingesetzt. Vieles davon kann man mit eCommerce Smarttags mit überschaubarem Aufwand selbst erreichen.
Wie kann ich technisch die Synchronisation der eCommerce SmartTags zwischen meinem Online-Shop bzw. WaWi und meiner E-Mail-Marketing Lösung erreichen?
Die meisten E-Mail-Marketing-Lösungen bieten PlugIns für die führenden Shop-Systeme oder WaWi an. Diese PlugIns sind meist einfach zu installieren. Minimal synchronisieren die PlugIns die Interessenten und Kunden zwischen Shop und der E-Mail-Marketing-Plattform. Einige PlugIns sind allerdings soweit, dass sie automatisch die eCommerce Smarttags setzen. Falls dein PlugIn im Zusammenspiel mit deiner E-Mail-Marketing-Lösung diese Funktion nicht unterstützt, würde ich im ersten Schritt nachfragen, ob und wann der Hersteller diese Funktion integrieren wird. Falls diese Funktion nicht geplant sein sollte, kannst Du sie meist selbst mit einer Shopagentur oder einem Programmierer umsetzen. Du musst Deinen Kaufprozess technisch erweitern. Jeder Kauf soll automatisch einen Webhook bzw. einen Microservice aufrufen. Der Microservice bekommt die Informationen zu den eCommerce Smarttags. Seine Aufgabe ist es, diese Informationen an deine E-Mail-Marketing-Lösung zu übertragen. Moderne E-Mail-Marketing-Anbieter haben eine leistungsfähige und gut dokumentierte Schnittstelle, so dass die technische Umsetzung meist keine große Schwierigkeit darstellt.