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Beginnen wir mit der Erklärung des Begriffs. Dieser setzt sich aus Video und Blog zusammen. Der Ersteller eines Vlogs wird als Vlogger bezeichnet. Dieser gibt mit den Videos Einblicke in seine Lebenswirklichkeit. Bei Vlogs handelt es sich nicht um ein einmaliges Video. Vielmehr werden in regelmäßigen Abständen neue Videos veröffentlicht.

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Lesezeit: 12 Min
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Der Weg zum Vlogger

Dank moderner Technik ist es leicht, als Vlogger zu starten. Jedes moderne Smartphone ist mit einer Kamera ausgestattet, mit der Videos in einer hohen Qualität gedreht werden können. Mit den passenden Computerprogrammen ist es möglich, die Videos zu bearbeiten. Dadurch können sie geschnitten und mit Effekten wie Zeitraffern und Blenden aufgewertet werden. Innerhalb kurzer Zeit ist es so möglich, ein Videoprojekt abzuschließen und auf YouTube, Instagram, Facebook und Co. zu veröffentlichen.

So einfach ist das Business allerdings nicht, wenn man erfolgreich sein möchte. Neben einem professionellen Equipment benötigt der Vlogger auch ein Konzept sowie Durchhaltevermögen. Das Geld verdient sich nicht von selbst. Vlogger müssen viel investieren: Geld in die Technik, Zeit in das Erlernen des Knowhows und darüber hinaus erfordert es ein hohes Maß an Detailverliebtheit, bis das perfekte Video kreiert ist.

Durch einen hochwertigen Look der Videos und den richtigen Content für die Zielgruppe lässt sich eine Community aufbauen, deren Mitglieder die Videos im Idealfall regelmäßig anschauen. Die Algorithmen der Sozialen Netzwerke, die die Inhalte automatisch vorschlagen, helfen dabei, bereits gewonnene User bei der Stange zu halten. Werfen wir also mal einen Blick auf unterschiedliche Aspekte, die Vlogger beachten sollten.

Wer nach den ersten Versuchen merkt, dass er Spaß daran gefunden hat, Vlogs zu produzieren und dies als dauerhaftes Hobby sieht, sollte in eine gute Technik investieren. An erster Stelle steht eine gute Kamera. Denn wer eine Kamera mit einer minderwertigen Bildqualität verwendet, kann auch mit einer zusätzlichen Ausstattung nicht viel herausholen. Wichtig ist eine hohe Auflösung. Diese sollte mindestens bei Full HD liegen. Sinnvoll ist außerdem ein drehbarer Bildschirm, der als Sucher verwendet werden kann. Ist ein Vlogger allein unterwegs, ermöglicht der drehbare Bildschirm, den Bildschirm kontrollieren zu können. So sieht der Vlogger, ob der Ausschnitt gut ausgewählt ist oder ob es noch Optimierungsbedarf gibt. Ohne diese Kontrolle könnte ein Fehler erst zu spät bemerkt werden.

Es gibt zahlreiche Kompaktkameras, die dieses Feature haben. Die Kleinsten können bequem in der Jackentasche mitgenommen werden. Welcher Hersteller und welches Modell am besten geeignet ist, hängt nicht zuletzt von den Vorlieben des jeweiligen Vloggers ab. Hier sollten sich neue Vlogger ausführlich informieren, was auf dem Markt angeboten wird.

Diese Ausstattung sollte ein Vlogger haben

Idealerweise wird zu Beginn auch ein Stativ für die Kamera gekauft. Wer unterwegs ist und in unterschiedlichstem Gelände Videos aufnehmen möchte, nutzt am besten ein sogenanntes Gorilla-Stativ. Dabei handelt es sich um ein Dreibein, dessen Beine so modelliert werden können, dass das Stativ stets einen festen Stand hat und der Bildausschnitt zugleich horizontal ausgerichtet ist. Das Stativ kann zudem als Verlängerung des Arms genutzt werden. So ist es einfacher, sich selbst mit der Kamera einzufangen, da der Abstand zwischen Linse und dem Vlogger vergrößert wird.

Je nach Umgebung kann auch der Einsatz eines externen Mikrofons sinnvoll sein. Moderne Kameras sind zwar bereits mit einem Mikrofon ausgestattet. Doch in lauten Umgebungen oder bei großen Entfernungen zwischen Vlogger und Kamera sind unter Umständen zu viele Störgeräusche zu hören.

So sollte ein Vlog aufgebaut sein

Doch die richtige Technik ist nicht alles, wie wir oben bereits angedeutet haben. Ein Vlog lebt von den Erlebnissen des Protagonisten. Wer also lediglich einen ruhigen Tag in der einigen Wohnung verbringt, wird vermutlich nur wenige Zuschauer mit dem Video begeistern können. Es kommt darauf an, etwas Besonderes zu zeigen. Darüber hinaus benötigt jedes einzelne Video eine gewisse Dramaturgie und einen Spannungsbogen, damit es die User vollständig anschauen. Dabei geht es nicht darum, zu schauspielern und Situationen zu „stellen“, damit sie spektakulär wirken – vielmehr sollten Vlogger überlegen, womit sie ihrer Zielgruppe einen Mehrwert bieten können und genau diese Szenen in den Mittelpunkt rücken. Für einen Vlog eignet sich die folgende Dreiteilung.

Vorschau

Der Vlogger gibt einen Überblick, was in dem Video zu sehen sein wird. Idealerweise montiert er spannende Szenen in die Vorschau, um Spannung aufzubauen. Diese werden im weiteren Verlauf des Videos noch einmal gezeigt.

Hauptteil

Nach einer Blende oder einem Intro beginnt der Hauptteil des Videos. Auch hier ist es sinnvoll, eine Dramaturgie zu entwickeln. Wer die stärksten Szenen zu Beginn zeigt, läuft Gefahr, dass die Zuschauer vor dem Ende des Videos abschalten. Unerfahrene Vlogger neigen dazu, den Tag chronologisch nachzuerzählen. Das muss aber nicht zwingend sein. Das Gezeigte sollte aufeinander aufbauen und eine schlüssige Abfolge haben.

Fazit

Am Ende des Videos sollte das Gesehene nochmals zusammengefasst- und eingeordnet werden. Im Zuge dessen kann auf bereits erstellte oder auf kommende Videos hingewiesen werden. Nicht zu vergessen ist der Call-to-Action. Was das ist und warum dieser wichtig ist, erklären wir im folgenden Abschnitt.

Welche Merkmale machen einen erfolgreichen Vlogger aus?

Jeder, der regelmäßig Videos auf YouTube anschaut, kennt den Aufruf, einen Kommentar zu dem Video zu verfassen. Ebenfalls werden die User aufgefordert, einen „Daumen nach oben dazulassen“ und den Kanal zu abonnieren. Diese Handlungsaufforderungen ziehen sich inzwischen wie ein roter Faden über die Plattform. Der Grund ist einfach: Durch die Interaktion verbessert sich der sogenannte YouTube-Algorithmus des Vloggers. Je mehr User reagieren, desto mehr Leuten wird das Video vorgeschlagen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass neue User auf das Video oder den Kanal aufmerksam werden.

Auf YouTube gibt es unzählige Formate, in denen prominente Persönlichkeiten, bereits bekannte Influencer oder Vlogger Einblicke in ihre Lebensgewohnheiten geben. Wer sich in diesem Umfeld behaupten möchte, muss etwas Besonderes bieten. Ein Baustein ist eine hohe Kreativität. Natürlich ist es nur schwer möglich, das Rad neu zu erfinden. Schließlich sind Vlogs eine eher minimalistische Kategorie. Doch wer die richtigen Kniffe anwendet, kann damit eine eigene Handschrift entwickeln und sich von der Masse absetzen. Auch hier gilt, dass sich neue Vlogger Gedanken machen sollten, bevor sie ein Projekt starten. Wichtig ist, zu überlegen, was das Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu den tausenden anderen Vlogs in den Sozialen-Netzwerken ist und dieses herauszustellen. Es kann inhaltlicher- oder gestalterischer Natur sein.

Häufig sind Vlogger zu sehen, die das Video zu Hause im Arbeitszimmer oder in einer Art Studio aufzeichnen. Hier ist noch mehr als in der Natur darauf zu achten, dass das Licht stimmt. Inzwischen gibt es gute Schreibtischlösungen, die ein sanftes und gleichmäßiges Licht kreieren. Auch die Tonqualität sollte nicht abfallen. In geschlossenen Räumen ist es oft schwierig, einen guten Klang zu erzeugen. Schließlich können dort Störgeräusche oder Halleffekte auftreten. Beim Vlogging sollten diese eliminiert werden, um keine negativen Kommentare zu erhalten.

Wie es Vlogging bis ins Kanzleramt schaffte

Vlogging zu machen, bedeutet nicht automatisch, immer Affiliate „Friede, Freude, Eierkuchen“-Videos mit den schönsten und spannendsten Erlebnissen eines Tages zu veröffentlichen. Die Videos können auch kontrovers sein und eine Meinung beinhalten – so wie es auch bei geschriebenen Blogs ist. Das hat beispielsweise Rezo 2019 mit seinem Video „Die Zerstörung der CDU“ gezeigt. Er hat ein politisches Thema aufgegriffen und damit eine große Reichweite erzielt, die weit über das YouTube-Universum hinausging. Ihm ist es gelungen, klassische und moderne Medien miteinander zu verbinden. Rezo ist aber nicht der einzige Vlogger, der sich an ein politisches Thema herangetraut hat. Schon 2015 gab es von LeFloid ein Video, in dem er Bundeskanzlerin Angela Merkel interviewt hat. Das war ein Novum und ist bis heute kein weiteres Mal wiederholt worden. Das zeigt, dass Vlogging bei weitem keine Randerscheinung mehr ist und mit den richtigen Themen hohe Wellen schlagen kann.

Bei Rezo und LeFloid handelt es sich nicht einmal um die bekanntesten Beispiele von Vloggern. Viele Reality-Stars stellen mit Vlogs Teile ihres Privatlebens in die Öffentlichkeit. Beim Vlogging gibt es allerdings unterschiedliche Spielarten. Sie beruhen zwar darauf, dass man sich in den Fokus rückt und etwas von sich preisgibt. Doch dabei müssen nicht zwangsläufig Personen im Vordergrund stehen. Vlogs können beispielsweise auch von Unternehmen genutzt werden, um sich, die Mitarbeiter oder Produkte vorzustellen. So können die Videos zur Kommunikation oder zur Werbung eingesetzt werden. Vlogs wirken sympathisch. Das ist ihr Vorteil. Trotz aller Professionalität und Planung sollte darauf geachtet werden, dass dies nicht verloren geht. Die Spontanität muss erhalten bleiben. Damit unterscheiden sich die Vogs erheblich von klassischen Werbeformen. Schließlich ist einer der Grundsätze beim Vlogging, den Zuschauern einen Mehrwert zu bieten. Es geht also erheblich über die eigentliche Werbebotschaft hinaus, sodass diese eher unterschwellig vermittelt wird und die Videos gerne angeschaut werden.

Die gesteigerte Bedeutung von Vlogs hat natürlich mit den veränderten Rezeptionsgewohnheiten zu tun. Haben Internetuser die Wahl, einen längeren Text zu lesen oder ihn in einer audiovisuellen Form dargereicht zu bekommen, werden sie sich in der heutigen Zeit größtenteils dafür entscheiden, ihn als Video anzuschauen. Dadurch besteht für den Vlogger die Möglichkeit, die User über verschiedene Sinne zu erreichen, nämlich das Sehen und das Hören.

Was ich beruflich mache? Vlogger!

Ja, es klingt nahezu unglaublich, aber mit Vlogging kann der Lebensunterhalt verdient werden. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, der Monetarisierung von Videos. Die vermeintlich Einfachste ist, sich für das Partnerprogramm von YouTube zu bewerben. Die Voraussetzungen sind unter anderem, mehr als 1.000 Kanal-Abonnenten und in den vergangenen zwölf Monaten mindestens eine Gesamtwiedergabezeit von mindestens 4.000 Stunden erzielt hat. Ist der Vlogger in das Programm aufgenommen worden, kann er beginnen, seine Videos zu monetarisieren. Das bedeutet, dass er die Möglichkeit bekommt, Werbung vor oder in den Videos zu platzieren. Wird ein Video aufgerufen und damit auch eine Werbung abgespielt, erhält der User eine entsprechende Vergütung.

Kommen wir nun zu den Gründen, weshalb es sich lediglich um die vermeintlich einfachste Form handelt, um als Vlogger Geld mit den eigenen Videos zu erzielen. Es ist nicht so, dass sich mit jedem einzelnen Klick Geld verdienen lässt. Das Geld wird stattdessen in Blöcken ausgezahlt. Die Beträge, die zwischen einem und zwei Euro liegen, werden pro 1.000 Aufrufe gezahlt. Erreicht ein Vlogger mit einem Video also beispielsweise 10.000 User, wird das zehnfache des zuvor ausgewiesenen Betrags gezahlt. Dabei gilt, dass YouTube mehr als die Hälfte des Geldes, das die Plattform durch die Werbeausspielung einnimmt, selbst behält. Lediglich 45 Prozent erhält der Vlogger. Dieser erhält übrigens einen Standardvertrag und kann somit nicht individuell über die Höhe der Ausschüttung verhandeln.

Ähnlich verhält es sich, wenn sich ein Vlogger einem sogenannten Netzwerk anschließt. Dabei handelt es sich um Agenturen, die sich um die Vermarktung eines Videos kümmern. Auch hier gibt es verschiedene Anforderungen, die erfüllt werden müssen, damit ein Vlogger dem Programm beitreten kann. Allerdings gibt es eine große Anzahl von Netzwerken, die beispielsweise bestehenden Medienunternehmen angehören und eigenständig sind. Sie alle bieten unterschiedliche Konditionen und Vorteile. Der Vlogger kann damit in bestimmtem Maße auswählen, welche Vorzüge er genießen will. Das setzt voraus, dass er in das jeweilige Programm aufgenommen wird.

Mit Vlogging zum Influencer werden

Wer vlogt, kann natürlich auch eine Karriere als „klassischer“ Influencer starten. Dann arbeitet man autark und ist nicht an eine Agentur gekoppelt. Das ist aber sehr aufwendig, da sich der Vlogger selbst um die Akquise der Werbekunden kümmern muss. Im Zweifelsfall bedeutet dies, dass er weniger Zeit hat, um Videos zu drehen. Außerdem ist der Vlogger beispielsweise bei der Werbekennzeichnung und anderen rechtlichen Fragen vollständig auf sich allein gestellt. Während eine große Agentur das nötige Knowhow und gegebenenfalls sogar eine Rechtsabteilung hat, die im Falle einer juristischen Auseinandersetzung einspringt, ist der Influencer auf sich allein gestellt.

Die Vorteile liegen allerdings auf der Hand: Es besteht nicht nur die Möglichkeit, selbst die Höhe der Gagen, Honorare und Werbeeinnahmen festzulegen., darüberhinaus besteht eine höhere Entscheidungsfreiheit. Ein weiterer Vorzug ist: Der Vlogger braucht seine Einnahmen nicht mit jemandem teilen, der ebenfalls in das Gesamtprojekt involviert ist. Arbeiten Vlogger als Influencer, können sie ein wichtiger Baustein des Social-Media-Marketings eines Unternehmens sein. Denn sie werden selbst zu einem Werbegesicht und können damit neue Zielgruppen erschließen – nämlichen die eigenen Abonnenten, die sich möglicherweise zuvor noch nicht für das Unternehmen und das Produkt interessiert haben. Dem Video des Vloggers wird in diesem Fall nicht etwa ein Werbeclip vorangestellt, welchen dieser vergütet bekommt – vielmehr ist das Video selbst die Werbung.

Durch sogenannte Affiliate-Programme kann ein Vlogger zusätzlich von einer Umsatzbeteiligung profitieren. Durch spezielle Links oder das Eingeben eines Codes lässt sich dann feststellen, ob sich ein Kunde nach dem Anschauen des Videos dazu entschieden hat, ein beworbenes Produkt zu kaufen.

Das sollte beim Vlogging beachtet werden

In unserem Text haben wir Dir gezeigt, was beim Vlogging wichtig ist, um ansprechende Videos zu erstellen, mit denen Du deiner Zielgruppe einen Mehrwert bieten kannst. Außerdem haben wir aufgelistet, wie mit den Videos Geld verdient werden kann. Dabei gilt: Das Geld liegt nicht einfach so auf der Straße. Wer als Vlogger seinen Lebensunterhalt bestreiten möchte, muss sehr viel Zeit in das Business stecken. Das schließt die Pflicht mit ein, immer wieder für sein Publikum zu performen. Das kann sich sehr auf die Qualität der Videos auswirken. Darum ist es wichtig, dass der Spaß an der Sache im Vordergrund steht. Macht es Dir auch bei einer hohen Anzahl der Videos noch Freude, vor der Kamera zu stehen und die Vlogs zu bearbeiten, kannst Du das Business weiterverfolgen. Werden die Drehs irgendwann aber zu einem lästigen Übel, zu dem du Dich überwinden musst, solltest Du es einfach bei einem Hobby belassen.

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