Jeder, der sich mit einer Website beschäftigt, hat mit Sicherheit schon einmal von ihnen gehört, den „strukturierten Daten“. Doch was verbirgt sich dahinter? Welche Arten es gibt und vieles mehr darüber erfahrt Ihr in meinem Artikel.
Jeder redet darüber, doch nur wenige nutzen die strukturierten Daten wirklich. Dank der strukturierten Daten werden die überlieferten Informationen für die Suchmaschinen Google und Bing verständlicher gemacht und helfen so, bessere und aussagekräftigere Ergebnisse für den Benutzer zu liefern. Strukturierte Daten „hübschen“ das Suchergebnis auf.
Durch die Auszeichnung wird mehr Platz für das eigene Suchergebnis in den SERPs veranschlagt, was zur Folge hat, dass sämtliche darunter liegenden Ergebnisse weiter aus dem sichtbaren Bereich verdrängt werden.
Was ist Schema.org?
Schema.org ist ein Portal, das Markups zur Auszeichnungsvokabeln von strukturierten Daten ausgibt. Es ist ein Produkt, der Zusammenarbeit der Suchmaschinen Google, Bing und Yahoo. Im Jahr 2011 gesellte sich auch die Suchmaschine Yandex hinzu.
Dank der Auszeichnungen werden die Inhalte der Website einfacher und verständlicher verarbeitet. Durch die Zusammenarbeit mehrerer Suchmaschinen, ist es nicht nötig, andere Auszeichnungsmethoden zu implementieren.
Welche verschiedenen Arten von strukturierten Daten gibt es?
Für die Verwendung der strukturierten Daten gibt es drei verschiedene Anwendungsweisen. Alle drei Arten beziehen sich auf die Auszeichnungsform nach Schema.org:
- JSON-LD (JavaScript)
- Mikroformate (HTML)
- RDFa (HTML5)
Was sich hinter den drei Anwendungsarten verbirgt, darauf gehe ich gleich näher ein. Eins ist hier allerdings ganz wichtig anzumerken: immer nur eine Auszeichnungsart verwenden! Sollten mehrere Varianten genutzt werden, verwirrt dies die Suchmaschine und wirkt sich sogar negativ auf die Suchergebnisse aus.
Was ist JSON-LD?
JSON-LD ist die Abkürzung für JavaScript Object Notation for Linked Data. Hierbei handelt es sich um einen JavaScript-Code, der auf unkomplizierte Art und Weise eingebunden werden kann. Es gibt die Möglichkeit der Einbindung direkt über den <head>-Bereich, durch diverse Plugins des verwendeten Systems oder durch den Google Tag-Manager.
In jedem Fall ist JSON-LD das von Google bevorzugte Auszeichnungsformat für strukturierte Daten. Dies ist auch in den Tecnical Guidelines (https://developers.google.com/search/docs/guides/sd-policies) von Google nachzulesen. Es ist hier auch davon auszugehen, dass Google solche Seiten besser bewertet als Seiten mit anderen Auszeichnungsmethoden.
Beispiel:
Was sind Mikroformate?
Unter Mikroformaten ist eine Auszeichnung direkt im HTML-Code zu verstehen. Die Mikrodaten sind die älteste Variante der strukturierten Daten, gelten daher als verstaubt und werden eigentlich kaum noch bis gar nicht mehr verwendet. Die Implementierung erfolgt wie schon erwähnt direkt im HTML-Quellcode unter Zuhilfenahme von Schema.org-Vokabeln.
Innerhalb des Quellcodes ist so zwar direkt zu erkennen, was ausgezeichnet wurde, aber der große Nachteil liegt hier klar auf der Hand. Durch diese direkt im Quelltext vorgenommenen Erweiterungen wird der Quelltext um ein Vielfaches aufgebläht und die Ladezeit erhöht sich . Daher ist hier klar davon abzuraten, da die Seitenladezeit ein Rankingfaktor ist.
Beispiel:
Was ist RDFa?
Die Abkürzung RDFa steht für Resource Description Framework in Attributes. RDFa wird wie auch die Mikroformate direkt im Quelltext eingebunden. Wir sprechen hier von Mikroformaten in anderem Gewand. Es gibt verschiedene Systeme wie z. B. Drupal, die RDFa direkt mit implementiert haben. Auch Facebook nutzt für das Open Graph Protocol RDFa.
Seit dem 11. November 2011 unterstützt auch Schema.org RDFa. Andere CMS-Systeme wie z. B. WordPress unterstützen über Plugins die Verwendung des Auszeichnungstyps.
RDFa ist neuer als die Mikroformate, frönt aber lediglich ein Nischendasein.
Beispiel:
Alternative Auszeichnung über die Google Search Console
Wer sich nicht an die Implementierung von strukturierten Daten innerhalb des Quelltextes traut, sei es im <body>- oder <head>-Bereich , dem hilft hier die Auszeichnung der Inhalte über die Google Search Console. Dies bedarf keines Technikers bzw. keiner Programmierkenntnisse.
Um die Auszeichnung vorzunehmen, muss die Seite in der Google Search Console eingerichtet sein. Im Anschluss daran kann über den Pfad „Darstellung der Suche“ –> „Data Highlighter“ die Auszeichnung vorgenommen werden. Es gibt hier diverse Auszeichnungsmöglichkeiten:
Abbildung 1 Data Highlighter in der Google Search Console
Abbildung 2 Mögliche Auszeichnungsvarianten der GSC
Welche Inhalte können mit strukturierten Daten versehen werden?
Mit strukturierten Daten kann eine Vielzahl von Inhalten ausgezeichnet werden. Am Anfang gab es nur wenige Auszeichnungsmöglichkeiten wie z. B. Organisation und Artikel sowie Produkte. Im Laufe der Jahre hat sich die Liste um ein Vielfaches erweitert, mit diversen Unterkategorien.
- Article
- Blog Post
- Book
- Breadcrumb
- Email Message
- Event
- Venue
- Concert
- Concert: Multiple Performers (Verwendung bei Bands oder Orchestern)
- Job Posting
- Local Business
- News Article
- Organization
- Person
- Product
- Recipe
- Social Network Profiles
- Web Page
- Video
Unterstützen strukturierte Daten SEO und wenn ja, wie?
Bisher wurde viel darüber gesprochen, was strukturierte Daten sind. Im Onlinemarketing taucht aber schnell die Frage auf, gerade bei SEOs, wie diese Auszeichnungen die SEO unterstützen.
Zunächst mal ein klares „Ja, strukturierte Daten unterstützen die SEO“. Dies hat mehrere Faktoren. Eine richtig ausgezeichnete Seite wird einen positiven Einfluss haben. Nachfolgend einige Vorteile in Bezug auf strukturierte Daten und SEO:
- verbessertes, größeres Suchergebnissnippet innerhalb der SERPs durch Anzeige von Bildern, Breadcrumbs und Bewertungen
- Anzeige von Rich Cards, gerade im Bereich Mobile
- Ausgabe des Knowledge Graphs, der Informationen zum Unternehmen anzeigt
Die durch Auszeichnung resultierenden Suchergebnisse können sich zudem positiv auf die CTR (Click-Through-Rate) auswirken und so mehr Besucher auf die Seite ziehen. Durch eine verbesserte Klickrate steigt die Chance, sich im Ranking zu verbessern, da dies ein positives Signal für bessere Nutzerdaten ist.
Strukturierte Daten als Rankingfaktor?
Die Nutzung von strukturierten Daten ist kein direkter Rankingfaktor, wirkt sich aber dennoch positiv aus. Wie schon beschrieben, dienen die strukturierten Daten der besseren Lesbarkeit für den Google Bot. Zudem ist gerade im Bereich der fortwährenden Zunahme von Voice Search die Auszeichnung von erheblichem Vorteil.
Gerade ausgezeichnete Daten haben hier im Rahmen der Voice Search die Nase vorn, da die Sprachalgorithmen diese Daten erheblich einfacher verarbeiten und ausgeben können als reinen, nicht ausgezeichneten Quellcode.
Strukturierte-Daten-Generator
Wer sich nicht die Arbeit machen möchte, seine strukturierten Daten händisch anzulegen, kann auch gern einen Generator verwenden. Hierfür gibt es in Internet genug Generatoren wie z. B.:
- JSON-LD-Generator https://jsonld.com/json-ld-generator/
- Rich Snippets und Schema-Generator http://rich-snippet-generator.de/index.php
- Schema Markup Generator (JSON-LD) https://technicalseo.com/seo-tools/schema-markup-generator/
Wie werden die strukturierten Daten geprüft?
Google hat ein eigenes Tool herausgebracht, mit dem die strukturierten Daten auf Fehler geprüft werden können. Das Tool heißt: „Google Testtool für strukturierte Daten“ (https://search.google.com/structured-data/testing-tool/u/0/). Hier besteht die Möglichkeit, eine URL aufzurufen oder aber das reine Code-Snippet einzutragen und überprüfen zu lassen.
Abbildung 3 Google Testtool für strukturierte Daten
Nach der Analyse werden der „eingegebene“ Quelltext und die gefundenen strukturierten Daten ausgegeben. Es wird aufgezeigt, ob in der gewählten Property etwaige Daten fehlen oder fehlerhaft sind.
Abbildung 4 Prüfungsergebnis Startseite
Abbildung 5 Prüfungsergebnis Themenwelt Amazon SEO – TechArticle
Wie werden strukturierte Daten in WordPress eingebunden?
Das CMS WordPress hat einen der höchsten Marktanteile als genutztes Produkt, wenn es sich um die Website dreht. Wie aber werden die strukturierten Daten in WordPress eingebunden? Hier gibt es natürlich diverse Möglichkeiten in Sachen Plugins.
Das WordPress Plugin, das ich am liebsten verwende ist Schema App Structured Data (https://wordpress.org/plugins/schema-app-structured-data-for-schemaorg/). Nach der kinderleichten Installation fügt das Plugin jedem Beitrag und jeder Seite ein neues Feld im Anschluss an den Editor hinzu, in dem das Markup für die strukturierten Daten eingetragen werden kann.
Das Plugin prüft die jeweilige Seite und erstellt in den meisten Fällen vollautomatisch die strukturierten Daten. Hier ist es jedem selbst überlassen, die Daten nachträglich anzupassen und Teile zu entfernen oder aber weitere Informationen hinzuzufügen. Mit der Grundeinstellung ist der Webseitenbetreiber allerdings in den meisten Fällen schon gut ausgestattet und muss sich so nicht noch unnötig den Kopf zerbrechen.
Strukturierte Daten über den Google Tag Manager einbinden
Wer den Google Tag Manager im Einsatz hat, kann auch hierüber die strukturierten Daten auf seine Seite bringen. Hierfür muss im Quelltext neben dem Tag-Manager Container noch ein „Data Layer“ hinzugefügt werden, der alle Daten der Seite einsammelt.
Wenn der Google Tag Manager mit dem Data Layer verbunden ist, können über den CSS-Selektor ebenfalls die gewünschten Daten ausgezeichnet werden. Dies bedarf allerdings wieder eines kleineren Programmierhintergrunds, was für viele Webseitenbetreiber oft ein Ausschlusskriterium ist.
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Fazit
Die strukturierten Daten liefern einen großen Mehrwert für die Webseite. Wer heute darauf verzichtet, verschenkt bessere Platzierungen und ein besseres Nutzerverhalten auf der eigenen Seite. Auch wenn die strukturierten Daten kein direkter Rankingfaktor sind, sollten sie dennoch immer im Auge behalten werden und bei Anpassungen der Seite auch mit aktualisiert werden.
Ich habe in diesem Artikel nur die Einbindung im Rahmen von WordPress zugrunde gelegt. Es gibt aber auch für andere CMS-Systeme wie z. B.: Joomla!, Contao, TYPO3, Drupal etc. entsprechende Plugins zur Einbindung der strukturierten Daten.