Bist du schon einmal durchs Internet gesurft, hast eine spannende Seite entdeckt und sie dann durch einen falschen Klick nicht mehr wiedergefunden? Oder bist du es einfach leid, jeden Tag aufs Neue die gleichen Links bei Google oder in deiner Adresszeile einzutippen? Dann sind Bookmarks genau das richtige für dich. Doch auch SEO-Fans sollten diesen Begriff und seine Geschichte kennen.

Bookmarks sind Lesezeichen, die du dir in deinem Browser abspeicherst. Die gerade geöffnete Seite wird mit nur wenigen Klicks in deine Favoritenliste befördert, wo du sie dann schnell und einfach wieder aufrufen kannst. Hast du die Internetadresse vergessen oder willst du dir schlicht ein paar Klicks sparen, ist so ein elektronisches Lesezeichen sehr hilfreich. Noch schneller geht’s mit ctrl und der Taste D. Damit geht direkt ein Fenster auf und du kannst das Lesezeichen dann abspeichern. Solltest du mehrere Tabs offen haben, hilft dir die Tastenkombination aus Shift, ctrl und der Taste D, um alle auf einmal zu speichern.

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Die Geschichte der Bookmarks

Die Geschichte der Bookmarks ist eng mit der Geschichte des Internets verknüpft. Manche von uns erinnern sich an die Zeiten ohne Internet oder an seine Anfänge, als man viel Geduld aufbringen musste, bis eine Seite geladen war.

Der Vorgänger des Internets war das sogenannte Arpanet, das ursprünglich vom Militär zu Kommunikationszwecken erfunden wurde. Die ersten Großrechner standen in Universitäten. Später, etwa ab 1989, kam das World Wide Web, das die Nutzung viel intuitiver machte und dann auch für normale Verbraucher zugänglich war. Tim-Berners Lee hatte die Idee zum „weltweiten Netz“ sowie zur HTML-Sprache und schuf damit, was wir heute täglich nutzen. Bookmarks gab es zu Beginn noch nicht und auch die Browser, die wir heute hauptsächlich verwenden, kamen erst später.

Die ersten Systeme zum Setzen von Lesezeichen entstanden tatsächlich schon in den 90er Jahren, waren jedoch wenig benutzerfreundlich und wurden daher nicht von der breiten Masse genutzt. 2003 dann ein erster Erfolg: Die Idee von „del.icio.us“, einem sogenannten Bookmarking-Service, konnte sich durchsetzen. Dank zahlreicher Verbesserungsvorschläge von Nutzern, wurde die Handhabung dieses Dienstes kontinuierlich weiterentwickelt. Im Anschluss folgten Nachahmer oder Weiterentwicklungen der Original-Idee wie etwa Furl, Connotea, Simpy, Stumbleupon, Netvouz und BibSonomy. Aktuell gibt es mehrere hundert solcher Services, doch auch die gängigen Browser bieten standardmäßig Bookmarking-Services an.

Welche Eigenschaften haben Bookmarks?

Die Eigenschaften von Bookmarks unterscheiden sich stark. So können beispielsweise in einem Browser Internetadressen gespeichert und thematisch in Ordnern sortiert werden. Auch können Schlagworte zu den einzelnen Lesezeichen hinzugefügt werden. Das erleichtert die Suche nach den Lieblingslinks. Gerade wenn du ein häufiger Nutzer dieses Features bist, findest du dich irgendwann ohne Schlagwörter in deinem Link-Dschungel nicht mehr zurecht. Bei speziellen Bookmarking-Services hingegen gibt es noch weitere Funktionen. Diese werden gemeinhin Social Bookmarks genannt. Diese Social Bookmarks ermöglichen es Nutzern, spannende Links gemeinsam auf einem Server zu speichern. Die Webadressen können damit auch untereinander ausgetauscht werden.

Oftmals entscheidet der Umfang der Features darüber, wie erfolgreich ein Bookmark-Dienst wird. In der Wissenschaft wird zwischen verschiedenen Dimensionen unterschieden, um die Funktionalität der Bookmarks zu beschreiben. Zu den sieben Hauptkategorien gehören beispielsweise die Tagging-Rechte und die Unterstützung beim Setzen der Schlagworte. Darüber hinaus zählen auch die Art des Taggings dazu und die Frage wie Inhalte zusammengefasst werden sowie die eigentliche Quelle. Wichtig sind auch die Möglichkeiten, wie die Links, Ressourcen und Bookmarks dann miteinander verknüpft werden können und natürlich dürfen bei einem Social Bookmarking-Dienst auch soziale Aspekte nicht zu kurz kommen.

Gut schneidet dabei das häufig in der Wissenschaft genutzte System von BibSonomy ab. Es erlaubt nicht nur, interessante Quellen zu finden, sondern ist auch unter einem sozialen Gesichtspunkt zu betrachten. Du kannst über diesen Dienst auch mit anderen Nutzern zusammenarbeiten. Das ist gerade im wissenschaftlichen Bereich ein großer Pluspunkt. Weithin ist also dann von Social Bookmarks die Rede, wenn sich mehrere Nutzer zusammentun und gemeinsam auf die gespeicherten Links zugreifen können. Jeder kann dabei eigene Favoriten ergänzen, bestehende löschen oder mit Kommentaren, Schlagwörtern oder Kategorien versehen. Du kannst außerdem auch die Bookmarks anderer User einsehen und gegebenenfalls zu deiner Liste hinzufügen. Je nach Anbieter bekommst du eine Liste von Vorschlägen angezeigt á la: „Das könnte dich auch interessieren“. Auch das Klicken auf bestimmte Tags kann zu neuer Inspiration führen, denn du erhältst alle Quellen zu diesem Schlagwort angezeigt, die andere Nutzer abgespeichert haben. Vielleicht ist eine spannende Ressource dabei, die du zuvor noch nicht auf dem Schirm hattest. Mit nur wenigen Klicks hast du damit einen interessanten Link gefunden, den du über Google vielleicht nicht entdeckt hättest.

So werden Bookmarks verwendet

Bookmarks können in jedem gängigen Browser oder über spezielle Dienste verwendet werden. An dieser Stelle erklären wir, wie du deine Lesezeichen in deinem Browser speichern kannst. Der aktuell meistgenutzte Browser ist laut einer Studie von StatCounter Chrome mit einem Marktanteil von über 50 Prozent, danach folgen Safari und auf Platz drei Firefox. Wie du Bookmarks in diesen beliebten Browsern verwendest, erfährst du in dieser kleinen Anleitung.

Bookmarks in Chrome

Wenn du deine Lieblingslinks direkt in Google Chrome speichern möchtest, geht das ganz einfach. Du rufst die entsprechende Seite auf und klickst dann auf den Stern, der sich rechts oben neben der Adresszeile im Browser befindet. Wenn sich der Stern blau färbt, hat es geklappt. Vielleicht willst du deine gespeicherten Internetseiten jetzt noch thematisch sortieren? Das empfiehlt sich, um einen Überblick zu behalten. Dann solltest du für jeden Link ein oder mehrere Schlagworte vergeben, die jeweils mit einem Komma voneinander getrennt sind. Durchforstest du gerade das Internet, um dein nächstes Urlaubsziel zu finden, könnte ein passendes Schlagwort „Urlaub“ sein oder noch genauer „Sardinien“ für das konkrete Urlaubsziel. Um das Bookmark wiederzufinden, klickst du in deinem Browser rechts oben auf das Symbol mit den drei Punkten. Dort findest du all deine Lesezeichen. Über den Lesezeichenmanager rufst du den Menüpunkt „Lesezeichen bearbeiten“ auf und kannst so Änderungen vornehmen. Zusätzlich kannst du einstellen, dass deine Links ständig im Sidebar angezeigt werden oder die meistgenutzten Links oben an der Symbolleiste angeheftet werden. Diese Funktionen kannst du über die Lesezeichen-Werkzeuge ein- oder ausschalten.

Funktion in Google Chrome:

  • Google Chrome öffnen
  • Webseite deiner Wahl aufrufen
  • Rechts oben auf den Stern klicken
  • Ist der Stern blau, wurde die Internetadresse als Lesezeichen abgespeichert
  • Dreipunkt-Menü im Browser führt dich zum Lesezeichen-Menü

Ist dir die Funktionalität der Browser-Version nicht umfangreich genug: Google bietet selbst natürlich auch einen Social Bookmarks-Service an. Dieser Dienst heißt Google Bookmarks und kann kostenlos genutzt werden. Wenn du schon ein Google-Konto hast, kannst du diesen Service mit wenigen Klicks nutzen.

 

Bookmarks in Safari

Auch in Safari, dem Browser für Apple-Nutzer, kannst du dir deine Lieblingsseiten und interessante Links abspeichern. Hierzu öffnest du Safari, rufst die Seite deiner Wahl auf und klickst im Anschluss auf „Teilen“ in der Symbolleiste deines Browsers. Danach klickst du auf „Lesezeichen hinzufügen“ und schon ist dein Link gespeichert. Wenn du nichts Bestimmtes wählst, wird das Lesezeichen standardmäßig unter „Favoriten“ gespeichert, du kannst jedoch auch eine Sortierung vornehmen oder den Link an einer bestimmten Stelle speichern. Praktisch ist auch, dass du das Lesezeichen umbenennen kannst. So kannst du einen Namen vergeben, mit dem du den Links schnell wiedererkennst. Reicht der Name nicht, ist es auch möglich, eine Beschreibung hinzuzufügen. Damit kannst du noch weitere Informationen hinterlegen, die dir beim Wiederfinden helfen können. Abschließend klickst du auf „Hinzufügen“. Dein Bookmark ist jetzt in der Seitenleiste zu sehen. Dort kannst du seine Position ganz einfach durch Ziehen mit der Maus verändern.

Eine abgespeicherte Internetseite zu suchen ist ebenso einfach. Du gehst auf deine Seitenleiste und klickst dort auf das Buchsymbol, das mit „Lesezeichen“ betitelt ist. Nun kannst du nach dem Namen deines Lesezeichens suchen, den du vergeben hast.

Funktion in Safari

  • Öffne Safari
  • Öffne die Webseite deiner Wahl
  • Klicke auf „Teilen“ in der Symbolleiste
  • Füge gegebenenfalls noch Informationen wie einen Namen oder eine Beschreibung hinzu
  • Klicke auf „Hinzufügen“

Wenn du nicht nur ein Apple-Gerät hast, sondern mehrere, bietet Apple ein tolles Feature. Deine Bookmarks werden, wenn du das aktiviert hast, automatisch in die Cloud geladen und damit auf deine anderen Apple-Geräte wie etwa dein iPhone übertragen. Hast du beispielsweise in der U-Bahn auf dem Weg nach Hause einen spannenden Link gefunden, kannst du ihn mit einem Lesezeichen versehen und somit auch zuhause auf dem Laptop oder Computer direkt darauf zugreifen.

Bookmarks in Firefox

Genau wie bei Chrome, kannst du auch im Firefox Browser ganz einfach eine Seite speichern, indem du rechts neben der URL-Zeile auf das Sternchen klickst. Färbt es sich blau, hat das Speichern funktioniert. Im Zuge des Speichervorgangs kann ein Tag, also ein Schlagwort, vergeben werden. Dieses sollte sich inhaltlich an der gespeicherten Seite orientieren, sodass diese leicht aufzufinden ist. Möchtest du deine gespeicherten Webseiten sortieren, löschen oder einfach nochmal aufrufen, klickst du auf das Buchsymbol rechts oben. Dann erscheint ein Menü. Der erste Punkt nennt sich „Lesezeichen“. Klickst du dann auf den Pfeil nach rechts, kannst du aus den Punkten „Lesezeichen hinzufügen“, „Lesezeichen-Werkzeuge“ und „Lesezeichen durchsuchen“ auswählen. Der erste Punkt ist selbsterklärend, damit fügst du genau wie mit der Tastenkombination ctrl und der Taste D, ein Lesezeichen deiner Liste hinzu. Mit dem Menüpunkt Lesezeichen-Werkzeuge kannst du ein Lesezeichen in die Symbolleiste speichern oder auch im Sidebar ergänzen. Zu guter Letzt kannst du auch die Einstellung wählen, den Sidebar jederzeit anzuzeigen. Damit hast du deine Bookmarks am linken Rand des Bildschirms immer im Blick.

Mit der Funktion „Lesezeichen durchsuchen“ kannst du innerhalb deiner gespeicherten Links nach einem Schlagwort suchen. Wer noch etwas weiter gehen möchte, kann mit dem Firefox Bookmark-Service „Pocket“ auch einen Social Bookmark-Service nutzen. Hierfür ist jedoch eine Registrierung notwendig. Der Dienst hat spannende Funktionen. Dazu zählt etwa die Option, Inhalte auch offline verfügbar zu haben. Das kann beispielsweise während einer Reise im Flugzeug ein echter Vorteil sein. Zweitens kannst du dir mit diesem Dienst deine gespeicherten Artikel auch von deinem Gerät vorlesen lassen. Das ist praktisch, wenn du gerade Sport machst, kochst oder putzt, aber gleichzeitig nicht auf das Lesen deiner Artikel verzichten möchtest.

Lesezeichen in Firefox

  • Öffne den Browser Firefox
  • Öffne die Seite, die du unter Favoriten speichern möchtest
  • Klicke rechts oben im Browser auf den Stern
  • Vergebe gegebenenfalls ein Schlagwort und/oder ordne den Link einer Kategorie zu
  • Schneller geht das Speichern mit der Tastenkombination ctrl und der Taste D

Bedeutung von Bookmarks für die Suchmaschinenoptimierung

Die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, ist heutzutage in aller Munde. Für Unternehmen ist dieses Thema unter anderem deshalb so wichtig, weil mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand Traffic auf der Internetseite generiert werden kann. Geht die SEO-Strategie auf, gelangen viele potenzielle Kunden, die sich für ein bestimmtes Thema oder Produkt interessieren, auf organische Weise auf die eigene Webseite. Ohne Werbekosten, etwa die Investition in Google Ads, generiert das Unternehmen so Leads und macht im Idealfall Umsatz. Eine gute Suchmaschinenoptimierung ist daher Gold wert.

Doch können Social Bookmarks da helfen? Wie wir bereits wissen, können Social Bookmarks auf Servern gespeichert, eingesehen und untereinander ausgetauscht werden. Im SEO-Bereich kann das also theoretisch als Backlink genutzt werden. Früher funktionierte das tatsächlich: Google wertete die Social Bookmark-Links zu Beginn sehr positiv, denn sie kamen quasi einer Nutzerempfehlung gleich. Wie so oft, wurde das von bestimmten Firmen und Usern ausgenutzt, um die Ergebnisse zu manipulieren. Die wichtigste Suchmaschine der Welt musste also einschreiten und den Einfluss der Social Bookmarks reduzieren. Auch die Betreiber der Dienste versuchten dem Einhalt zu gebieten und fügten den Links sogenannte „no follow“-Hinweise hinzu, die dadurch eine andere Gewichtung erhielten und für die Spam-User nicht mehr interessant waren. Google ging im Anschluss noch einen Schritt weiter und gründete mit „Google Bookmarks“ einen eigenen Lesezeichen-Dienst. Doch genau wie bei den anderen vorgestellten Social Bookmark-Diensten ist die Relevanz für SEO gleich null. Von Link-Spamming ist im Jahr 2020 übrigens generell abzuraten, damit konnte man nur in der Anfangsphase der SEO-Geschichte kurzfristig etwas erreichen. Heutzutage sind solche Vorgehensweisen in jedem Fall kontraproduktiv. Doch keine Sorge, das ist ein Vorteil für Nutzer sowie für Firmen. Denn Google legt extremen Wert auf UX, also die Kundenerfahrung. Unternehmen sollten sich in puncto SEO also eher darauf konzentrieren, die Fragen der Kunden zu beantworten, sinnvolle und interessante Inhalte zu bieten und diese entsprechend klar und benutzerfreundlich aufzubereiten. Social Bookmarks sind damit also wieder das, was sie einmal waren: Spannende Links, die man speichern und teilen kann. Social Bookmarks sind demnach für die Suchmaschinenoptimierung irrelevant, nicht aber für deinen persönlichen Wissensgewinn.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du dir Lesezeichen problemlos und schnell in jedem gängigen Browser abspeichern kannst. Wenn du diese Funktion jedoch besonders häufig nutzt, bietet der Browser-Service nur eingeschränkte Möglichkeiten und es wird vielleicht bald schwierig, den Überblick zu behalten. In so einem Fall empfiehlt es sich, einen der zahlreichen, kostenlosen Dienste zu wählen, die das Sammeln, Teilen und Ordnen von Lesezeichen anbieten.

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