Lampenfieber bekämpfen: 10 erprobte Ratschläge für mehr Selbstvertrauen vor Deinem Auftritt

Kennst Du dieses Gefühl? Du hast Dich bestens auf Deinen bevorstehenden Auftritt oder Deine Präsentation vorbereitet und wärst nun imstande, das Publikum zu begeistern, doch alles, was Dich daran hindert, ist Dein Lampenfieber? Selbstverständlich ist eine gute Vorbereitung die halbe Miete, doch diese allein bringt wohl kaum etwas, wenn die Überzeugungskraft und das gewisse Selbstbewusstsein fehlt.

Gerne möchte ich Dir mit diesem Artikel helfen, Dein Lampenfieber zu kontrollieren, sodass langfristig Deine Vorträge flüssig und selbstsicher beim Publikum ankommen und überzeugen.

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Was genau ist Lampenfieber?

Lampenfieber ist eine Reaktion, die im Körper stattfindet, bei der Stresshormone und Adrenalin ausgeschüttet werden. Dadurch gerät der Körper in eine Stresssituation. Betroffene haben des Öfteren vor Präsentationen, Reden oder anderen öffentlichen Auftritten damit zu kämpfen, was besonders im Arbeitsalltag eine Hürde darstellen kann. Im schlimmsten Fall kann das Lampenfieber zu sozialen Angstzuständen führen.

 

Symptome: Wie macht sich Lampenfieber bemerkbar?

Wie sich Lampenfieber bei einem selbst bemerkbar macht, ist bei jedem etwas unterschiedlich und kommt auch ganz auf die psychische Belastbarkeit sowie das Selbstvertrauen des Individuums an. Typische Symptome sind jedoch:

  • Erhöhter Herzschlag
  • Erschwerter Atem
  • Schweißanfälle
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwierigkeit
  • Pessimistische Denkweise
  • Schlafprobleme
  • Zittriger Körper
  • Bauchschmerzen
  • ,,Blackouts’’
  • Trockener Mund

Doch nicht nur bei Dir hat das Lampenfieber negative Auswirkungen, sondern auch das Publikum ist davon betroffen. So hindert Dich das Lampenfieber oft daran, Dein volles Potenzial auszuschöpfen und Deinen Vortrag glänzend zu übermitteln. Misslich ist dies besonders in den Situationen, in denen Du versuchst, durch einen Vortrag das Publikum von Deiner Idee zu überzeugen. Wirkst Du nämlich unsicher, übermittelst Du der Zuhörerschaft, dass Du nicht hundert Prozent hinter Deiner Idee stehst. Kurz gesagt; das Lampenfieber ist bei Deinem Publikum bemerkbar und ist unglücklicherweise nicht immer vorüber, sobald Du auf der Bühne stehst. Und denke daran, der erste Eindruck zählt!

Doch zum Glück gibt es einige Tipps und Methoden, wie Du Deinen nächsten Vortrag selbstbewusst und zielführend präsentieren kannst.

Tipps gegen Lampenfieber

Eine gute Vorbereitung

Die Vorbereitung und eine gute Recherche sind das A und O für einen gelungenen Auftritt.  Die Vorbereitung und eine gute Recherche sind das A und O für einen gelungenen Auftritt. Deshalb solltest Du Dich vergewissern, dass Du Dir ausreichend Bearbeitungszeit für Deinen Vortrag genommen hast. Dadurch kannst Du Dir schon eine Menge Arbeit abnehmen und hast ein besseres Selbstvertrauen an dem Tag.

Übe Deinen Vortrag oder Deine Moderation oder was auch immer Du vor Publikum sprichst mehrfach und versuche frei zu sprechen. Schau, dass Deine Präsentation sitzt, keine Fehler enthalten sind und Du sie verinnerlicht hast, fast auswendig sprechen könntest. Dies verleiht Dir bereits zu Beginn eine gewisse Sicherheit.

Außerdem solltest Du darüber nachdenken, einen humorvollen Einstieg zu wählen. Dadurch wird nicht nur die eventuell verkrampfte Stimmung aufgelockert, es verleiht Dir auch Kontrolle und entspannt Dich.

Kommunizieren

Versuch, sofern dies möglich ist, bereits vor Deinem Auftritt mit dem Publikum in Kontakt zu treten, dies wird es Dir erleichtern, daraufhin einen Vortrag vor ihnen zu halten. Darüber hinaus wirkst Du auch äußerst professionell, wenn Du Dich kurz vorstellst. Auf diese Art kann Dich auch das Publikum besser einschätzen. So hast Du sie bereits kennengelernt und es vermittelt ein weniger fremdes Gefühl in Deinem Kopf, wenn Du dann vor ihnen referierst. Oft kommt die Aufregung auch nur von dem Ungewissen. ,,Ich kenne diese Leute noch gar nicht…’’ , ,,Was wenn sie mich vor lauter Aufregung falsch einschätzen?’’

In jedem Fall hilft es Deinem inneren Gleichgewicht, mögliche Ungewissheiten aus dem Weg zu räumen, wenn Du bereits mit ihnen in Kontakt stehst.

Lampenfieber oder bin ich nur verliebt

Es gibt 7 Grundemotionen und über 70 Gefühle und Emotionen, der Körper hat aber nur ca. 20 Kombinationen. Bedeutet: Herzklopfen, schwitzige Hände und roter Kopf können sowohl Lampenfieber oder Verliebtsein sein.

Mach Dir bewusst, dass du möglicherweise nur freudig erregt bist statt nervös. Generell gilt, sprich wohlwollend mit dir, das hilft.

 

Positive mentale Imagination

Gegen Stress hilft es, sich zu vergegenwärtigen, wie gut man vorbereitet ist. Du solltest Dich über bisherige Erfolge freuen oder, falls dies bisher noch nicht der Fall war, sich an andere positive Ereignisse zurückerinnern. Nutze hierzu alle Deine Sinneseindrücke. Schließe Deine Augen, versuch Dich beim besten Willen an diesen Glücksmoment zurückzuerinnern. Auf diese Weise wirst Du nicht mit Deinen ganzen Nerven an den Vortrag denken und mentalen Abstand gewinnen. Durch das Adrenalin musst Du jedoch nicht bedenken, dass Du Deinen kompletten Vortrag vergessen wirst. Es dient lediglich dazu, dass Du Dich in den letzten Minuten nicht noch zusätzlich unter Druck setzt. Gegebenenfalls kannst Du Dir auch besinnliche Musik oder Podcasts dazu anhören.

 

Positives Mindset

Die Methode des positiven Mindsets hilft nicht nur, den Stresspegel zu minimieren, sondern hilft auch das Selbstbewusstsein zu stärken, was sich verstärkt positiv auf Deinen Vortrag auswirkt. Bei einer glänzenden Struktur und guter Vorbereitung sind Sorgen über das bevorstehende Präsentieren nicht nötig. Wenn Du Dich daran hältst, musst Du Dich nur fragen:,, wenn ich das schon nicht hinbekomme, wer hätte es sonst in meiner Lage geschafft?’’

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Meditation

Durch die unterschiedlichsten Alltagssituationen kennst Du es sicherlich, dass man dem Stress nicht immer aus dem Weg gehen kann. Aus diesem Grund ist es noch wichtig, dass Du Dir Deinen eigenen Fluchtraum schaffst. Dieser Eskapismus kann durch Meditation begünstigt werden. Nicht nur unmittelbar vor dem Auftritt, sondern auch langfristig kann Meditation Dein Stresspegel minimieren. Dies kann zum Beispiel auch durch das aufmerksame Ein- und Ausatmen geschaffen werden. Hierbei wird Dein Herzschlag wieder ebenmäßiger und es wird genug Sauerstoff an Deine Organe geliefert. Ein anderes Beispiel wären jedoch auch Yoga-Einheiten, durch die Du durch lockere Bewegungen und meditativem Ausgleich systematisch merkst , dass Du ruhiger und viel entspannter in den Vortrag und in Dein Leben gehst.

Ausreichend Schlaf

Es versteht sich von selbst, dass der Schlaffaktor ein allgegenwärtiges Thema ist, welches stets beachtet werden sollte. Nichtsdestotrotz solltest Du darauf achten, dass Du besonders in der Nacht vor Deinem öffentlichen Auftritt genügend Schlaf bekommst, denn unausgeschlafen zu erscheinen wird erhebliche Konzentrationsschwäche mit sich bringen.

Bewegung

Trotz genügend Ruhe solltest Du auch darauf achten, die Bewegung nicht zu kurz zu lassen. Schließlich wird der Stress durch ausreichend Bewegung abgebaut. Sei es also durch Spaziergänge an der frischen Luft oder um einfaches Treppensteigen, es wird Dein Lampenfieber minimieren und Dich auf einen besseren Vortrag vorbereiten.

Stichpunktartiges Durchgehen

Kurz bevor Du schließlich Deinen Auftritt hast, lohnt es sich, nochmal stichpunktartig den Vortrag durchzugehen. Dadurch verzettelst Du Dich nicht an belanglosen Details und bist trotzdem nochmal sicher gegangen, dass Du alle Hauptthesen und wichtigen Stichpunkte im Kopf hast. Dadurch erscheint Dir der Vortrag auch nicht mehr so lange und vergegenwärtigt Dir das Gefühl, dass Du nichts vergessen hast.

 

Ist Lampenfieber normal und was kann ich langfristig dagegen tun?

Festzustellen ist also, dass es eine Menge an Tipps gibt, die Du beherzigen kannst, wenn Du Deinen nächsten Auftritt planst. Dennoch ist es wichtig, sich mit der Kernursache zu beschäftigen. Natürlich ist Aufregung völlig normal und steigert sogar die Leistungsfähigkeit, doch solltest Du unter mehr als nur ein wenig Aufregung leiden und Du befürchtest, dass Deine Überzeugungskraft während des Auftritts riskiert wird, solltest Du die Ursache an der Wurzel packen.

In unserer gegenwärtigen Gesellschaft erfahren Präsentationsfehler und unsicheres Auftreten unglücklicherweise kontinuierlich negatives Feedback. Behalte aber stets im Hinterkopf, dass Fehler völlig normal sind, sie passieren schließlich den Besten.

Versuche, Deine Gedanken aufzuschreiben oder im Austausch mit Personen Deines Vertrauens zu sein. Oft ist eine Lösung des Problems einfaches Üben. Sei also im Austausch mit Kollegen, ernte Kritik und versuche diese Verbesserungsmöglichkeiten stets beim nächsten Vortrag zu integrieren. Anstatt, dass Du also lediglich den Vortrag im Stillen für Dich selbst durchgehst, solltest Du versuchen, vor diversen Personen ein paar Probedurchgänge zu wagen. So kommst Du bereits auf den Geschmack eines Publikums. Auf diese Art gelangst Du auch aus Deiner Komfortzone heraus und versteckst Dich nicht hinter Situationen und Aufgaben, die Dir zu Beginn Angst machen können.

Du wirst sehen, je öfter Du solchen Situationen ausgesetzt bist, desto weniger wirst Du mit Lampenfieber zu kämpfen haben. Außerdem kommen die Erwartungen des Öfteren auch von Dir selbst und gar nicht vom Auditorium. Versuche also auch etwas gnädiger mit Dir zu sein.

Fazit

Wie Du siehst, ist es wichtig sein Lampenfieber zu kontrollieren oder sich zumindest der zahlreichen Lösungsansätze bewusst zu sein. Hierbei sollten die wichtigsten Aspekte: eine gute Vorbereitung, ein positives Mindset, ausreichend Schlaf, Bewegung, stichpunktartiges Durchgehen, Kommunizieren und das Feedback besonders im Hinterkopf behalten.

Bedenke nur, dass die Angst Dich niemals leiten sollte und Du nur aufgrund Lampenfiebers den Vortrag nicht ganz absagst. Auch wenn es befremdlich klingen mag, versuch Dich Deiner Angst zu stellen, nur so kannst Du die schnellsten Erfolge erzielen.

Denke immer daran, es erfordert Zeit, Übung und ganz viel Mut, sich vor eine größere Menschenmenge zu stellen und zu referieren und irgendwann tatsächlich gar kein Lampenfieber mehr zu bekommen. Sei geduldig und nicht frustriert, wenn dies noch ein längerer Weg für Dich bedeutet und denk immer daran: Übung macht den Meister!

 

 

Über den Autor

Bane Katic

Nach vielen Jahren hinter der Kamera wechselte Bane Katic auf die andere Seite und war in mehr als 18 Ländern für SAT.1 als Reporter unterwegs, arbeitete für Focus TV, ProSieben, moderierte beim ESC 2008 vor 180 Millionen Live-Zuschauer:innen und leitete beim ESC 2011 alle internationalen Pressekonferenzen.

Heute ist er gefragter Experte für Wirkung. Er coacht Unternehmer:innen und deren Mitarbeiter:innen für deren Auftritte vor Publikum oder der (Online)-Kamera.