Der Begriff Lead-Magnet ist derzeit in aller Munde. Aber was ist überhaupt ein Lead-Magnet?
Was macht einen guten Lead-Magneten aus? Und vor allem: Wie kann ich einen wirksamen Lead-Magneten erstellen?
Auf all diese Fragen und einige mehr erhältst Du hier eine Antwort. Also lies am besten sofort weiter.
Was ist ein Lead-Magnet überhaupt?
Ganz kurz und knapp: “Ein Lead-Magnet ist ein Anreiz für Deine Zielkunden, Dein Produkt zu kaufen.” Wenig hilfreich, ich weiß. Damit Du Lead-Magneten wirklich verstehst, müssen wir uns nicht ansehen, was ein Lead-Magnet für Dich ist. Wichtiger ist, welche Bedeutung er für Deine potenziellen Leads hat.
Aus deren Blickwinkel ist ein Lead-Magnet eine Lösung für ein Problem. Normalerweise ein sehr spezifisches Problem. Der Lead-Magnet selbst ist für den Interessenten oder die Interessentin entweder mit niedrigeren Kosten verbunden oder sogar kostenlos.
Wichtig: Wenn Du einen Preis für Deinen Lead-Magneten festsetzt, willst Du damit nicht reich werden. Der Preis ist lediglich ein Instrument, um besser qualifizierte Leads zu erhalten oder die Kosten für die Herstellung und Auslieferung zu decken (z.B. Buchdruck und Versand).
Der Lead-Magnet hat Deinem Interessenten bzw. Deiner Interessentin einen Mehrwert geboten. Was nun? Damit der Lead-Magnet funktioniert, muss er ein neues, größeres Problem offenbaren.
Die Lösung für das Folge-Problem ist dann Dein Hauptprodukt. Dieser Kreislauf ist essenziell. Denn Interessenten bzw. Interessentinnen, die bereits ein kostenloses oder günstiges Produkt genutzt haben, werden später mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Dein Hauptangebot kaufen.
Was macht einen ansprechenden Lead-Magneten aus?
Fast jede:r kennt es: In einer Werbung wird ein einzigartiges eBook versprochen. Du freust Dich, dass Du ein tolles Freebie bekommst, gibst Vorname, Nachname und E-Mail ein, klickst auf Download, öffnest die Datei, liest… und wirst von Satz zu Satz enttäuschter.
Dünner Content, schwammiges Gefasel oder Fachlektüre auf dem Level einer Doktorarbeit – all das macht einen Lead-Magneten unattraktiv.
Für einen Lead-Magneten, der Deine potenziellen Kunden anspricht, musst Du im Grunde genau das Gegenteil davon machen:
- Qualitätscontent: Biete wertvolle Inhalte. Dadurch zeigst Du Deine Expertise und baust direkt Expertenstatus auf. Am besten untermauerst Du die theoretischen Tipps mit praktischen Beispielen oder Fallstudien.
- Auf den Punkt: Verstecke die Gold Nuggets nicht in 100 Seiten Text. Gerade in Zeiten von KI-generierten Inhalten hebst Du Dich von der Masse ab, indem Du kurz und prägnant schreibst.
- In leichter Sprache: Die Zielgruppe für Deinen Lead-Magneten sind Interessenten und Interessentinnen, die sich meistens nur oberflächlich mit der Materie auskennen. Schreibe so, dass sie Dich verstehen. Ein Lead-Magnet ist keine Fachlektüre!
Welche Arten von Lead-Magneten gibt es?
Grundsätzlich kannst Du Lead-Magneten in drei Arten unterteilen: Probeversionen, Problem-Diagnosen und Teillösungen.
Probeversionen oder Testexemplare
Neben den offensichtlichen Probeversionen für Software begegnest Du dieser Art von Lead-Magnet oft unbewusst im Alltag. Wenn Du zum Beispiel im Supermarkt einen Aufstrich probieren darfst oder in der Parfümerie einen Tester benutzt.
Dieser Lead-Magnet eignet sich besonders gut bei wiederkehrenden oder bestehenden Problemen. Du bietest Deinem Lead eine einmalige oder zeitweilige Lösung und verlangst danach eine Gebühr.
Problemdiagnose
Das typische “Kostenfreie Beratungsgespräch” fällt in den Bereich der Problem-Diagnose. Dein Lead-Magnet sollte allerdings um einiges spezifischer sein als das. Besser sind z.B. der online DSGVO-Checker eines Anwalts für IT-Recht oder ein Fitness-Studio, das kostenfreie Körperanalysen anbietet.
Das Ziel ist es, Deine Zielgruppe auf ein Problem hinzuweisen, das ihnen noch nicht (vollständig) bewusst ist. Deshalb solltest Du am Ende der Analyse oder Diagnose auch die Konsequenzen der Ergebnisse klarstellen.
Der Lead-Magnet endet nicht bei “Du hast kein Cookie-Banner”, sondern bei “Dir drohen X € Strafe, wenn wir nicht handeln”.
Teillösung
Sehr große Probleme können oft in viele kleinere Teilprobleme und Teillösungen untergliedert werden.
Du kannst Leads auf einer frühen Stufe dieses Problems ansprechen und kostenfrei bzw. kostengünstig eine Lösung anbieten, damit sie Dich für die nächsten Schritte beauftragen. Der häufigste Lead-Magnet dafür sind Online-Ratgeber.
Zum Beispiel YouTube-Tutorials oder Beiträge über Lead-Magneten. Wichtig: Du solltest unterschwellig klar machen, dass der Weg ohne Deine Hilfe viel Zeit und Nerven kostet.
In 6 Schritten einen effektiven Lead-Magnet erstellen
1. Definiere ein Problem Deiner Zielgruppe, das Dein Lead-Magnet löst
2. Finde eine passende und umsetzbare Lösung
3. Wähle ein Format, das für Deine Zielgruppe gut zugänglich ist
4. Erstelle den Inhalt Deines Lead-Magneten
5. Finde den besten Namen
6. Baue einen Call-to-Action ein
Schritt 1: Definiere ein Problem Deiner Zielgruppe, das Dein Lead-Magnet löst
Dieser Schritt hängt sehr stark von Deiner Zielgruppe und Deinem Hauptprodukt ab. Wenn Du Deine Zielgruppe kennst, wird es Dir leicht fallen, ein passendes Problem zu identifizieren.
Überlege Dir, welche Probleme Deine Kunden haben, bevor sie Deine Dienstleistung in Anspruch nehmen.
Schritt 2: Finde eine passende und umsetzbare Lösung
Abhängig vom Problem, das Du in Schritt 1 identifiziert hast, musst Du nun eine passende Lösung finden. Erstelle einen Lösungsweg, der für Interessenten und Interessentinnen umsetzbar ist und einen Mehrwert bietet.
Schritt 3: Wähle ein Format, das für Deine Zielgruppe gut zugänglich ist
Problem und Lösung Deines Lead-Magneten hast Du bereits ausgearbeitet. Jetzt stellt sich die Frage, in welcher Form erreichst Du Deine Zielgruppe am besten? Dabei sind folgende Formate zu unterscheiden:
- Informativ: Du bietest Informationen an, die Deiner Zielgruppe etwas beibringen. Dein Lead muss diese Informationen selbst anwenden. Es kann sich dabei um ein eBook, ein Webinar, eine Checkliste, eine Präsentation oder auch nur eine txt-Datei handeln. Wichtig ist, dass Du wertvolle Inhalte transportierst.
- Interaktiv: Du stellst eine interaktive Lösung zur Verfügung. Dein oder Deine Interessent:in muss dabei selbst etwas bedienen. Zum Beispiel eine Software, ein Online-Tool oder ein Excelsheet.
- Dienstleistung: Du tust etwas für Deine Leads. Für Deinen Lead entsteht dadurch ein minimaler Aufwand. Beispiele sind ein Mini-Softwareprojekt, eine selbst durchgeführte Analyse oder eine kostenfreie Massage.
- Physisches Produkt: Du gibst Deinem Lead etwas Physisches, das in der Hand gehalten werden kann. Etwa ein Buch, Boxhandschuhe als Boxschule, eine Probepackung Nahrungsergänzungsmittel oder einen ausgedruckten Report und so weiter.
Merke: Im besten Fall erstellst Du mehrere Formate für ein und denselben Lead-Magnet. Du kannst beispielsweise ein eBook, ein Analyse-Gespräch und einen Online-Test zum Thema Persönlichkeitsentwicklung anbieten und hast 3 von 4 Formaten abgedeckt.
Dadurch kannst Du diese Lead-Magneten auch rotieren, damit sie nie alt werden und kannst vergleichen, wie Du Deine Zielgruppe am besten erreichst.
Schritt 4: Erstelle den Inhalt Deines Lead-Magneten
Fülle die gewählten Formate mit Leben. Achte dabei auf die Punkte von oben aus “Was macht einen ansprechenden Lead-Magneten aus?”. Erstelle hochwertigen Content, rede nicht um den heißen Brei und verwende leichte Sprache.
Dein Endprodukt muss mit den Ansprüchen und Erwartungen Deiner Zielgruppe in Einklang sein.
Schritt 5: Finde den besten Namen
Der Name Deines Lead-Magneten ist essenziell für seinen Erfolg. Du kannst verschiedene Methoden nutzen, um den richtigen zu finden. Wenn Du einige Follower:innen hast, ist der einfachste Weg, Umfragen über Social Media zu starten.
Falls nicht, musst Du auf anderem Wege Marktforschung betreiben. Du kannst etwa Bestandskunden befragen, potenzielle Leads anrufen oder A/B-Tests mit Werbeanzeigen durchführen.
Stelle bei jeder Frage zwei unterschiedliche Titel zur Auswahl, die Du gegeneinander testen möchtest.
Damit Du bei diesem Schritt keine Zeit verschwendest, hier meine Faustregel: Wenn derselbe Titel drei Mal hintereinander gewonnen hat, höre ich auf.
Schritt 6: Gib Deinen Leads die nächsten Schritte vor
Juhu! Du hast Deinem Lead geholfen, ein Problem zu lösen. Was jetzt?
Wichtig: Du musst jetzt aufzeigen, was der Lead als nächstes tun soll. Ein Beratungsgespräch buchen, ein Abo abschließen oder ein Produkt bestellen.
Nur, wenn Deine Leads wirklich zu Kunden werden, ist Dein Lead-Magnet erfolgreich. Also gib einen klaren Call-to-Action vor und mach es einfach, den nächsten Schritt zu gehen.
Fallstudie 1: IT-Dienstleister für Websiteoptimierung
Ein IT-Dienstleister namens Andreas bietet eine Done4You Ladezeitoptimierung für Onlineshops an. Er möchte mehr Kunden erreichen und nutzt die eben vorgestellte Anleitung…
Schritt 1: Problem
Seine Zielgruppe sind die Betreiber:innen von Onlineshops.
Als Problem macht er hohe Absprungraten im Onlineshop aus. Shop-Betreiber wollen diese reduzieren.
Schritt 2: Lösung
Ein Großteil der Onlineshops weiß noch gar nicht, was die hohe Absprungrate verursacht.
Die Lösung ist eine Analyse z.B. durch einen Geschwindigkeitstest (Problem-Diagnose), der die Ladezeit analysiert.
Schritt 3: Format
Das Format, das Andreas direkt ins Auge springt, ist ein Online-Tool (Interaktiv). Hier müssen Besucher:innen nur ihre URL und Kontaktdaten eintragen und erhalten anschließend automatisch einen Bericht inkl. Checkliste per Mail.
Dasselbe könnte er aber auch in einem Beratungsgespräch (Dienstleistung) anbieten oder die Informationen in einem eBook (Informativ) bereitstellen.
Schritt 4: Inhalt
In diesen Schritt fällt das Programmieren des Online-Tools. In der fertigen Analyse muss Andreas eine direkte Verbindung zwischen der Ladezeit der Webseite, einer höheren Absprungrate und verlorenen Einnahmen klarmachen.
Das ist wichtig, damit der Mehrwert seiner Dienstleistung klar wird.
Schritt 5: Name
Beim Titel macht er aufgrund von begrenztem Kapital erst mal nur einen A/B-Test.
Er spielt “Onlineshop Conversion-Rate-Optimierung” gegen “Onlineshop Conversion-Booster” aus. “Conversion-Booster” gewinnt und wird verwendet.
Schritt 6: Conversion
Um die Konversionsrate zu erhöhen, baut Andreas am Ende der Mail einen Counter ein, der die abgesprungenen Kunden zählt.
Darunter platziert er einen Button mit der Aufschrift “Jetzt Zähler stoppen”.
Der Button führt zu seinem Terminkalender, wo sich der Lead direkt für ein Gespräch eintragen kann.
Fallstudie 2: Regionales Kosmetikstudio
Eine Kosmetikerin namens Eva bietet Laser-Haarentfernung als Dienstleistung an. Sie hat ihr Studio erst eröffnet und möchte einen Kundenstamm aufbauen. Dafür will sie einen Lead-Magneten erstellen.
Schritt 1: Problem
Ihre Zielgruppe sind junge Frauen und Männer aus der Bodybuilding-Szene.
Sie löst das Problem, dass man sich häufig rasieren muss, um glatte Haut zu haben.
Schritt 2: Lösung
Mit ihrer Laser-Haarentfernung wachsen die Haare nicht mehr nach und das lästige Rasieren entfällt. Eine Ganzkörperbehandlung benötigt etwa sechs Termine im Zeitraum von mehreren Wochen.
Schritt 3: Format
Eva hat zwei Ideen. Sie arbeitet mit einem lokalen Fitnessstudio zusammen, wo sie mit einem Infostand (Informativ) ein Wochenende lang über ihre Dienstleistung informiert.
Dort gibt sie Gutscheine für die erste Behandlung (Dienstleistung) aus und vereinbart direkt die ersten Termine. Auch in Zukunft erhalten Mitglieder des Fitnessstudios die erste Behandlung gratis.
Schritt 4: Inhalt
Sie erstellt Infomaterial und druckt Gutscheine.
Schritt 5: Name
Da Eva erst ganz frisch gestartet hat und bereits einiges für ihre Geräte investieren musste, fragt sie nur in ihrer Instagram-Story nach Meinungen zu verschiedenen Namen für ihre Gutscheinaktion.
Das Ergebnis: Sie nutzt “Dein Gutschein für glatte Haut”.
Schritt 6: Conversion
Vor Ort macht Eva eine Fitness-Challenge, bei der die potenzielle Kundschaft die Gutscheine gewinnen kann. Anschließend vereinbart sie sofort einen festen Termin.
Lead-Magnet erstellen: häufige Fragen
Wie finde ich das passende Problem für meinen Lead-Magneten?
Das ideale Problem für Deinen Lead-Magneten ist in Deiner Zielgruppe weitverbreitet und erzeugt gleichzeitig einen dringenden Handlungsbedarf.
Falls Du selbst kein passendes Problem kennst, kannst Du Gespräche in sozialen Medien, Bewertungen und Kundenfeedback analysieren.
Achte darauf, welche Schwierigkeiten am häufigsten auftreten. Dein Lead-Magnet sollte eine sofortige Lösung für dieses Problem bieten und gleichzeitig einen klaren Weg zu Deinem Hauptprodukt aufzeigen.
Wie bestimme ich die Zielgruppe für meinen Lead-Magnet?
Die beste Zielgruppe für Deinen Lead-Magnet findest Du, indem Du analysierst, wer am meisten von Deinem Hauptangebot profitiert.
Am besten wählst Du eine Branche und eine Eingrenzung, z.B. Immobilienmakler (Branche) für Gewerbeimmobilien (Eingrenzung) oder Onlineshops (Branche) mit 5-stelligem Monatsumsatz (Eingrenzung).
Welche Inhalte eignen sich besonders gut für einen informativen Lead-Magnet?
Für einen informativen Lead-Magnet eignen sich Inhalte, die für Deine Zielgruppe direkten Mehrwert bieten und ein spezifisches Problem lösen.
Dazu eignen sich besonders Video-Tutorials, Checklisten, Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Webinare, die selbst umsetzbar sind und gleichzeitig Deine Expertise demonstrieren.
Kann ich mehrere Lead-Magneten gleichzeitig verwenden?
Ja, Du kannst definitiv mehrere Lead-Magneten gleichzeitig verwenden. Verschiedene Angebote sprechen unterschiedliche Segmente Deiner Zielgruppe an und können auf diversen Plattformen oder in verschiedenen Marketing-Kampagnen genutzt werden.
Z.B. Kannst Du zwei Lead-Magneten mit demselben Thema erstellen, um Anfänger:innen und gleichzeitig Experten sowie Expertinnen zu erreichen