Ein gutes Bild weckt Interesse, erzeugt Spannung und sendet eine Botschaft. Es spricht mit uns und ruft Emotionen hervor – ganz unmittelbar. Bilder sind stark in der Kommunikation, mächtiger als das Wort und doch oft unterschätzt und vernachlässigt, nicht zuletzt durch günstige Stockfotografie. In Zeiten der Informationsflut lohnt es sich, auf aussagekräftige und auffällige Bilder zu setzen, die eine eindeutige Sprache sprechen, Aufmerksamkeit erregen und in Erinnerung bleiben.
Der Mensch reagiert auf visuelle Darstellungen – egal, ob Bild oder Schrift. Doch das Lesen von Text ermüdet uns, während das Gehirn Worte aus Buchstaben, Sätze aus Worten bildet. Viel einfacher und angenehmer lassen sich Symbole und Bilder lesen und verstehen. Sie sind einfach zu erfassen und sprechen eine universelle Sprache, die wir nicht erst mühsam entziffern und übersetzen müssen. Wir sehen ein Bild und begreifen unmittelbar seine Aussage.
In Sachen Kommunikation sind Bilder also nicht nur nettes Beiwerk – auch wenn sie heutzutage oft so gesehen werden. Sie bieten vielmehr Chancen und Potentiale, bevor der Nutzer auch nur ein Wort gelesen hat. Ihre Kraft Emotionen zu wecken, Kopfkino auszulösen und Geschichten zu erzählen, sollten wir also unbedingt nutzen. Mit Unterstützung passender Bilderwelten holen wir den Nutzer ab, stimmen ihn positiv und überzeugen ihn im besten Fall bereits von dem, was wir zu sagen oder anzubieten haben.
Doch ein technisch und handwerklich gutes Bild reicht dafür nicht aus. Es muss dem Nutzer vielmehr die Möglichkeit geben, sich mit den Inhalten zu identifizieren, die Szene mitzuerleben. Die Zielgruppe muss sich im Bild wiederfinden können, während es zeitgleich die Corporate Identity widerspiegelt. Für Content Marketing spielt visuelle Unterstützung redaktioneller Inhalte eine zentrale Rolle: Informationen und Botschaften werden unmittelbar und anschaulich vermittelt und bieten damit ein mächtiges Werkzeug, um auf sich aufmerksam zu machen und im Gedächtnis zu bleiben.
Wiedererkennungswerte schaffen durch eine einheitliche Bildsprache
Um das Markenbewusstsein zu stärken, potentielle Kunden anzusprechen und zu binden, müssen wir aber erst einmal die Aufmerksamkeit auf uns ziehen, sichtbar werden und positiv in Erinnerung bleiben. Im Content Marketing geht es weiterhin darum, einen Mehrwert zu bieten. Durch Unterstützung visueller Medienformate wie Fotos, Videos und Infografiken lässt sich Text effektiv aufwerten und Aussagen leichter verstehen.
Die Auswahl unpassender oder nichtssagender Bilder erweckt beim Kunden aber weder Interesse noch Vertrauen. Informationen im Text können für den Kunden noch so relevant sein – hat ihn der Einstieg nicht überzeugt, klickt er weiter. Es gehört also Feingefühl dazu, das passende Bildmaterial auszuwählen um dem Nutzer zu zeigen: Hier findest du genau das, wonach du suchst – und ihn so neugierig zu machen auf den Text, der folgt.
Das A und O einer glaubhaften Darstellung sind authentische Bilder: Sie spiegeln die Besonderheiten einer Person oder eines Unternehmen wider, greifen seine Persönlichkeit und Einzigartigkeit auf und bringen Sie auf den Punkt. Je realitätsnaher, desto glaubhafter sind die Inhalte und desto greifbarer diejenigen hinter dem Auftritt. Je ansprechender ein Bild in dieser Hinsicht ist, desto größer ist der Vertrauensfaktor vonseiten des Kunden.
Dazu gehört auch eine einheitliche Bildsprache. Dies setzt sich nicht allein durch den Bildlook, also durch die Bildbearbeitung durch, sondern schon alleine durch den Blickwinkel des Fotografen, beziehungsweise desjenigen, der die Bilder auswählt, auf die Welt, auf Situationen und Momente. Zur Verdeutlichung, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann, zeigen die Beispiele von Lee Jeffries und Serge Najjar aka Serjios. Beide haben den Menschen im Fokus und zeigen ihn dennoch ganz unterschiedlich – und prägnant. Unterschiedlicher könnte der Blick auf die Welt nicht sein.
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Persönlichkeit durch Bildsprache vermitteln
Was für Fotografen Alltag ist, sollte auch für Unternehmen an der Tagesordnung sein. Eine eindeutige Bildsprache erhöht den Wiedererkennungswert. Denken wir doch einmal an Hornbach, Milka oder ehemals Marlboro. Ihre Auftritte beinhalten vor allem eines:
- Konsistenz
Die Konsistenz im eigenen Auftritt erhöht den Wiederkennungswert Besonders eindrucksvoll gelingt dies durch Bildinhalte und Bildlook, durch Farben oder Markenbilder wie den Bausparfuchs, das HB- oder Michelin-Männchen. Wie auch das Unternehmenslogo sollten Bilder die eigene Handschrift und Persönlichkeit transportieren. Das macht sie einzigartig und unverwechselbar. - Individualität
Das, was ein Unternehmen ausmacht, sollte in den Bildern wiederzufinden sein. Unaussagekräftige Stockfotos sind hier also völlig fehl am Platze. Je einzigartiger die Bildinhalte sind, desto mehr Persönlichkeit besitzt der eigene Auftritt. Es gilt also, Charakter zu zeigen, authentisch zu bleiben, sympathisch und vor allem: realitätsgetreu. - Hohe Qualität
Die Qualität eines Bildes ist entscheidend für seinen Erfolg. Allerdings muss hier differenziert werden: Was ist überhaupt ein qualitativ hochwertiges Bild? Wenn es technisch einwandfrei ist? Wohl kaum. Denn technische Perfektion kann auch langweilig sein. Viel wichtiger hierbei: Die Qualität eines Bildes orientiert sich vielmehr an der transportierten Botschaft, an seiner Fähigkeit Aufmerksamkeit zu erregen und eine Geschichte zu erzählen.
Im redaktionellen Umfeld gehen Bild und Text Hand in Hand, ergänzen einander und erzählen gemeinsam eine Geschichte. So entsteht ein rundes, harmonisches Gesamtgefüge. Beim Einsatz mehrerer Bilder sollte darauf geachtet werden, dass die Bilder zueinander passen: Sprich, Bildstil und Bildlook sollten einander entsprechen, auch wenn sie nicht aus derselben Quelle stammen.
Mit Bildern Emotionen wecken und in Erinnerung bleiben
Jeder kennt sie, diese besonderen Bilder: Das Mädchen mit den grünen Augen, der Marinesoldat der die Krankenschwester am Time Square küsst, die Bauarbeiter, die 250 Meter über Manhattan ihren Lunch einnehmen. Es sind diese ikonischen Bilder, die uns fesseln. Der eine Augenblick, der eine ganze Geschichte erzählt. Der Emotionen und Reaktionen in uns auslöst.
Dass wir uns an diese Bilder erinnern beweist: Bildsprache ist ein starkes Werkzeug, um etwas in Erinnerung zu behalten. Sie kann berühren, beeindrucken und uns in eine bestimmte Stimmung zu versetzen. Bilder funktionieren unabhängig von der eigentlichen Werbebotschaft, denn sie vermitteln meist eine persönliche Note, eine persönliche Botschaft. Das funktioniert in jede Richtung. Egal, ob ein wichtiger Moment gezeigt, ein Produkt präsentiert oder jemand vorgestellt wird. Ein gutes Bild schafft es immer, die gewünschte Einstellung zu wecken. Besonders gut funktionieren Gesichter oder Tiere. Aber auch Momente, wie Bilder eines frisch gemähten Rasens, vom Sommerregen oder einer Schreinerei wecken Sinneseindrücke. Im Content Marketing ist das Ziel natürlich eine positive und vertrauenerweckende Stimmung zu erreichen. Bilder schaffen dies unmittelbar, während wir einen Text erst lesen müssen, bevor wir ihm gegenüber eine bestimmte Haltung einnehmen können. Überzeugt uns das Bild, lesen wir auch die Botschaften und beschäftigen uns mit dem eigentlichen Produkt.
(Quelle: World for All/Amol Jadhav)
Authentisch und realitätsnah
Gestellte, inszenierte Emotionen sind heute nicht mehr angesagt. Ein Beispiel ist die Hochzeitsfotografie, in denen die Paare sich heute mehr denn je authentische, emotionale und vor allem natürliche Fotos wünschen, weg von den gestellten Bildern der 80er im Studio bis in die 2000er hinein, in denen Brautpaare noch dazu angehalten wurden, sich in bestimmte Posen zu werfen und krampfhaft in die Kamera zu lächeln. Wie im echten Leben geht es heute auch im Content Marketing um Authentizität und Ehrlichkeit.
Wer ehrlich und authentisch wirkt, baut Vertrauen auf. Persönliche Einblicke in den Tagesablauf sind überzeugender als billige Stockfotos. Natürlich sind Stockagenturen eine große Hilfe. Doch wer hier nicht genau hinschaut, kauft letztendlich doppelt. Artikel lassen sich durch gute Stockfotos sicher aufwerten, wer aber wirklich punkten will, setzt auf Persönlichkeit. Der Kunde will wissen, wer hinter einem bestimmten Produkt steht, mit wem er spricht. Wir wollen Gesichter sehen und diese mit einem Unternehmen verknüpfen.
Diese Persönlichkeit suchen wir auch in der Bildsprache. Die darf nicht zu perfekt sein, zu glattgebügelt. Wir wollen realistische Bilder sehen, die eine ungeschönte Wahrheit zeigen, dass eben nicht alles perfekt ist, sondern auch nur Menschen wie „du und ich“ dahinter stehen – und keine glattgezogenen Photoshop-Modelle. Man möchte den Leuten über die Schulter schauen. Sehen, was sie täglich sehen, kennenlernen, was ihnen wichtig ist. Wie möchten in ein Bild hineingezogen werden und den Duft von frisch gemahlenem Kaffee riechen. Oder das Geräusch der Wellen hören, an einem stürmischen Tag an der See. Kopfkino eben. Ein Bild hat die Eigenschaft, so viel mehr in einem kurzen Moment vermitteln, als dies ein Text tun könnte.
Gute Bilder sind also:
- Aussagekräftig & Einzigartig
Visueller Content (Bilder, Videos, Grafiken) sollte immer individuell und aussagekräftig sein. So gelingt es, Emotionen hervorzubringen, die im Unterbewusstsein bleiben. Bilder sollten sich also immer abheben, einzigartig sein und auffallen. Damit ist Aufmerksamkeit schon einmal garantiert. - Personalisiert
Wir sind von Natur aus neugierig und möchten gerne wissen, wer die Akteure sind. Gesichter spielen in der Fotografie seit jeher eine große Rolle, so auch im Marketing. Bilder sollten also immer individuell ausgewählt werden und im besten Fall personalisiert sein. Mit einer eigenen Bildsprache und einer gehörigen Portion Authentizität können Kunden und Nutzer sich mit den Bildinhalten identifizieren und Vertrauen aufbauen.
Und enthalten:
- Archetypen
Menschen erzählen seit jeher Geschichten. Und dort gibt es sie immer: Den Bösewicht, den strahlenden Helden, den Pechvogel. Wer mit diesen Rollen spielt nutzt in uns tief verankertes Wissen und macht es sich selbst ein bisschen einfacher. - Wissen
Wer kennt ihre Zielgruppe besser, als sie selbst? Dieses Wissen ist individuell und unbezahlbar. Nur, wer seine Kunden genau kennt weiß, was ihnen wichtig ist und was sie bewegt. Wer dieses Wissen in eine eigene Bildsprache und Bildwelt umsetzt, ist auf dem richtigen Weg.
Bildsprache effektiv nutzen
Bilder schaffen, was Texte nicht in so kurzer Zeit können: Sie erzählen Geschichten, ohne ein einziges Wort zu benutzen. Wir sehen ein Bild an, erfassen seinen Inhalt und verstehen, was es uns sagen möchte. Diese Eigenschaften sind es, die Gefühle und Emotionen so unmittelbar vermitteln – in einem winzigen Augenblick. Wir verstehen also in einem Sekundenbruchteil, was gemeint ist. Wer sich bequem zurücklehnt und auf billige Stockfotos zurückgreift, lässt Chancen und Potentiale liegen. Wer allerdings darauf bedacht ist, Eindruck zu hinterlassen sollte mehr auf Charakter, Individualität und Konsistenz setzen. Bilder sollten also nicht einfach nur als optische Aufwertung verstanden werden, sondern aus Aufmacher, der den Nutzer genau dorthin bringt, wo wir ihn gerne haben möchten.
Message verstanden. – Und dies nicht zum ersten Mal.
Aber wie in Fortbildungen stellt sich wiedermaldie Frage:
Wie geht das mit derUmsetzung?
Einen Wert beispielsweise als Bild zu kommunizieren, das kann nun wirklich nicht jeder.
Also zum Experten, und die Bilder sind dann doch wieder perfekt und gestellt.
Der Profi bekommt Geld, um es eben NICHT perfekt und gestellt aussehen zu lassen. Einen Profi anheuern macht schon Sinn, wenn es um die Kommunikation bestimmter Werte geht. Bildsprache ist komplex und geht weit über die technische Gestaltung eines Bildes hinaus. Um Bildideen wirkungsvoll umzusetzen gehören Erfahrung, Sensibilität und Wissen dazu. Da passt auch nicht jeder x-beliebige Fotograf. Die persönliche Basis muss stimmen, beide Seiten müssen die “selbe Sprache” sprechen. Dafür ist aber auch das Briefing vom Kunden und die Auswahl des passenden Fotografen notwendig. Die Kommunikation untereinander ist nicht zu ersetzen. Je genauer der Kunde weiß, was er kommunizieren… Weiterlesen »
Kein Elektriker redet über Emotionen, keine Verkäuferin, auch die Beamte reden nie über Emotionen. Warum müssen, mit einem deutlichen Zwang, die Fotografen ständig darüber reden? Es ist auch absolut selbstverständlich, dass ein Foto mit Menschen Emotionen (egal ob echte oder gestellte) zeigen kann und Emotionen bei dem Betrachter wecken kann. Dass kann unabhängig passieren, ob das Foto ambitioniert und hochqualitativ ist oder nur ein zufälliger und nicht gelungener Schnappschuss. Ob ein Foto emotional „wirkt“ oder nicht liegt vor allem an dem Betrachter, ob er was sieht oder nicht, ob er persönliche Bindung findet oder nicht, ob ihm einfach das Foto… Weiterlesen »