Instagram hat auch im letzten Jahr wieder enorm an Bedeutung gewonnen – das Wort Influencer Marketing dürfte an niemandem vorbeigegangen sein, der sich halbwegs mit Online Marketing beschäftigt.
Doch Instagram hat im Gegensatz zu anderen Seiten einen noch viel größeren Vorteil für die eigene Vermarktung: Nutzer können hier noch keine Direct Messages blockieren. Es ist vielleicht die aktuell beste Plattform zum Netzwerken und für die Entwicklung von Geschäftsbeziehungen.
Wie das geht?
Folge dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung und hole das Beste aus Instagram heraus.
Richtig „Netzwerken“ im Jahr 2022
Während der Ausbildung oder auch auf Fortbildungen hast Du sicher schon etwas von: „Man verkauft kein Produkt, sondern man verkauft die Lösung eines Problems!“, gehört – und genau darum geht es!
Mal ehrlich, die Welt ist doch voll mit Verkäufern, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als ihre Produkte anzupreisen. Das führt in erster Linie dazu, dass die möglichen Kunden schnell genervt sind und sich womöglich direkt aus dem Staub machen.
Die Lösung liegt nach dem Autor Gary Vaynerchuk von “Jab, Jab, Jab, Right Hook” im Aufbau einer Beziehung zwischen Kunde und Unternehmen. Der Kunde möchte abgeholt werden. Er möchte Lösungen für seine individuellen Probleme erhalten und eine Betreuung, die nicht auf den Moment des Kaufens beschränkt ist.
Der Grundsatz lautet: Ein Geschäft dauert ein Leben lang und nicht einen Tag.
Was genau das mit Instagram zu tun hat?
Das Potenzial der Plattform wird einfach noch nicht richtig genutzt und darin liegt die große Chance. Denn auf Instagram kannst Du Dich, sofern Du ein bisschen hartnäckig bist, mit jedem Nutzer auf der Welt verknüpfen und so eine (Geschäfts-)Beziehung aufbauen. Sei es der Laden um die Ecke oder ein Influencer mit riesigem Gefolge.
Was zählt ist, dass Du zuerst einmal ein Netzwerk aufbaust und erst dann an den Verkauf bestimmter Produkte denkt.
Netzwerken auf Instagram: die 5 wichtigsten Schritte zum Erfolg
Je öfter, desto besser!
1. Knüpfe Verbindungen
In den sozialen Netzwerken geht es laut zu und es mag anfangs etwas unübersichtlich wirken, da jeder Nutzer seine Inhalte im Netz verbreitet. Doch das Gute daran ist, dass Du Dich gezielt auf die Suche begeben kannst. Mache Dir zunächst bewusst, welche Begriffe und Suchwörter für Dein Unternehmen zielführend sind.
Dazu kannst Du in der Suche verschiedene Begriffe ausprobieren und diese auch nach Orten, Benutzern und Hashtags filtern lassen.
Schauen wir uns diese Möglichkeit anhand eines Beispiels detaillierter an. Angenommen, Du bist der Betreiber eines kleinen Cafés in Berlin-Mitte. Jetzt könntest Du zunächst nach den Begriffen „Café“ oder „Kaffeetrinken“ suchen. Begrenze die Ergebnisse auf Deine Umgebung, um den Trend in der Nähe (zielgruppengerecht) feststellen zu können.
Nun prüfe die Konten, die Du findest. Höchstwahrscheinlich wirst Du Profile von Menschen finden, die in Deiner Umgebung schon mal einen Kaffee getrunken und ein Foto davon für Ihre Follower hochgeladen haben. Hier bist Du richtig!
Denke daran, es ist nicht unbedingt nötig, Influencer mit hunderttausend Anhängern zu finden. Die sogenannten „Micro-Influencer“ mit weniger Followern können wesentlich effektiver sein, wenn Du, so wie in unserem Beispiel, ein lokal begrenztes Unternehmen besitzt.
2. Analysiere Accounts
Nachdem Du ein vielversprechendes Profil gefunden hast, geht es an den nächsten Schritt. Schaue nun etwas genauer ins Profil. Es stört zum Beispiel nicht, wenn der gefundene Micro-Influencer nur 300 Follower hat, dafür aber jedes seiner Bilder 120 Likes und zahlreiche Kommentare generiert.
Das bedeutet nämlich, dass die Bindung zwischen ihm und seinen Anhängern stark ist. Und die Aufmerksamkeit, die ihm zu Teil wird, ist in der heutigen digitalen Marketingwelt von hohem Wert.
Natürlich kommt es auch auf die Inhalte an. Es reicht also nicht, wenn der Account eine hohe Kommunikationsrate aufweist, es müssen auch vermehrt Bilder aus der entsprechenden Branche darunter zu finden sein. In unserem Beispiel sollten also öfters Fotos von Kaffee zu finden sein.
Hast Du beispielsweise eine Buchhandlung, sollten viele Bücher auf den Fotos erscheinen und so weiter.
Für die Recherche eines Accounts reichen übrigens durchschnittlich 30 Sekunden. Du siehst: Das Ganze geht zügig und wenn Du ein geeignetes Profil findest, kann es losgehen mit dem Aufbau einer Beziehung.
3. Verschicke Werte, keine Spams
Bevor Du jetzt einen Instagram-Serienbrief erstellst und per Copy-Paste an Tausende potenzielle Accounts verschickst, lies bitte noch ein wenig weiter.
Das Wichtigste: Du musst gezielt und strategisch vorgehen.
Es geht um einen Wert, den Du vermitteln möchtest. Versuche Dich in den Menschen hinter dem Account hineinzuversetzen und biete ihm eine Lösung für das Problem an, welches er hat oder vermutlich bald haben könnte. Genau das ist die Taktik, die Dich zum Erfolg führen wird!
Um bei unserem einfachen Beispiel zu bleiben: Du hast gesehen, dass einer der letzten Posts aus einem Café in Berlin-Kreuzberg kam und in der Beschreibung stand, dass die Bedienung dort überaus unfreundlich sei.
Nun könntest Du so etwas schreiben wie: „Hey, ich habe gesehen, dass Du kürzlich beim Kaffeetrinken eine schlechte Erfahrung gemacht hast. Da wir Kaffee lieben und Dir gerne zeigen möchten, wie eine Tasse Kaffee Dein Leben ein Stück schöner macht, freuen wir uns, wenn Du mal bei uns vorbeischaust!“
Sei persönlich und hilf Deinen potenziellen Kunden.
4. Versende Direktnachrichten
Um direkten Kontakt mit dem potenziellen Kunden aufnehmen zu können, verhilft die Option der Instagram Direct Message. Öffne dafür Instagram und klicke auf die drei kleinen Punkte in der oberen rechten Ecke des Kontos einer Person. Wähle “Nachricht senden” und verschicke Deine individuell angepasste Direktnachricht an den Instagram User.
5. Bleib am Ball
Knick nicht ein, wenn Du zunächst eine ablehnende Antwort oder womöglich gar keine Antwort erhältst. Selbst wenn nach einhundert Direct Messages nur eine positive Antwort zurückkommt, gib nicht auf, das ist völlig normal!
Denn, wenn der Ball erst einmal ins Rollen kommt, verfehlt er selten das Ziel.
Im Endeffekt geht es darum, einen Fuß in die Tür der Kunden zu bekommen. Dann öffnet sie sich leichter. Aber Vorsicht: ist die Tür dann offen, musst Du liefern!
Wichtig ist, dass Du jeden Tag Zeit investierst, um potenzielle Accounts anzuschreiben. Höre nicht nach 10 Versuchen auf, um die Antworten abzuwarten. Schreibe weitere 10 Profile an – oder 100 oder 300…
Instagram bietet neue Chancen
Manch einer wird sich sicherlich fragen, warum die „Direct Message“ auf Instagram so toll sein soll. Ist es nicht einfach nur das Schreiben einer Nachricht an eine andere Person? Ja, aber auch nein.
Reisen wir ein Stück zurück in die neunziger Jahre, in die Zeit in der die ersten Emails verschickt wurden. War das da nicht auch nur ein elektronischer Brief? Doch, was ist damals passiert? E-Mail-Marketing ging durch die Decke und wer sich früh genug daran beteiligt hatte, konnte hohe Gewinne einfahren.
Genauso war es Anfang des Jahrtausends als aufgrund verschiedener „Blogger“ die ersten individuellen Onlinemagazine entstanden, welche genau auf die Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet waren. Die Spitze des Business verstand es damals sehr gut, diese neue Möglichkeit zu nutzen, um gezielt Werbung zu verbreiten.
Ähnlich kann heute Instagram genutzt werden, denn über ein paar nette und vor allem persönliche Worte freut sich schließlich jeder, unabhängig vom Status Micro-Blogger oder Influencer. Hast Du Dich über die Direct Message sympathisch gemacht, wird sich das in jedem Fall positiv auf Dich und Dein Business auswirken.
Warum lässt Instagram die anderen Social Media Kanäle links liegen?
Jetzt werden wieder Leute fragen, warum es eigentlich gerade Instagram ist, auf das man sich konzentrieren sollte? Was ist mit Snapchat und ähnlichen Plattformen?
Das ist leicht zu beantworten: Instagram hat 700 Millionen Nutzer!
Damit zählt das soziale Netzwerk zu einem der zwei wichtigsten Plattformen weltweit – und ist gleichzeitig zu einer gigantischen Kraft im gesamten Werbemarkt geworden.
Einige Accounts zählen mittlerweile mehr als 100 Millionen Follower. Doch, wie beschrieben: Für Produkte, die auf lokaler Ebene vertrieben werden sollen, reicht die Zusammenarbeit mit weniger einflussreichen Bloggern.
Nachdem Du Dich einige Zeit mit Instagram auseinandergesetzt hast, wirst Du feststellen, dass die soziale Plattform noch immer am Wachsen ist. Ständig kommen neue Updates und Funktionen hinzu, die das Netzwerk ansprechender gestalten und die aktuellen Userzahlen täglich erhöhen.
Eine solide Recherche entscheidet
Ebenso wie ein Wissenschaftler, der sich zunächst ausgiebig Grundlagenforschung betreiben muss, dient die Recherche in diesem Beispiel als Grundlage. Auf Instagram wirst Du einfach alles finden. Angefangen bei Lebensmittelgeschäften, Metzgern und Friseure über Installateure bis hin zum Fotografen gibt es häufig mehr als nur einen Hashtag zu finden.
Zurück zu unserem Beispiel: Nimm Dir die Zeit und studiere die Bildergebnisse zu Deiner Branche. Schaue Dir alle Bilder zum Hashtag „Kaffee“ an. Und auch die zu den Hashtags „Kaffetrinken“, „Kaffeliebhaber“, „Kaffeezeit“ und „Kaffeeliebe“. Überprüfe, ob sich hinter diesen Bildern andere Cafés verbergen.
- Welche sind die besten und erfolgreichsten Posts dieser Accounts?
- Was machen sie richtig, was falsch?
- Was können Sie besser umsetzen?
Das alles mag etwas mühselig erscheinen, aber nicht vergessen: Wissen ist Macht – wobei wir in diesem Fall von Erfolg sprechen sollten.
Nach einer ausgiebigen Recherche wirst Du viel über den Auftritt Deiner Branche im Netz und dem Verhalten Deiner potenziellen Kunden in Erfahrung gebracht und vielleicht sogar den ein oder anderen Trend neu erkannt haben. Im Endeffekt musst Du für diese wertvollen Informationen erstmal nichts weiter bezahlen als den Zeitaufwand – und der wird sich lohnen!
Weitere Möglichkeiten auf Instagram
Kommen wir noch einmal zurück zu Instagram selbst. Auf der Plattform geht es natürlich nicht nur um das Posten von Bildern und die Möglichkeit mittels Direktnachricht, Kontakte zu knüpfen. Du kannst auch kleine Videos Deines Unternehmen oder Deiner Produkte zeigen – sprich Werbung schalten, für die vor Jahren noch teuer bezahlt werden musste.
Mittlerweile zählt auch die „Instastory“ zu den Funktionen von Instagram. Zwar sind die Videos nur 24 Stunden online, dafür interessieren sich Fans, potenzielle Kunden und weitere Follower sehr für das, was Du und Deine Mitarbeiter derzeit umsetzen.
Du Kannst Deine Produkte und Dienstleistungen in der Story gezielt und in mehreren Schritten vorstellen. Das funktioniert bei großen Unternehmen ebenso gut wie bei kleinen.
Schauen wir uns wieder unser Beispiel mit dem Café in Berlin-Mitte an. Alles was Du als Besitzer dieses Cafés machen musst, ist, die entsprechenden Hashtags zu identifizieren und mit möglichen Influencern aus Deiner Gegend in Kontakt zu treten.
Angenommen, Du hast Glück und ein Food Blogger aus Deinem Kiez ist begeistert von den Fähigkeiten Deines Baristas. Er kommt in Deinen Laden, bestellt einen Cappuccino und postet ein Foto davon an seine 3.000 Follower.
Was willst Du mehr?
Ja, richtig: Weitere Influencer, die es ihm gleichtun!
Genauso erweiterst Du Schritt für Schritt Deine Reichweite und machst Dir in Deiner Gegend einen Namen. Im nächsten Schritt werden zum Beispiel Follower, die Deinen Cappuccino auf Instagram gesehen haben, beim nächsten Besuch in Berlin zielgerichtet Deinen Café ansteuern.
Und das alles nur, weil Du einmal eine Direct Message an diesen einen Influencer geschrieben hast. Das ist leicht, oder?
Der springende Punkt ist, immer und immer bereit zu sein, anderen Menschen einen Mehrwert zu bieten. Setze auf Kooperation und auf die Interessen Deines Kontaktes, um so an weitere Fans und Kunden zu gelangen.
Was können sich Influencer die Direct Message zu Nutze machen?
Influencer auf Instagram zu sein bedeutet, dass Dir zahlreiche Menschen folgen und beobachten, was Du den lieben langen Tag so treibst. Sie nehmen sich an Dir ein Beispiel und versuchen Dir in gewissen Dingen nachzueifern.
Hier sind DMs eine nicht zu unterschätzende Angelegenheit. Denn es geht schließlich um persönliche Bindung zu potenziellen Kunden. Ein einfaches „Danke fürs Folgen“ ist bares Geld wert. Das vermittelt Deinen Followern, dass sie ernst genommen werden, so baut sich eine persönliche Beziehung auf, die Vertrauen in Dich und Dein Produkte schafft.
Du siehst: Es ist zwar ein wenig Arbeit, dennoch lohnt es sich. Aus einfachen Direktnachrichten kann eine weitreichende Geschäftsentwicklung entstehen.
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Sehr gut erklärt. Werde es so machen. Mal sehen, was passiert. Bis jetzt ergab sich noch keine Kommunikation. Vielleicht liegt es tatsächlich an mir. Ich war momentan in der abwartenden Position und ging davon aus, die werden mich schon finden und alles super finden. Auf jeden Fall alles gut auf den Punkt gebracht.